Viel ist zum Thema Holocaust, Auschwitz, Nationalsozialismus, Faschismus geschrieben worden. Daten und Fakten wurden recherchiert, dokumentiert und öffentlich gemacht. Doch eine Antwort auf die Frage nach dem Warum gibt es bis heute nur ansatzweise. Der aktuelle anthropotechnische Diskurs um den Wert und Unwert des Lebens weckt beängstigende Assoziationen zur Nazi-Ideologie. Erst ihre sozialkritische Entschlüsselung wird uns Nachgeborenen die Möglichkeit geben, die Ursachen gegenwärtiger Bedrohungen durch Terror, Krieg, ökonomische wie ökologische Krisen zu begreifen. Dies versucht die vorliegende Studie.
Karin Weingartz Perschel Libros






«Das Ewigweibliche zieht uns hinan...», so heißt es zum Ende von Goethes Faust. Stellvertretend für den irrenden, suchenden, immer strebend sich bemühenden Menschen schlechthin, braucht Faust das Weib, um sich entwickeln zu können. Mensch ist der Mann; die Frau bleibt Resultat männlicher Phantasie und verkommt zu Bildern. Folglich wimmelt es nur so von Beatrices, Héloises, Gretchens, Lauras und Käthchens in der Literatur, die bis in unsere Zeit hinein den Blick auf die reale Frau, die Frau als Mensch, verstellen. Die vorliegende Arbeit widmet sich der Aufgabe, die Ursachen weiblicher Unterdrückungsgeschichte mittels anthropologischer, ökonomischer und psychologischer Erkenntnisse aufzudecken.
Mythos Genie
Die intellektuelle Erfahrung des Mangels
Niemand hat von Kindheit an den Wunsch, Intellektueller oder Intellektuelle zu werden. Dies geschieht im Laufe des Lebens früher oder später, und man weiß nicht genau, warum. Intellektuelle sind es, die das Denken der Epoche, in der sie leben, besonders sensibel aufnehmen, hinterfragen, kritisieren und beeinflussen. Sie riskieren, als Außenseiter ignoriert, als Phantasten belächelt, als Kritiker abgelehnt, missverstanden oder gar bekämpft zu werden. Intellektuelle sind unbequeme Zeitgenossen, die der innovativen Fortentwicklung der Gesellschaft dienen. Ihr besonders ausgeprägtes Reflexionsvermögen versetzt sie in die Lage, Tendenzen und Gefahren einer gesellschaftlichen Entwicklung frühzeitig auf Grund ihrer ausgeprägten Sensibilität zu erfassen und zu thematisieren. Sie halten es in der Regel für unangebracht, ihre Leiden und Probleme und die existenziellen Konflikte, die sie als Kinder und Jugendliche belasteten, preiszugeben. Und doch liegt gerade in ihren Biografien der Schlüssel zur Beantwortung der Frage, warum sie sich zu Intellektuellen entwickelt haben. Außerdem stellt sich die Frage, warum relativ wenige Frauen der Intellektuellengruppe angehören. Das vorliegende Buch ist eine Annäherung an das vielschichtige Phänomen des Intellektuellen und entwirft vor dem Hintergrund biografischer Entwicklungslinien ein umfassendes Panorama seiner Charakteristika.
Am fünften Mai 2018 jährte sich der Geburtstag von Karl Marx zum zweihundertsten Male, was Anlass für diese Schrift ist. Marxens Aktualität bleibt ungebrochen, da seine Analyse des Kapitalismus bis heute unwiderlegt ist und weiterhin Lösungsmöglichkeiten für gesellschaftliche Probleme bietet. Weltweit wächst die Angst vor der Zukunft: Flüchtlingskrisen, zunehmende Armut, das Auseinanderklaffen der Arm-Reich-Schere sowie Umweltbedrohungen verunsichern die Menschen. Die Glaubwürdigkeit der christlichen Religionen schwindet, während der Islam oft als Bedrohung westlicher Werte wahrgenommen wird. Ethik und Moral verlieren an Einfluss, und alleinige Gesetze reichen nicht aus, um Verbrechen angemessen zu ahnden. In dieser Hilflosigkeit wächst die Sehnsucht nach Rettung, und die Rückbesinnung auf die marxistische Theorie erscheint vielversprechend, da sie eine befreite, zufriedene Gesellschaft in Aussicht stellt. Diese Schrift beleuchtet Marx’ persönliches Leben, seine Gedankengänge, Irrtümer und die öffentliche Wirkung im Kontext. Marx war kein Genie, sondern ein Mensch, der sich mit dem Elend der Welt nicht abfinden wollte und nach Erkenntnissen strebte, um dieses Elend zu beheben. Fehler sind menschlich – ecce homo!
Das Menschenbild des jungen Marx wird mit Hilfe der Kategorie Arbeit systematisiert und als grundlegend für die Analyse der Ware und deren Fetischcharakter, wie Marx sie zu Beginn seines Hauptwerkes, des «Kapital», vorstellt, nachgewiesen. Zu diesem Zwecke dient die Freudsche Libidotheorie als Erkenntnisfolie, worauf sich die Doppeldeutigkeit des Marxschen Arbeitsbegriffes abbilden lässt.