Paul Wühr Libros






Das falsche Buch
- 722 páginas
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Wühr, der letzte der großen experimentellen Autoren, macht den Leser in tagebuchähnlichen Eintragungen mit seinen An- und Einsichten bekannt. Dabei sind allen Eintragungen komplementäre Notizen aus anderen Zeiten zugeordnet, die widersprechen, ergänzen, überführen oder zerstören. Denn in Wührs Weltbild, in dem es das Richtige nicht gibt, kann es auch keine endgültigen Setzungen geben. Paul Wühr erhielt 1990 den Petrarca-Preis.
„Unsereiner“ ist ein Originaltext-Buch. Seine Sätze und Wörter sind nicht erfunden und nicht im herkömmlichen Sinne „verfasst“. Vielmehr dienen Wühr als Ausgangsmaterial authentische, mit dem Tonband festgehaltene Aussagen bundesdeutscher Bürger: von sogenannten „Normalen“, die ihr hymnisches Einverständnis mit den gegebenen Verhältnissen anmelden, aber auch von Außenseitergruppen, die aus der Gesellschaftswirklichkeit in private Bereiche flüchten. Wühr hat die Aussagen nicht als Dokumente stehenlassen, deren Authentizität er misstraut, sondern jeweils zu strengen Zyklen komponiert: ein Stimmenkanon aus dem Alltag gesellschaftlicher Stagnation.