Der Autor geht von der Tatsache aus, dass das Konzept der Person in der gegenwärtigen Diskussion weder begrifflich geklärt und gegen die „Persönlichkeit“ abgegrenzt noch in seinen Konsequenzen für jegliches Lernen, Belehren und Erziehen ernstgenommen wird. Er greift die gegenwärtige Diskussion zum „informellen“ und „formalen“ Lernen auf und beschreibt Gefährdungen und Möglichkeiten von Personalität in der Schule: am Beispiel der Reformschulen, der Leistungsproblematik, der Selbstbestimmung, der Lehrerautorität und der Lehrerhygiene. Schließlich übt er Kritik an den drei Phasen der Lehrerbildung; am Theorie-Praxis-Problem, an den Möglichkeiten der Standardisierung sowie an religiösen Perspektiven.
Fritz Bohnsack Orden de los libros






- 2019
- 2016
Sinnvertiefung im Alltag
Zugänge zu einer lebensnahen Spiritualität
Wie gehen wir um mit der Auflösung traditioneller Wertorientierungen und den entsprechenden Verunsicherungen und Oberflächlichkeiten, wie mit der verbreiteten Suche nach neuen Sinngebungen? Als Antwort analysiert der Autor die gegenwärtige Sinn- und Religionsproblematik, entwickelt ein konfessionsübergreifendes Konzept des „Seins-Vertrauens“ und verweist auf Sinnvertiefung durch Muße, Stille und „Achtsamkeit“ sowie eingehender durch die meditativen Wege des Zen-Buddhismus. Nach einer Skizze über Möglichkeiten der Sinnvertiefung durch Psychoanalyse wird der Leitbegriff des Bandes, das „umgreifende Ganze“ (John Dewey), beleuchtet und aus den Perspektiven von Schleiermacher, Jaspers, Heidegger und Freud bestätigt. Der Band bietet somit die erste gemeinsame Zusammenstellung dieser unterschiedlichsten Zugänge zu Spiritualität.
- 2013
Wie Schüler die Schule erleben
Zur Bedeutung der Anerkennung, der Bestätigung und der Akzeptanz von Schwäche
Wie erfahren Schüler den Schulalltag? Diese Frage stellt sich der Band in kritischer Absicht, denn er stellt die Verlierer des Schulsystems in den Mittelpunkt. Plädiert wird für eine schüler-gerechte Schule im Sinne von Anerkennung, Bestätigung und der Akzeptanz von Schwäche. Anhand vorliegender empirisch-statistischer Daten untersucht dieser Band das in seinen Folgen bislang vernachlässigte Erleben von Schule durch Schüler – u. a. unter den Aspekten der problematischen "Passung"" von Individualität und Institution, des "Wohlgefühls"" in der Schule, der Frage von Leistung und Versagen sowie den mangelnden Möglichkeiten an Mitbestimmung. Mängel der Schule an Humanität werden auch in der Analyse der Lehrer-Schüler- und Schüler-Schüler-Beziehungen deutlich. Die Problematik der "Versager"" wird in Anbetracht der gegenwärtigen Diskussion zur "Anerkennung"", der für menschliche Entwicklung nötigen wertschät-zenden Bestätigung und der Akzeptanz von Schwäche systematisiert. Der Band erwägt schulstrukturelle Konsequenzen aus den empirischen Untersuchungsergebnissen. Er liefert eine grundsätzliche Kritik des Verhältnisses von "Stärke"" und "Schwäche"" vor dem Hintergrund unserer europäischen Tradition.
- 2009
Der vorliegende Band zeigt eine gesündere Schule. Deren Aufgabe besteht nicht nur in der Vermittlung von abprüfbarem Wissen, Zertifikaten und guten PISA-Ergebnissen. 22 Interviews belegen, wie motivierte Lehrerinnen und Lehrer es schaffen, zur Stärkung der Schüler-Personen und ihres Selbstbewusstseins beizutragen – durch die verantwortliche Selbstbestimmung der Lehr-Lern-Inhalte und -methoden, der Schüler-Schüler- und Lehrer-Schüler-Beziehungen und durch eine weniger krank-machende Leistungsorientierung. Die Aussagen der Lehrerbefragung werden bestätigt durch ein Eingehen auf Ergebnisse empirischer Untersuchungen von Autoren wie Ludwig Bilz, Helmut Fend, Andreas Helmke, Klaus Hurrelmann, Reinhard Pekrun u. a. sowie Befragungen zur Religiosität von Jugendlichen. Die Praxisnähe der Interview-Berichte ermutigt Lehrerinnen und Lehrer zu eigenen Versuchen und Wegen trotz wachsender Widerstände und auch gegen kontrapädagogische Trends.
- 2008
Martin Bubers personale Pädagogik
- 93 páginas
- 4 horas de lectura
Martin Buber hat mit seinem dialogischen Ansatz und seinen Kategorien der Du- und Es-Beziehung zu Mitmensch und Welt einen Weg gewiesen, auch in der Schule differenziert zwischen person-gerechten und person-gefährdenden Strukturen, Beziehungen, Maßnahmen und Prozessen zu unterscheiden. Angesichts der gegenwärtigen Schulpolitik der letztlich auch ökonomisch orientierten schul- und länderübergreifenden Leistungsvergleiche fragt die vorliegende Arbeit, welchen Beitrag Bubers Ansatz zur Korrektur eines pädagogischen Substanzverlusts der Schule zu liefern vermag. Dazu sind die Du- und Es-Beziehungen sowie Bubers Konzepte von Erkenntnis, Ethik, Politik und Religiosität eng von den Texten aus und zitatenreich dargestellt, bevor in einem 2. Teil der eigentliche Schwerpunkt der Arbeit, Bubers Pädagogik und ihre Konsequenzen, entfaltet wird. Dabei werden, von den Bedürfnissen der Heranwachsenden und der heutigen Schule aus, auch Grenzen des Buberschen Ansatzes deutlich. Insgesamt findet der Leser also nicht nur eine werkimmanente Interpretation, sondern die Entwicklung von Kriterien für die Beurteilung aktueller und, wie der Verfasser meint, problematischer schulpolitischer Tendenzen. In diesem kritischen Wechselbezug zwischen unserer Schulwirklichkeit und Bubers Position besteht das Besondere dieser Arbeit.
- 2008
Hast du schon einmal über Schule nachgedacht? Viele Aspekte scheinen nicht richtig zu laufen. Aktuelle Schulziele orientieren sich zunehmend an messbaren Kompetenzen, die sich an PISA-Standards und wirtschaftlichen Interessen Deutschlands orientieren. Kritiker fragen, inwieweit Schüler und Lehrer dadurch zu Werkzeugen außerpädagogischer Interessen werden. Der vorliegende Band untersucht, wie die Paradoxie der Fremdbestimmung überwunden werden kann, um die Selbstbestimmung der Heranwachsenden zu fördern. Dabei wird die individuelle Besonderheit jedes Lernenden und deren Einfluss auf die Vielfalt der Lernprozesse sowie die Heterogenität der Lerngruppen betrachtet. Zudem werden die Möglichkeiten und Grenzen der Selbstbestimmung der Lernenden und deren Abhängigkeit von der Lehrersteuerung thematisiert. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Vertrauen zwischen Lehrern und Schülern, dessen Bedeutung für Selbstbewusstsein, Lebensmut und Erfolg empirisch belegt ist. Auch religiöse Dimensionen eines nicht-konfessionellen „Seins-Vertrauens“ und die Rolle der Schule bei der personalen Stärkung der Heranwachsenden werden erörtert. Die dialogischen Kategorien der Anthropologie und Pädagogik Martin Bubers dienen als Urteilskriterien, und konkrete Unterrichtshinweise sollen Lehrer zu neuen Wegen anregen.
- 2003
Die ungewöhnliche Fassung von Demokratie wird hier nicht eng politisch, sondern als "erfülltes Leben" verstanden, basierend auf dem Konzept des amerikanischen Philosophen und Pädagogen John Dewey. Im ersten Teil wird seine Idee der demokratischen Erziehung vorgestellt. Die folgenden fünf Teile präsentieren eine Auswahl von Essays und Beiträgen des Verfassers aus vier Jahrzehnten, die das zentrale Thema variieren und differenzieren. Die Themen reichen von der Problematik übergroßer Aufgabenstellungen und der pädagogischen Bedeutung des Spiels über das Verhältnis von "Bildung und Begegnung" bis hin zur Autonomie der Pädagogik. Auch die Ziele und Funktionen der Schule, Schulreformen, die Überwindung von "Schulmüdigkeit" sowie die Strukturen einer "guten" und einer christlichen Schule werden behandelt. Weitere Aspekte sind das Lernen lernen, soziales Lernen, ein demokratischer Autoritätsbegriff, schulinterne Lehrerfortbildung und der Widerstand von Lehrern gegen Innovationen. Zudem werden Mängel und Innovationen in der Lehrerausbildung sowie Lehrerbelastung und Perspektiven der personalen Stabilisierung thematisiert. Jeder Essay wird durch Kommentare in Bezug auf Deweys pädagogischen Ansatz und die heutige Diskussion eingeordnet, wodurch der "rote Faden" des Werkes verdeutlicht wird und gleichzeitig ein Dokument wissenschaftlicher Biografie entsteht.
- 1997
Neuordnung der Lehrerausbildung
- 160 páginas
- 6 horas de lectura
Inhaltsverzeichnis0 Auftrag und Arbeitsweise der Kommission.1. Ausgangslage.1.1 Orientierungsrahmen und Kriterien für die Beurteilung.1.2 Veränderungen in Gesellschaft, Kindheit und Jugend.1.3 Qualifikationen von Heranwachsenden.1.4 Schulentwicklung als Rahmenkonzept für Lehrerausbildung.1.5 Qualifikationen der Lehrerinnen und Lehrer.1.6 Konsequenzen für die Lehrerausbildung.2. Konzept und Perspektiven einer zeitgemäßen Lehrerausbildung.2.1 Kritik an der bisherigen Lehrerausbildung.2.2 Standards als Qualitätsmaß der Lehrerausbildung.2.3 Fachwissenschaftliche Studien.2.4 Fachdidaktische Studien.2.5 Erziehungs- und gesellschaftswissenschaftliche Studien.2.6 Praxisstudien.3. Empfehlungen zur Umsetzung des Konzeptes der Lehrerausbildung unter den gegenwärtigen Bedingungen in Hessen.3.1 Gegenwärtiger Stand der Lehrerausbildung in Hessen.3.2 Empfehlungen zur Umsetzung des im 2. Teil entwickelten Konzeptes der Lehrerausbildung.3.3 Zentrum für Bildungsforschung und Lehrerausbildung.3.4 Studienanteile.3.5 Differenzierung nach Schulstufen und Schulformen.3.6 Gesetzliche Neuregelungen, Weiterentwicklung der Ausbildungs- und Prüfungsvorschriften.
- 1996
Aus der Begegnung unterschiedlicher Positionen und ihrer Auseinandersetzung mit der heutigen Problematik der Sozial-Erziehung in unserer Zeit des Sozial-Verfalls gewinnt dieser Band seine Spannung.