El presente volumen recoge esos hilos colgantes?, en palabras del propio Rulfo, que dejó en sus obras para dejarle al lector la oportunidad de colaborar con el autor? y que él mismo llene esos vacíos. Sin embargo, leer a Rulfo es más que cooperar con el autor. Es el mexicano un escritor que no deja indiferente. Trabajar con sus textos diluye las certezas, transforma la visión, y abre horizontes nuevos. Su escritura, enigmática y a la vez intensa, crea un vínculo que se hace cada vez más entrañable. La contemporaneidad de Juan Rulfo no pretende solo añadir una relectura a la vasta bibliografía de y sobre el escritor. Antes al contrario, entiende la contemporaneidad como una invitación a tomar distancia de lecturas consagradas o demasiado evidentes
Vittoria Borso Libros






Democracia y violencia entre lo global y lo local
Demokratie und Gewalt zwischen dem Globalen und Lokalen
- 324 páginas
- 12 horas de lectura
Die Beiträge des Bandes fokussieren den Nexus zwischen demokratischen Ordnungen und Gewalt aus Sicht der Anthropologie, Biochemie, Geschichte, Literatur- und Kulturwissenschaft, Philosophie, Rechtsmedizin, Rechtswissenschaft und Soziologie. Autorinnen und Autoren aus Deutschland und Mexiko erkunden Ordnungen und Grenzen der Gewalt, zeigen Konflikte und Perspektiven der Globalisierung auf, erörtern Zusammenhänge von Politik und Ethik der Gewalt und diskutieren das problematische Verhältnis von Gewalt und Recht. Zugleich werden biowissenschaftliche Dimensionen von Gewalt untersucht sowie ihre Inszenierungen zwischen dem Lokalen und Globalen. Deutschland und Mexiko funktionieren hier als Laboratorium, anhand dessen sich transdisziplinäre Ansätze für ein weltweites Phänomen erarbeiten lassen.
Mit der legendären Ausstellung „Les Immatériaux„ von F.-J. Lyotard und T. Chaput im Pariser Centre Pompidou wurde erstmals eine veränderte Rolle von Materialität sichtbar und erfahrbar. Wo stehen wir heute, 30 Jahre danach? Die Beiträge des Bandes thematisieren verschiedenste Formen von Materialität, darunter die Materialität der Produktion oder das Verhältnis von Produktion und Materialität. Dabei sind jenseits von Kunst, Film und Literatur auch der Körper, Rituale und Denkfiguren sowie das Prozesshafte in historischen Epochen Gegenstand der Beiträge. Die Autorinnen und Autoren des Bandes zeigen, dass man von einer longue durée, einer langen Lebensdauer von „Materialität“ ausgehen kann, die bislang in der westlichen Wissenschaftstheorie nur am Rande der dominanten Diskurse Beachtung gefunden hat.
Benjamin - Agamben
- 271 páginas
- 10 horas de lectura
B. Witte: Vorwort – V. Liska: Messianism and the Law – V. Borsò: Zu den Zukunftsperspektiven der Schriften von Giorgio Agamben – I – B. Witte: Über einige Motive bei Giorgio Agamben – V. Borsò: Benjamin – Agamben. Biopolitik und Gesten des Lebens – B. Groys: Unsterbliche Körper, oder die materialistische Metanoia – E. Geulen: Agambens Politik der Nicht- Beziehung – K. Solibakke: Geschichte als Trauerspiel in Schillers Wallenstein-Trilogie: Benjamin und Agamben – F. O. Wolff: Giorgio Agamben und Walter Benjamin. Eine Rede zur ‚Logik der Rettung‘ mit einer Untersuchung zum ‚Souveränismus‘ – C. Morgenroth: Benjamin – Agamben. Politik des Posthistoire – II – V. Liska: The Messiah before the Law. Giorgio Agamben, Walter Benjamin and Kafka – M. Idel: „Torah Hadashah“ – Messiah and the New Torah in Jewish Mysticism and Modern Scholarship – T. Eisenberg: Neither Christ nor Barbarossa: Heinrich Heine’s „Messiah in Golden Chains“ – S. Weigel: „In ungeheuren Fällen“ – Benjamin’s „Critique of Violence“ and Constitutional Law – M. Brumlik: Postmodern Views of the Founder of Christianity – L. De Cauter: The Tyrant as Messiah. The Role of Messianism and Antinomianism in Neoconservative Ideology
Die Macht des Populären
- 249 páginas
- 9 horas de lectura
Wie kein Jahrhundert zuvor wurde das 20. Jahrhundert durch die populäre Kultur geprägt. Dieser Band fragt, ob das Populäre mehr als ›bloße Unterhaltung‹ ist. Die Beiträgerinnen und Beiträger begeben sich in ›Alltäglichkeiten‹ (wie Vereinsleben und Einkaufen) und in ›Medien‹ (wie Theater und Literatur, aber auch Nagelstatuen, Aschenbechern und T-Shirts) auf die Suche nach dem Politischen. Sie analysieren dabei einerseits den Einfluss der populären Kultur auf die Selbstdarstellung und Vermittlungsformen der Politik. Andererseits wird untersucht, wie politische Botschaften, Weltdeutungen und Sinnstiftungsangebote über alltägliche Praxen und populäre Unterhaltungsangebote kreiert und vermittelt werden.
An der Wende zum 21. Jahrhundert ist der Gedächtnisbegriff zu einem zentralen Paradigma der Kulturwissenschaften geworden. Trotz des gegenwärtigen »Booms« der Gedächtnisforschung findet jedoch das Verhältnis von Medialität und Gedächtnis immer noch vergleichsweise wenig Beachtung. Ausgehend von der These, dass kollektive Gedächtnisse prinzipiell medial konstruiert werden, versammelt der vorliegende Band Beiträge, die aus dem an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf angesiedelten interdisziplinären Forschungsforum »Europäisches Gedächtnis. Alterität und nationale Geschichtsschreibung. Alte und neue kulturelle Speicher« hervorgegangen sind. Die Autorinnen und Autoren nähern sich aus literatur- und medienwissenschaftlicher sowie aus historischer Perspektive dem Problem der kulturellen Verarbeitung europäischer Krisen.
Infolge der postkolonialen Kritik an Geschichte und Epistemen der westlichen Welt steht zu Beginn des 21. Jahrhunderts der Begriff von Weltliteratur vor neuen Herausforderungen. Neben der Debatte über qualitative oder quantitative Bestimmungskriterien stellt sich auch die Frage nach der politisch-ethischen Rolle von Weltliteratur in einer globalisierten Welt. Mit der Pluralisierung von „Literaturen“ und ihren Verflechtungen rücken auch die Weltkonstitution, ihre Polyzentrik und die Ökologie von Relationen zunehmend ins Zentrum der Debatte. Der Band bündelt historische und systematische Dimensionen von Weltliteratur unter Berücksichtigung neuerer literatur-, kultur- und medienwissenschaftlicher Fragestellungen. Er diskutiert das Weltwissen, überprüft Bedingungen und Performativität von Weltliteratur in den Dimensionen von Produktion (Textmaterialität, Schriftsysteme, Technik), Rezeption (Ästhetik, Kritik, Kanon) und Diffusion (Markt, Medien, Verlage), beschreibt verschiedene „weltliterarische“ Gattungen und veranschaulicht erstmalig die historisch und kulturell variablen Bestimmungskriterien anhand der Weltregionen. Die interdisziplinäre Rolle von Weltliteratur wird schließlich in Bezug auf Religion, Weltgeschichte, Ethnologie und Musik dargestellt und ihre Zukunft auch im Kontext von Digital Humanities besprochen.
Lateinamerika anders denken
Literatur – Macht – Raum
Der Titel dieses Bandes charakterisiert das literatur- und kulturwissenschaftliche Werk der Universitätsprofessorin Vittoria Borsò, dessen repräsentative Auswahl hier präsentiert wird. Es wird ein Denken vorgestellt, das dem Sichtbaren trotzt und das Unsichtbare sowie Unnahbare in den Blick nimmt. Dieses Denken interessiert sich für die Prozesse des Gewordenseins und die Bewegungen an den Rändern, strebt danach, das zu erfassen, was nicht als Diskursformation untersucht werden kann, sich jedoch in Literatur und Kunst manifestiert. Es bietet einen transversalen Zugang zu kulturellen Phänomenen und stellt sich gegen binäre Strukturen und etablierte Grenzen. Borsòs Arbeiten erkunden das Potenzial von Literatur und Kunst, kritisch mit Macht- und Raumkonstellationen umzugehen. Ihre Analysen zu Lateinamerika behandeln vielfältige Begegnungen, von Moctezuma und Cortés über die Polarität von Barbarei und Zivilisation in Mexiko und Peru bis hin zur Anverwandlung des platonischen Liebesdiskurses bei Lyrikerinnen verschiedener Epochen und der intermedialen Begegnung in Malerei und mexikanischer Populärkultur. Borsò hat die deutschsprachige Lateinamerikanistik in den letzten zwanzig Jahren entscheidend geprägt, indem sie für ein anderes Denken eingetreten ist, sowohl thematisch als auch in ihren theoretisch basierten Herangehensweisen.
Biopolitik und Gouvernementalität ersetzen allmählich das politische Regieren durch Netzwerke von Biosozietät. Leben begegnen wir darin aber nur in dessen Eingefangen-Sein durch politische, soziale oder auch ökologische Konzepte. Auswege findet dieses Buch in Beiträgen zur affirmativen Biopolitik von Roberto Esposito, von ihm selbst eröffnet, und in einer von Heidegger inspirierten Ontologie des Lebens, eingeleitet von Hans Ulrich Gumbrecht und aufgesucht in der Materialitätsästhetik von Schrift und Medien. So werden Konfigurationen eines Wissens des Lebens greifbar, die die Basis für einen Dialog mit den Biowissenschaften sein können.