Wie lässt Literatur sich psychoanalytisch erschließen? Welchen Gewinn kann Literaturwissenschaft erwarten, wenn sie dem literarischen In- und Gegeneinander von Bewusstem und Unbewusstem nachspürt? Auf welchem ihrer Felder? Auch auf dem der Formanalyse oder der Theorie? – Dem gehen diese Studien nach. Sie zeigen, welche Stationen des literarischen Prozesses der psychoanalytische Blick besser verstehen lässt, als dies ohne ihn möglich wäre: den Autor, den Text, dessen Form, den Produktions-, den Rezeptions- und den Interpretationsprozess. Sie erläutern die Perspektiven dieses Blicks, stellen Angstlust als einen Motor jeglicher Literatur vor unjd lassen sich auf die psychoanalytisch-literaturwissenschaftlichen Abenteuer ein, zu denen der Umgang mit den psychischen Prozessen unterschiedlicher Texte verlockt.
Carl Pietzcker Libros






Der Band versammelt Studien zum Verhältnis von Literatur, Psyche, Literaturwissenschaft und Psychoanalyse. Die ersten umkreisen ihr Thema in Anläufen hin zu einer Theorie und Methodik Psychoanalytischer Literaturwissenschaft. Sie fragen, wie Unbewusstes über den Text zum Leser gelangt, inwiefern der Interpret Figuren wie z. B. Hamlet psychoanalytisch deuten kann, und unter welchen Voraussetzungen er sich bei seiner Textanalyse auf den Autor beziehen sollte. Sie reflektieren aus psychoanalytischer Sicht die Konstitutionsbedingungen einer Gattung, der Autobiographie, und die von literarischen Körperbildern. Im zweiten Teil erproben Interpretationen an Texten Goethes, Ibsens, Nietzsches, Lindgrens, Brechts und Jirgels unterschiedliche psychoanalytische Zugänge zur Literatur. Abschließend blickt ein autobiographischer Versuch auf das Zusammenspiel von Lebensgeschichte, Zeitgeschichte und Geschichte der Psychoanalytischen Literaturwissenschaft während der letzten fünfzig Jahre.