Symposium Musik und Massenmedien
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Gedanken zum Bezugssystem Musik
Musik ist eine im Alltag allgegenwärtige Form der Kommunikation. Sie umfasst die musikalische Produktionshandlung ebenso wie die Realisation des musikalischen Produkts, die Rezeption und die verschiedenen Stadien der Weiterverwertung. Einer, der dies über Jahrzehnte hinweg und mit großer Neugier erforscht hat, ist Helmut Rösing, dessen unkonventioneller Ansatz hier erstmals zugänglich gemacht wird. Seine Texte, die einen Zeitraum von drei Jahrzehnten umspannen, reflektieren die kulturelle Bedeutung von Musik und thematisieren immer wieder den musikdurchsetzten Alltag mit all seinen Facetten. Dabei reflektiert Helmut Rösing stets auch die Positionen seines Faches und misst sie an dem, was musikalisch der Fall ist: eine unverzichtbare Voraussetzung der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Beziehungssystem Musik. Herausgegeben von Alenka Barber-Kersovan, Kai Lothwesen und Thomas Phleps.
Traditionsgemäß weiß sich musikwissenschaftliche Forschung in Deutschland der schriftlich festgehaltenen Musik verpflichtet. Die Auseinandersetzung mit jenen Musikrichtungen, die im 20. Jahrhundert für Millionen von Menschen immer größere Bedeutung bekommen haben – Unterhaltungs- und Tanzmusik, Rock, Pop und Jazz – wurde zwar schon von Guido Adler in seinem programmatischen Entwurf einer historischen und systematischen Musikwissenschaft eingefordert, aber nur zögerlich eingelöst. Das allerdings darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine ernst zu nehmende Popularmusikforschung in Deutschland seit mittlerweile gut 40 Jahren existiert. So auch in Hamburg, wo im Rahmen musikpsychologischer, -soziologischer und -ethnologischer Arbeit die verschiedenen Formen der populären Musik wie selbstverständlich in die jeweiligen Forschungsprogramme mit einbezogen worden sind. Der Band umfasst 18 Originalbeiträge von Persönlichkeiten, die dem Hamburger Musikwissenschaftlichen Institut und der Systematischen Musikwissenschaft nahe stehen. In vier Themenblöcken werden forschungsgeschichtliche Aspekte diskutiert, Musikanalysen vorgestellt, spezielle Hamburger Musikszenen beleuchtet und Fragen der Bewertung von populärer Musik angesprochen.