In seinem einleitenden Beitrag schreibt Bruno Weber: „Das Porträt im Buch traktieren heißt noch immer Neuland betreten. Es fehlen eine wissenschaftliche Beschreibung der Materie, ein kunsthistorischer Grundriß und ein bibliographisches Kompendium. Die Geschichte der Buchillustration, in der es allenthalben nicht zum Besten bestellt ist, bietet auch hier keine verlässliche Basis.“ Die so umrissene Forschungslage bildet den Ausgangspunkt für den Versuch, im Wechsel der Jahrhunderte Elemente einer Beschreibung graphischer Porträts zu finden. Der Band enthält Beiträge von Andreas Wartmann, Kirsten Ahrens, Gregor M. Lechner, Gerd Dethlefs, Peter Berghaus, Christoph Schreckenberg, Alheidis von Rohr, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Jörg-Ullrich Fechner und Thorsten Albrecht.
Die reichen Bestände der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel an älterer numismatischer Literatur bildeten den Hintergrund für diesen Versuch, die Entwicklung der Numismatik als einer Wissenschaft von der Renaissance bis zur Mitte des 20. Jhdts. darzustellen. Hierbei werden die Tendenzen aufgezeigt, von denen die Forschung im Laufe der Jahrhunderte bestimmt worden ist. Es werden neuartige Themen angesprochen und der Hintergrund der geschichtlichen Entwicklung erhellt. Berghaus befasst sich z. B. mit dem Antwerpener Drucker Christoph Platin, dem viele numismatische Frühdrucke zu verdanken sind, mit Numismatikern (z. B. Joseph Pellerin), Historikern (z. B. Edward Gibbon), mit Sammlungen (z. B. die Eremitage in St. Petersburg), Sammlern (z. B. Jacob de Wilde sowie Vater und Sohn Goeze) und schließlich mit akademischen Vorlesungen (z. B. Universität Halle). Erstmals wird hier Zacharias Konrad von Uffenbachs Reisebericht umfassend numismatisch ausgewertet.