Wir erleben die Geschichte
Arbeitsbuch für den Geschichtsunterricht. Ausgabe A. Band 1 und 7. Schuljahr Bayern
Arbeitsbuch für den Geschichtsunterricht. Ausgabe A. Band 1 und 7. Schuljahr Bayern
In den letzten Jahren hat das Angebot an Mediengewalt und sexuellen Darstellungen sowie deren Konsum durch Kinder und Jugendliche noch einmal deutlich zugenommen, parallel zur gestiegenen Gewaltbereitschaft der Kinder und Jugendlichen.Die vierte Auflage enthalt im wesentlichen zwei Schwerpunkte: Der erste analysiert die gegenwartige Produktion, Verbreitung und den Konsum von Gewaltmedien und pornographischen Darstellungen durch Heranwachsende. Die Palette dieser Medien reicht inzwischen von den Horspielkassetten, Kriegsvideo- und Computerspielen, Billigheften, der Heavy Metal Musik, den Horrorfilmen bis hin zum BTX-System und den Mailboxen. Die Inhalte dieser Medien sind zunehmend brutaler, sadistischer, obszoner und damit noch menschenverachtender geworden. Im zweiten Teil wird uberwiegend an konkreten Fallen der kriminalisierende Einflua dieser Medien auf Kinder und Jugendliche im deutschsprachigen Raum dargestellt und auf entsprechende Ergebnisse in den USA eingegangen, wo aufsehenerregende Prozesse gegen Fernsehanstalten, Plattenfirmen, Rocksanger, Filmproduzenten usw. von Opfern gewalttatiger und pornographischer Darstellungen gefuhrt werden.
Gesundheitliche Schäden durch Mediennutzung sind ein weites, differenziertes medizinisches - allerdings bisher vernachlässigtes - Problemfeld, von dem wir alle mehr oder weniger betroffen sind und das uns als Folge der expandierenden Medienumwelt in steigendem Maße beschäftigen wird. Es schließt Schäden durch Geräte und Anlagen, die Beeinträchtigung der psychomotorischen und sprachlichen Entwicklung, die Fettleibigkeit durch zu langes Sitzen vor dem Bildschirm, Hörschäden durch überlaute Musik, Beschädigung des Augenlichts (z. B. durch zu geringe Grundhelligkeit des Fernsehbildes), neurotische Zustände und Schlafstörungen, Schädigungen der Wirbelsäule, Gelenke und Muskeln bei langem Arbeiten am Bildschirm ein. Ferner gehört dazu der Zusammenhang von Medienkonsum und stoffunabhängiger Süchtigkeit (z. B. die Fernsehsucht und die Computer- und Automaten-Spielsucht) sowie der Konsum von Ecstasy in der jugendspezifischen Musikszene. Die durch Mediennutzung bedingten Gesundheitsschäden erreichen epidemieartige Verbreitungen - sie sind die Epidemien des Elektronischen Zeitalters. Sie stellen uns vor große gesellschaftliche, gesundheitspolitische und medizinische Aufgaben. Der Kostenaufwand für die Behandlung von Gesundheitsschäden durch Mediennutzung dürfte jährlich mehrere Milliarden ausmachen.
Zuerst wird auf das Fernsehen eingegangen: seine Nutzung, beliebte Sendungen und seine schädlichen Folgen. Dann widmet sich der Autor den anderen Bildschirmmedien: Computer- und Videospielen, Videofilmen, Musikvideoclips, ihrem Stellenwert und ihren Auswirkung auf Kinder und Jugendliche. Glogauer stellt sich die Aufgabe, auf Gefahren hinzuweisen, denen Kinder in unserer Medien-Gesellschaft ausgesetzt sind. Er vertritt die Ansicht, dass mediale Gewaltdarstellungen direkt auf ihre kindlichen RezipientInnen einwirken und dies bei anfälligen Kindern zur Imitation der gewalttätigen Verhaltensmodelle in der Realität führt, ja sie sogar kriminell werden lässt.