Das Buch behandelt als erstes umfassend den Nießbrauchssklaven (‚servus fructuarius‘) im römischen Recht. In ihm vereinigen sich zwei Materien, denen im Rechts- und Wirtschaftsleben große Bedeutung zukam: Einerseits war das Institut der Sklaverei von erheblicher Relevanz, weil ein signifikanter Teil der Arbeit von Sklaven geleistet wurde. Andererseits war der Nießbrauch noch einmal deutlich wichtiger als heute, weil er namentlich zur Absicherung nahestehender Personen standardmäßig zur Anwendung gelangte. Im Buch wird der Nießbrauchssklave zunächst als Rechtsobjekt charakterisiert und damit seine sachenrechtliche Seite eruiert. In einem weiteren Schritt wird er in seiner Eigenschaft als Person erfasst: Der Sklave konnte als Erwerbsorgan für den Nießbraucher auftreten und so als dessen „Stellvertreter“ fungieren. Hier besteht, neben grundlegenden konstruktiven Schwierigkeiten, das Hauptproblem in der Abgrenzung zu den Befugnissen, die dem Eigentümer des Sklaven weiter verblieben. Zum Abschluss gibt das Buch einen Überblick über die möglichen Rechtsbehelfe im Dreieck Nießbraucher – Eigentümer – Dritter. Dies war in einem aktionenrechtlichen Rechtssystem wie dem römischen für die praktische Rechtsdurchsetzung von großer Bedeutung.
Benedikt Strobel Libros


Xenophanes von Kolophon
- 557 páginas
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Der vorliegende Band dient dem Ziel, möglichst sämtliche Zeugnisse über Xenophanes von Kolophon aus antiker und mittelalterlicher Zeit (bis ins 15. Jh.) zu versammeln und damit erstmals einen umfassenden Zugang zur antiken und mittelalterlichen Rezeption des bedeutenden vorsokratischen Philosophen zu ermöglichen. Den editorischen Prinzipien der beiden Vorgängerbände folgend werden zum einen die Zeugnisse zusammen mit einer deutschen Übersetzung in chronologischer Abfolge und unter Berücksichtigung der syrisch-arabischen Überlieferung abgedruckt; zum anderen die Themen der Xenophanes-Rezeption in Antike und Mittelalter mithilfe eines sog. Similienapparats erschlossen. Der Similienapparat orientiert über thematisch ähnliche Angaben zu Leben, Lehre und ggfs. Aussprüche des Vorsokratikers, welche jeweils durch einen Begriff (z. B. 'Wurzeln der Erde', 'Natur der Gestirne') knapp charakterisiert werden. Am Ende des Bandes findet sich eine Auflistung sämtlicher Similien mit ihren Fundstellen. Mit Hilfe dieser Auflistung ist schnell zu sehen, unter welchen Kennzeichnungen Xenophanes im Laufe der Überlieferungsgeschichte rezipiert wurde und wo die Kennzeichnungen auftreten und wo nicht. Ausführliche Register schließen den Band ab.