Das Buch betont die Bedeutung der geistigen und moralischen Arbeit des Menschen für persönliche Veränderungen. Die anthroposophische Geisteswissenschaft bietet einen ausgewogenen Weg zu spirituellem Erkennen. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit praktischer sozialer Bemühungen hervorgehoben, um eine positive Zukunft für Mensch und Erde zu gestalten.
Ohne genügendes Einkommen ist kein menschenwürdiges Leben möglich. Mit welch umfassenden globalen Bezügen ist jedoch oft all das verbunden, was unsere Existenz absichert! Unfassbar viele Aktivitäten von zahlreichen Menschen und aus weitesten Weltverflochtenheiten tragen zu dem bei, wovon wir im Alltag versorgt sind. Doch spielt nicht weniges herein, das mit größten Ungerechtigkeiten verbunden ist. Deshalb wird es immer wichtiger, Unstimmiges zu erkennen und an einem gesunden Wandel der ökonomischen Vorgänge und des Geldgeschehens mitzuwirken. Unsere Verantwortung ist riesig, aber es gibt viele Möglichkeiten eines heilsamen Veränderns.
Unsere Seele ist nicht abgegrenzt zur Welt hin, aus der ihr sowohl wertvolle, als auch bedrängende Kräftewirksamkeiten entgegen treten. Auch das soziale Leben kann davon erfüllt sein. Je gekonnter wir damit umgehen, desto mehr Anregungen werden für die eigene Entwicklungen empfangen.
Auch Erwachsene spielen eine entscheidende Rolle dabei
Was gibt es Erfreulicheres als kleine Kinder? Doch wie schwer ist nun oft ihr Weg durch die Verhältnisse der materiell-technischen Zivilisation! Dabei bringen Kinder immer Wertvolleres mit. Und wir sind stets mehr angewiesen auf ihre verändernden Impulse. Statt durch falsche, zwingende erzieherische Formen dagegen anzukämpfen, sollten Eltern und sonstige pädagogisch tätige Menschen davon lernen, das Mitgebrachte aufgreifen und es in die gesamte Gesellschaft einfließen lassen. Hilfreicher denn je würde sich solch ein Zusammenarbeiten mit den Jüngeren auswirken. Schönste soziale Wandlungen können daraus hervorwachsen.
Von einer verborgenen Weisheit ist unser ganzes Leben begleitet, welche sich oft in ganz erstaunlichen Schicksalswendungen kundgibt. Zuweilen kann das sogar lebensrettend sein. Normalerweise verläuft vieles geheimnisvoll im Verborgenen. Doch kann eine tiefere Lebensbeobachtung ganz Erstaunli-ches zutage fördert.
Träumerische Kundgaben können aus verschiedenen Bereichen des Menschenwesens stammen. Einmal wirkt sich eine leibliche Ebene aus. Danngibt es Nachklänge des Alltagsgeschehens, aber auch Anregungen aus geistigen Welten. Versäumnisse sprechen sich aus, doch auch Klärungen können auftreten. Sogar Zukunftsahnungen sind möglich. Viele Beispiele nach Erzählungen unterschiedlicher Menschen bezeugen dies. Anton Kimpfler, Schriftsteller, Redakteur derZeitschrift 'Wege mit Erde, Ich und All', tätig in der Erwachsenenbildung. Er ist mit Projekten in vielen Ländern verbunden, die aus anthroposophischen Impulsen zu einer sozialen Erneuerung beitragen wollen.
Karma ist die Art und Weise, wie alles in der Welt zusammenhängt. Letztlich sind schicksalhafte Bezüge das Tiefste, was existiert. Bestimmte Lebensformen erscheinen so und nicht anders, weil vielfältige Weltgebiete darauf ihre Wirksamkeiten ausüben. Auf dem „Umweg“ über das Schicksal sind naheste und fernste Angelegenheiten eng verbunden. Das hat ganz eigene Gesetzmäßigkeiten, die tiefer wirken wie jeglicher Naturprozeß. Insofern ist die karmische Relation am allerbedeutendsten.
Dialog statt Konfrontation zwischen Völkern und Kulturen
'Blicken wir auf die Entwicklung der verschiedenen Kulturen zurück, so ist bald offensichtlich, wie deren Ausprägen mit leidvollen oder nicht selten sehr gewaltsamen Prozessen einherging. Dennoch hat dies dazu beigetragen, daß weltweit nun alles in einer reichen Verschiedenheit sich begegnen kann. Jene Zeit, wo Völker gegeneinander kämpften, um überhaupt etwas Eigenes darzustellen, sollte mehr der Vergangenheit angehören. Jetzt gilt es wahrzunehmen, mit was für einer Fülle von ethnischen Entfaltungsmöglichkeiten wir es zu tun haben.' (Aus dem Kapitel 'Individuell mit dem Ganzen verwoben'). Das Buch entstand aus Arbeitsbeziehungen zu mehr als zwanzig verschiedenen Ländern, die der Autor seit vielen Jahren immer wieder besucht. Sowohl in den umliegenden europäischen Staaten als auch bei wiederholten Reisen nach Brasilien, Neuseeland, Australien oder Südkorea gab es fruchtbare Begegnungen mit Menschen aus den unterschiedlichen Kulturkreisen. Aber auch das Unterwegssein in Deutschland mit wachen Sinnen kann zu Begegnungen mit Menschen vieler Herren Länder führen. So zeigt sich, wie sehr eine Menschheitsfamilie im Werden begriffen ist.