Albert Hien Libros

Metaphern des technischen Fortschritts: Der in München lebende Künstler Albert Hien (*1956) wurde vor allem durch seine raumgreifenden Skulpturen bekannt. Die Vielseitigkeit seiner frühen Arbeiten zeigt nun der neue Bildband Scultura Poetica des zweimaligen documenta Teilnehmers auf. Er führt zurück in die aufregenden Anfänge, die mit der in Rom entstandenen Serie Grotteschi (1982/83) ansetzen und bis zur Werkgruppe Tische (1987/88) reichen. Wir erleben ein abenteuerliches Spektrum unterschiedlicher Motive und Themen, die fortwährend in Metamorphosen verwickelt werden. Im Zentrum der oft großformatigen Skulpturen und Installationen steht immer wieder die Idee des technischen Fortschritts, deren Metaphern übersteigert wie ad absurdum geführt werden.

Matthias Wohlgenannt erforscht in seinen Zeichnungen, Objekten und Installationen die Zusammensetzung von Bildern. Er kombiniert verschiedene visuelle Bereiche und konzentriert sich auf Aufbauprinzip, Arbeitsweise und Materialität. Durch die Nutzung diverser Medien und serielle Werkreihen legt er den Fokus auf eine übergeordnete Tiefenstruktur und beleuchtet die Kohärenzen seiner eigenen Dingwelt. Sein Ziel ist es, assoziative Berührungspunkte zu finden und Analogien herauszuarbeiten, aus denen er Ordnungsmodelle und modulare Systeme entwickelt. Wertlos gewordene Hüllen und Abfälle werden zu skulpturalen Existenzen belebt, während entseelte Schatten zu Hauptdarstellern aufsteigen. Die strategisch provozierenden „Wursteleien“ zielen darauf ab, das Pathos des Soliden zu hinterfragen, das in der klassischen Bildhauerei und Minimal Art vorherrscht. Stattdessen zeigt sich eine Verneigung vor der „armen Kunst“, die „povere“ Materialien und exemplarische Handlungen in den Mittelpunkt stellt. Wohlgenannt lebt und arbeitet in München, wo er an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und der Akademie der Bildenden Künste München studierte. Derzeit ist er als künstlerischer Mitarbeiter an der Akademie tätig.