Kausale Mechanismen und Process Tracing
Perspektiven der qualitativen Politikforschung
Perspektiven der qualitativen Politikforschung
Ethnographische Politikforschung am Beispiel Hochschulpolitik
Wie funktioniert Politik in ihrer Alltäglichkeit? Auf welche Weise vollzieht sich Politik innerhalb von Institutionen und Organisationen jenseits inszenierter Großereignisse? Diese Fragen beantworten die Autoren mit der Untersuchung der Mikroprozesse eines Politikfeldes, in dieser Studie am Beispiel der Hochschulpolitik. Sichtbar werden dabei dessen innere Mechanismen sowie das Beharren der Akteure auf einmal festgesetzten Politikprinzipien durch ständige Umdeutung und Umgehung.
Politik erstickt heute im Alltag des Regierens. Medial gut inszeniert, bleibt sie ohne erkennbare Perspektive. Können Regierungen überhaupt noch Politik gestalten? Sind Parteien über taktische Spiele hinaus noch fähig, Strategien zu entwickeln und durchzusetzen? Parteivorsitzende und Parteimanager, Staatsminister und Politikberater, Journalisten und Politikwissenschaftler streiten in diesem Buch über die Zukunftsperspektiven der deutschen Parteien.
Der Sozialstaat befindet sich nicht nur ökonomisch und politisch in der Defensive. Es fehlt auch an Theorien, die schlüssig Zielsetzungen darlegen können. Diese Lücke ist nur zu füllen durch eine Bestimmung der treibenden Kräfte menschlichen Handelns. Zwischen Egoismus und Altruismus, von der Statussicherung über das Distinktionsstreben, zum Neid und Wetteifer - immer beruht das Handeln auf dem Vergleich und der Konkurrenz mit anderen. Politische Integration ist nicht denkbar ohne die soziale Anerkennung der Mitglieder eines Gemeinwesens. Ausgehend von einer ideengeschichtlichen Aufarbeitung sozial vergleichenden Handelns von Rousseau über Nietzsche bis zu neueren Theorien der Differenz und der Agonalität setzt der Autor sich mit den Sozialstaats- und Gerechtigkeitskonzepten u. a. bei Habermas und Rawls auseinander und entwirft eine Theorie des Sozialstaats, deren Zentralbegriff die Wertschätzung ist.
Ein internationaler Vergleich
Auch ökonomische Ordnungen können an Legitimität verlieren. Viele Beobachter erwarteten, dass mit der Finanzmarkt- und der Eurokrise die Marktwirtschaft in die Kritik geraten würde. Der Band zeigt in empirischen Analysen für vier Länder über 15 Jahre, wie sich die öffentliche Aufmerksamkeit und die Bewertung von Marktwirtschaft und Kapitalismus verändert haben. Ob die Marktwirtschaft in eine Legitimationskrise geraten ist oder ein andauerndes Unbehagen an der Ökonomie dominiert, wird in diesem Buch untersucht.
Politische Herrschaft konzentriert sich nicht mehr allein auf die Ebene des Nationalstaats. Supra- und internationale Regimes wie EU, UNO und G8 haben im Zeitalter der Globalisierung an Bedeutung gewonnen. Wie aber steht es um die demokratische Legitimität der entstehenden postnationalen Herrschaftsformen? Die Autoren beleuchten, welche Rechtfertigungsmuster die öffentliche Debatten dominieren und welche Prinzipien dabei im Mittelpunkt positiver bzw. kritischer Bewertungen stehen. Deutlich wird: Bisher ist die demokratische Legitimität der neuen Herrschaftsformen vielfach noch prekär geblieben.
Sind Entscheidungen zu treffen, so geschieht dies immer häufiger in Gremien und Ausschüssen. Wie aber kommen gemeinsame Entscheidungen in Runden mit einer größeren Zahl von Beteiligten zustande? Wie setzen sich einzelne Vorschläge durch und warum? Welche Rolle spielen die Redebeiträge, welche das nonverbale Kommunizieren? Bisher gab es innerhalb der qualitativen Sozialforschung keine Methode, um derart komplexe Interaktionen systematisch zu erforschen. Der vorliegende Band präsentiert ein neues Untersuchungsverfahren, das es erlaubt, auf der Basis von Videoaufzeichnungen schrittweise Entscheidungsprozesse zu rekonstruieren und Machtverhältnisse zu identifizieren.
Der Vortrag beschäftigt sich maßgebend mit der Frage, ob ein Umbau des Sozialstaates möglich ist, der sowohl das grundlegende Niveau von Sozialleistungen als auch weiterhin gesicherte Wettbewerbsfähigkeit zu realisieren vermag und wie in diesem Kontext eine klare Vorstellung der zukünftigen Gesellschafts- und Sozialstruktur entwickelt wird.