Ruth Römer Libros






Sprache, zur Sprache gebracht
Aufsätze zur Intentionalität sprachlichen Handelns
- 273 páginas
- 10 horas de lectura
Ruth Römer hat mit großem Engagement eine Sammlung von verstreuten, schwer zugänglichen Aufsätzen aus verschiedenen biographischen und politischen Kontexten eines halben Jahrhunderts herausgegeben. Ihr Ziel war es, diese Arbeiten nicht nur historisch zu dokumentieren, sondern auch ihr Vermächtnis „für meine Freunde“ zu bewahren. Mit ihrem Tod am 21. Juni 2011, ohne die Redaktion ihres letzten Buches abzuschließen, erhält diese Sammlung unerwartete Aktualität. Ihre über zwei Jahrzehnte währende Freundschaft und der Austausch von Gedanken und Erfahrungen waren prägend, insbesondere in Bezug auf ihre politische Vita. Aufgewachsen im Nationalsozialismus, erlebte sie als Kind die Zerstörung Dresdens, was sie tief prägte. Als junge Frau wurde sie „glühende Kommunistin“ und Mitglied der SED, doch ihr kritisches Denken führte zur Flucht, dokumentiert in ihrer Stasiakte. Im Westen bewahrte sie ihre kritische Haltung und setzte sich unermüdlich für Freiheit als fundamentales Gut der Demokratie ein. Ihre Reflexion über Sprache offenbarte nicht nur politische Hintergründe, sondern oft auch humoristische Aspekte. Diese Aufsätze bringen die Vielseitigkeit ihrer Persönlichkeit zum Leben, geprägt von jugendlichem Witz, unbestechlichem Urteil und Humanität.
Verstand Kassandra Griechisch?
Sprachschranken im Drama
Jedes Theaterpublikum hält es für selbstverständlich, daß Römer und Karthager, Engländer und Franzosen, Griechen und Skythen auf der Bühne mühelos miteinander kommunizieren können. Die Illusion des Theaters macht etwas möglich, das in der Realität nahezu ausgeschlossen wäre. Die Dramendichter nehmen auf die muttersprachliche Verschiedenheit ihrer Figuren selten Rücksicht. Eine 'ideale Sprache' gewährleistet die Verständigung. Hin und wieder aber benutzen die Dichter die Sprachschranken für spezielle Bühneneffekte. Wie sie das tun und welche Möglichkeiten ihnen offenstehen, das zeigt diese Studie - die erste zu diesem Thema - in einem Überblick über einige hundert Dramen aus 2500 Jahren europäischer Dramengeschichte.