Salomo Friedlaender, a notable German-Jewish philosopher, poet, and satirist, explores profound themes through his diverse works. His writings reflect a unique blend of philosophical inquiry and sharp wit, often addressing the complexities of identity, culture, and the human experience. Through his literary contributions, he challenges societal norms and provokes thought, making his work relevant in discussions about Jewish identity and existentialism. Friedlaender's legacy is marked by his ability to intertwine deep philosophical concepts with accessible language and humor.
Mynona's self-styled "grotesques" inhabit an uncertain ground between fairy tale, fetishism and philosophy, satirizing everything from nationalism to philanthropy First published in German in 1916, Black-White-Redcollects six bizarre tales by the "laughing philosopher" Salomo Friedlaender, who wrote his literary work under the pseudonym Mynona (the reversed German word for "anonymous"). In this collection, we encounter a tongue-in-cheek showdown between Goethe and Newton, whose theories of color clash in the form of a nationalistic flag; another story presents the inventor of the tactilestylus setting out to capture the residual sound waves of Goethe speaking in his study through a mechanical recreation of his vocal apparatus, with its amplification set to infinite. In "The Magic Egg," one of Mynona's most emblematic and curious tales, a man encounters an enormous bisecting mechanical egg in the middle of the desert that houses a mummy and a possible pathway to utopia on Earth. Mynona, aka Salomo Friedlaender (1871-1946), was a perfectly functioning split personality: a serious philosopher by day (author of Friedrich Nietzsche: An Intellectual Biographyand Kant for Kids) and a literary absurdist by night, who composed black humored tales he called "grotesques." He inhabited the margins of German Expressionism and Dada, and his friends and fans included Martin Buber, Walter Benjamin and Karl Kraus.
aus der Reihe: Salomo Friedlaender/Mynona, „Gesammelte Schriften“, Band 4. Das erste große Prosawerk Mynonas, 1918 geschrieben und im April 1920 erschienen, war bis heute ein Rarum. Das Buch bildet die groteske Rückseite von Friedlaenders Hauptwerk der Berliner Zeit, „Schöpferische Indifferenz“ (1918), das empirische Gegenstück der dort vorgelegten Theorie. In unendlich raffiniertem Spiel zwischen Rahmenhandlung und einzelnen Episoden oder Szenen wird der Grundgedanke entwickelt: die Realisierung des autonomen Subjekts, das sich aus seiner Vereinzelung zu seinem 'göttlichen' Bewußtsein hindurchringt, zur zentrierten Vereinigung aller Kräfte und Fähigkeiten hinaufläutert. Die praktischen Folgerungen aus der Philosophie Kants impft Mynona dem Verstand der Unverständigen unerbittlicher und klarer ein als mit allen Philosophiebüchern. Er setzt die Bedeutung des Kantianers Ernst Marcus ins rechte Licht, entwickelt unerhörte Theorien der Medialität (Film, Holographie) und versäumt es dabei keineswegs, giftigste Pfeile gegen den akademischen Obskurantismus der Scheler, Sombart, Eucken, Ostwald, Dessoir, Steiner usw. abzuschießen. „Man könnte Pamphlete dieser Art durchsäuernd auf das Pack einwirken lassen, bis es nur noch Dada stammelt und sich nicht mehr weinend, sondern lächelnd fortpflanzt. Wir wollen die Terroristen der Menschheitserheiterung werden.“
Jahre vor den Klassikern der Filmtheorie (Bela Balazs, Rudolf Harms, Siegfried Kracauer), noch in der Stummfilmzeit, entfaltet Friedlaender/Mynona eine ungeheure Vision cineastischer Möglichkeiten – der schlechten wie der guten. Dem propagandistischen, „hyperamerikanischen“ Mißbrauch des Mediums zu Zwecken grausamster Ausschweifungen, „Massenbezwingung“, zuletzt der „Erdherrschaft“ setzt er eine wissenschaftliche „Vernunftmagie“ entgegen sowie die metatechnische, auf der Theorie der exzentrischen Empfindung beruhende Idee dreidimensionaler Projektion ohne Bildschirm. Den dahinter stehenden zeitlosen Streit zwischen kantianischem Idealismus und opportunistischem Materialismus illustriert Mynona in einer rasanten, vielschichtigen und literarisch raffinierten Handlung, quer durch die Tag- und Nachtseiten des realen Berlin, darin verwoben viele konkrete Personen des öffentlichen Lebens. Dieses Zeitbild aus dem Jahr 1922 erscheint neu in kritischer und kommentierter Ausgabe. Die ausführliche Einleitung informiert auch über neuere medientheoretische und kulturhistorische Interpretationsansätze.
Drei schmale Bücher aus den nicht so goldenen Jahren 1924-30. Kant für Kinder wurde damals begrüßt, der Faksimile-Nachdruck von 2004 ließ den griffigen Titel zum Schlagwort werden. In einfachen Fragen und Antworten, ohne Fremdwörter, bietet das Buch eine gründliche Einführung in Kants Ethik, Religionsphilosophie und Erkenntnistheorie. Der Katechismus, 1978 faksimiliert, will, ebenfalls in Dialogform und vom Standpunkt Kants, auch diejenigen zur Vernunft bringen, die mit übersinnlichen Kräften und okkulten Praktiken umzugehen glauben. Der Mahnruf gibt die erste kenntnisreiche Darstellung von Leben und Werk des Kantianers Ernst Marcus (1856-1928), zugleich eine unvermindert aktuelle Diagnose der Orientierungsprobleme unserer modernen Existenz. Mit Einleitung, Kommentar, Dokumenten und Abbildungen.
Eigentlich ist es eine sehr schöne Wohnung, gelegen in einem noblen Villen-Vorort, und die neuen Mieter haben offensichtlich Glück gehabt. Unangenehm allerdings, daß die angeblich »pisperleise« Nachbarfamilie zur Nacht aktiv wird: Die zwei Töchter singen mehrstimmig hohl mit Zitherbegleitung und scheinen gespenstische Träume zu erzeugen, ja, sie locken den Sohn des Hauses, einen braven Studenten, verführerisch in ihr Domizil, was eine bürgerliche Katastrophe ergeben muß. Dabei steht die Wohnung nebenan seit Jahren leer und die Nachbarn sind allesamt längst tot! Geisterhaft! Oder halluzinatorisch? In jedem Fall: gruselig grotesk …