Erziehungsschwierigkeiten, Verhaltensstörungen und psychosoziale Beeinträchtigungen sind bei Kindern und Jugendlichen weit verbreitet. Sie resultieren wesentlich aus einer tiefen Verunsicherung der Erwachsenengeneration, die sich in Erziehungsfragen reserviert verhält und Erziehungsaufgaben nur ungern wahrnimmt. Die Gründe für die offenen und versteckten Formen dieser Erziehungsvermeidung werden in diesem Buch provokant analysiert. Sie finden sich nicht zuletzt in wissenschaftlichen Neuerungen, die den Erziehungsbegriff leichtfertig schwächen. Dem wird gegenüber gestellt, was Erziehung auch heute zu leisten vermag und was sie leisten muss. Erst durch Erziehung können Kinder und Jugendliche ihre Potenziale wirklich entfalten und Entwicklungsziele erreichen, die ihnen ansonsten verschlossen bleiben.
Bernd Ahrbeck Libros






Die schulische Inklusion ist heute allseits akzeptiertes Ziel für ein Mehr an Gemeinsamkeit von Kindern mit und ohne Behinderung. Allerdings bleiben hinter diesem Grundkonsens in der Inklusionsdebatte viele der anstehenden Fragen ungeklärt, darunter auch solche grundsätzlicher Art. Sie beziehen sich sowohl auf die konkrete Umsetzung als auch auf die Fernziele der Inklusion. Der Autor greift diese Fragen entschieden auf. Er spricht die neuralgischen Punkte in der Integrationsdebatte differenziert an, weist auf Widersprüche und ungelöste Problemstellungen hin, wobei Polarisierungen, die einer konstruktiven Weiterentwicklung der Inklusion im Wege stehen, vermieden werden.
Was Erziehung heute leisten kann
Pädagogik jenseits von Illusionen
Gewissheiten im Erziehungsgeschehen geraten gegenwartig ins Wanken. In stark ideologisch aufgeladenen, von politischer Korrektheit gepragten Entwurfen werden Grenzen auf irritierende Weise infrage gestellt. Etwa zwischen den Geschlechtern im Gender Mainstreaming oder zwischen Behinderung und Nichtbehinderung im Inklusionsdiskurs. Unterschiede zwischen Menschen werden nur noch schwer ausgehalten. Niemand soll zuruckstehen und alle moglichst gleich sein. Dahinter steckt der Traum von einem Neubeginn: mit einem sich weitgehend selbst konstruierenden Menschen, der in einer repressionsfreien, von der Last der Vergangenheit befreiten Gesellschaft aufwachst. Derartige Illusionen halten der Wirklichkeit nicht stand. Erziehung ist eine anthropologische Notwendigkeit, der padagogische Auftrag lasst sich nicht beliebig relativieren und entwicklungspsychologische Erkenntnisse mussen anerkannt werden. Radikale Reformwunsche, die sich als moralisch unantastbar darstellen, haben haufig genug zu schmerzvollen padagogischen Irrwegen gefuhrt. Es wird deshalb dafur pladiert, zur Sachlichkeit zuruckzukehren. Historische Wandlungsprozesse und neue padagogische Aufgaben lassen sich nur dann bewaltigen, wenn illusionare Verkennungen und ideologische Uberfrachtungen aufgegeben werden. Nur so kann ein realistisches und zeitgemaaes Bild daruber entstehen, was Schule heute leisten sollte und was sie Kindern ermoglichen muss.
Anfangserfahrungen mit der Entwicklung der inklusiven Schule in Berlin
Eine exploratorische Studie im Rahmen von Schulversuchen
Jugendkriminalität
Delinquenz verstehen, pädagogisch antworten. Jahrbuch für Psychoanalytische Pädagogik 28
Innere und äußere Grenzen
Psychische Strukturbildung als pädagogische Aufgabe. Jahrbuch für Psychoanalytische Pädagogik 24
Die immer wieder erforderliche Auseinandersetzung mit Grenzen spielt im pädagogischen Feld seit jeher eine zentrale Rolle. In der Erziehung bestimmte Grenzen zu setzen und einzufordern, ist ebenso selbstverständlich wie die Tatsache, dass sie im Alltag unterlaufen, verletzt und missachtet werden. Ihre Überschreitung kann einerseits befreiend und entwicklungsfördernd sein, andererseits aber auch mit fatalen Folgen einhergehen. Um den anhaltenden Kampf gegen sinnvoll gegebene äußere Grenzen zu verhindern, müssen Kinder und Jugendliche psychische Strukturen als verlässliche innere Grenzen entwickeln.Die Autorinnen und Autoren befassen sich interdisziplinär mit dem spannungsreichen Wechselverhältnis von Grenzsetzung und -überschreitung, mit ihrer Begründung, Verhandlung und Durchsetzung. Dabei berücksichtigen sie den jeweiligen historischen, gesellschaftlichen und kulturellen Rahmen, in dem Erziehung und Sozialisation stattfinden, indem sie unter anderem speziell auf Grenzsituationen wie Migration, Freiheitsentzug, Gewalt und Trauma eingehen.Mit Beiträgen von Günther Bittner, Annelinde Eggert-Schmid Noerr, Manfred Gerspach, Evelyn Heinemann, Sabrina Hoops, Peter Kastner, Heinz Krebs, Peter Möhring, Hanna Permien, Mathias Schwabe und Brigitte Vogl
Der Genderdiskurs in der Psychoanalytischen Pädagogik
Eine notwendige Kontroverse. Jahrbuch für Psychoanalytische Pädagogik 26
Jahrmarkt der Befindlichkeiten
Von der Zivilgesellschaft zur Opfergemeinschaft
Einen höheren Grad an Gleichberechtigung als in unserer Gesellschaft hat es kaum je in der Geschichte gegeben. In den gegenwärtigen Debatten jedoch scheint es häufig so, als seien noch nie so viele Menschen diskriminiert worden wie heute. Beständig drängen neue Interessengruppen mit Forderungen nach Entschädigung an die Öffentlichkeit, ein regelrechter Wettkampf, wem die größte Opferrolle gebührt, ist entbrannt. Befindlichkeit ist Trumpf. Mit den gesteigerten Empfindlichkeiten wächst das Bedürfnis nach Deutungshoheit und Sozialkontrolle. Gegen die Interessen und Lebensvorstellungen einer überwältigenden Mehrheit streben kleine Gruppierungen, getrieben von politischem Sendungsbewusstsein, den fundamentalen gesellschaftlichen Wandel und ein neues kulturelles Selbstverständnis an. Bernd Ahrbeck zieht eine ernüchternde Bilanz dieser Entwicklung und verweist auf ihre beachtliche Sprengkraft.
Geboren im falschen Körper
Genderdysphorie bei Kindern und Jugendlichen
Kaum ein Thema wird gegenwärtig so intensiv diskutiert wie die Transsexualität. Immer mehr Kinder äußern das Gefühl, im falschen Körper zu stecken, immer häufiger wird der Wunsch geäußert, das Geschlecht zu wechseln. Bei den allermeisten Kindern und Jugendlichen erweist sich die Genderdysphorie aber als ein Übergangsphänomen. Das verweist darauf, wie vorsichtig vorgegangen werden muss, wie wichtig Beratung, Unterstützung, Therapie sind. Die Genderdysphorie wird in diesem Buch von führenden Fachleuten aus medizinischer, psychologischer und pädagogischer, philosophischer und sozial-ethischer Perspektive betrachtet. Fallberichte und Erfahrungen von Betroffenen ergänzen diese Ausführungen.
Basteln am Ich
Zu Risiken und Nebenwirkungen grenzenloser Selbstbestimmung
Die kulturellen und gesellschaftlichen Konflikte in den westlichen Demokratien verschärfen sich zusehends. Befeuert wird diese Entwicklung dadurch, dass im Namen einer höheren Moral zentrale Errungenschaften der Aufklärung in Frage gestellt werden. Das persönliche Erleben gerät zum entscheidenden Orientierungspunkt. Gesammelte Wissensbestände und historisch gewachsene Erkenntnisse hingegen gelten als Relikte einer unaufgeklärten und schuldbeladenen Gesellschaft. Wer hätte noch vor einigen Jahren vorhergesehen, dass nur noch identitätspolitisch ausgewiesene Personengruppen zu bestimmten Themen Stellung beziehen dürften; dass die Wissenschaftsfreiheit in Frage gestellt, die Bereitschaft zum Widerspruch in besorgniserregendem Ausmaß sinken würde? Nicht die Verbesserung des Bestehenden, sondern eine radikale Umorientierung wird seitens »woker« Vordenker angestrebt. Biologische und lebensweltliche Tatsachen gelten als bloße Zuschreibung, unbeschränkte Selbstbestimmung wird zum Gebot der Stunde. Auf welcher Grundlage sich der Mensch, der sich aller natürlichen Beschränkungen enthoben glaubt und aller Konventionen und Traditionen entledigt hat, selbst und beständig neu erschaffen soll, bleibt allerdings im Dunkeln. Bernd Ahrbeck zeigt die Gefahren auf, die von der Utopie einer grenzenlosen Machbarkeit ausgehen.