Das Jahr 70 nach Christus kann als der Zeitpunkt eines deutlichen Bruches in der historischen und religiösen Entwicklung des Judentums und des jüdischen Volkes gelten. Die Reflexion über die Zerstörung des Tempelheiligtums geht letzlich bis heute - in jüdischen wie in christlichen Kreisen - weiter. Einen breiten Raum nahm denn auch die Besinnung über dieses Ereignis in der mittelalterlichen, speziell auch in der mittelniederländischen, Literatur ein. Besonders das «Epos» von der «Wrake van iherusalem» des Jacob van Maerlant (+1300) setzte hier die entscheidenden Maßstäbe und fand auch Nachahmer.
Wolfgang Bunte Libros




Die Arbeit gliedert sich in einen geschichtlichen (S.11-121) und einen systematischen Teil (S. 123-592). Sie versteht sich als ein umfassendes Quellenangebot mittelniederländischer (lateinischer, mittelfranzösischer, hebräischer) Texte nebst deutscher Übersetzung zu den beiden genannten Teilen.
Die Arbeit gliedert sich in 2 Teile: Der 1. Teil zeigt, wie der grösste Schriftsteller der Niederlande des 17. Jahrhunderts bewusst oder unbewusst Juden und jüdische Gemeinden seiner Zeit und seiner Stadt Amsterdam fast unbeachtet lässt, fast völlig übergeht, obschon hier einige der bedeutendsten Geister des damaligen Europa lebten. Der 2. Teil enthält Vondels Trauerspiel vom Zerstörten Jerusalem (zweisprachig) und weist dessen antike Quellen (Josephus, Tacitus, Eusebius von Caesarea u. a.) nach.