Offers a fresh analysis of the often elusive relationship between domestic and foreign policy in Russia before the First World War. This title discusses a wide variety of economic, fiscal, institutional and ideological developments within imperial Russia.
In sieben spannend erzählten Kapiteln beschreibt Dietrich Geyer die Anfänge der neuzeitlichen Psychiatrie in Deutschland. Die Aufklärung brachte die Idee hervor, dass der Mensch mit Vernunft begabt und zur Freiheit geboren sei, wodurch Wahn- und Irrsinnige nicht länger als von Dämonen besessen galten. Stattdessen wurden sie als kranke, erbarmungswürdige Wesen betrachtet, denen mit Humanität und ärztlicher Kunst geholfen werden sollte. Zwei miteinander verflochtene Entwicklungslinien zeichnen sich ab: Die eine führt von der Erfahrungsseelenkunde der Berliner Kantschüler über die psychische Heilkunde der romantischen Medizin zur naturwissenschaftlich fundierten Psychiatrie. Die andere entwickelt sich von den Narrenkästen des Mittelalters über die Zucht- und Tollhäuser des aufgeklärten Absolutismus zu den Heil- und Pflegeanstalten des 19. Jahrhunderts. In der gelehrten Welt war lange umstritten, ob die unsterbliche Seele erkranken könne. Während einige Geisteszerrüttungen als Ausdruck moralischer Verfehlungen sahen, glaubten andere, dass psychisches Leid durch körperliche Schäden verursacht werde. Es dauerte, bis Geist und Körper als unauflösliche Einheit begriffen wurden. Dies führte zur Emanzipation der Psychiatrie von der Philosophie und zur Integration in die naturwissenschaftlich orientierte Medizin. Die Schlusskapitel beleuchten die Psychiatrie im 20. Jahrhundert, Reformen, neue Ansätze der Sozialpsychiatrie, psychiatrische
Die Erinnerung an die dreißiger und vierziger Jahre unseres Jahrhunderts zeigt sich in verschiedenen Facetten: als Verarbeitung von Erlittenem, als Betrachtung von Erlebtem und als historische Auseinandersetzung mit einer vergangenen Zeit. Dietrich Geyer, ein renommierter Historiker, erzählt die Geschichte seiner ersten 21 Lebensjahre sehr persönlich, ohne die Zeit durch das eigene Leben zu deuten. Geboren in der krisenhaften Endphase der Weimarer Republik, verbringt er seine Kindheit unter dem Nationalsozialismus in einer thüringischen Kleinstadt. Mit 13 Jahren kommt er in eine nationalsozialistische Eliteschule und erlebt zwei Jahre später, 1944/45, die Schrecken des Krieges und der Flucht in Pommern und Ostpreußen. Nach dem Krieg kehrt er in seine vogtländische Heimat zurück, die zunächst unter amerikanischer, ab Juli 1945 unter russischer Besatzung steht. In Rostock, wo er seit 1947 Slawistik studiert, gerät er in die Fänge konspirativer Dienste, die im aufkommenden Kalten Krieg Informanten suchen. Durch Flucht entzieht er sich diesem Zugriff und findet schließlich an der Universität Göttingen den Weg von der Slawistik zur Osteuropäischen Geschichte. Geyer schildert eindrucksvoll, wie das „Jahrhundert der Extreme“ in sein Leben eingegriffen hat und leistet einen wichtigen Beitrag zu einer Erinnerungskultur, die Völker verbindet.
Dieses Buch ist ein Eine Geschichte Russlands vom Aufstieg zur europäischen Großmacht bis zum Untergang des sowjetischen Imperiums im Jahr 1991. Dietrich Geyer, einer der bedeutendsten deutschen Osteuropahistoriker hat in seiner letzten Tübinger Vorlesung die Geschichte Russlands von der Thronbesteigung der Romanovs 1613 bis zum Zerfall des Sowjetreiches betrachtet. Das Buch spricht von den Herrschern des Zarenreiches, von Adligen und Bauern, von Reichsbildung und Nationalitätenpolitik, von der Revolution und ihren Folgen. Geyers Darstellung ist der Versuch, die Grundzüge russischer Staatlichkeit und Mentalität sichtbar zu machen. Mit der ihm eigenen Sprachgewalt, dem Kenntnisschatz aus fünf Jahrzehnten Russlandforschung und großer Souveränität führt Geyer den Leser durch vier Jahrhunderte russischer als europäischer Geschichte.