Das Buch untersucht Formen des Symbolspiels, wie es sich vor allem in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen darstellt, sowie Varianten des Bewegungstheaters, das auch als Spiel angesehen werden muss und besonders aus dieser Perspektive gedeutet und veranschaulicht wird. Beziehungen z. B. zur Pantomime, zum Schwarzen Theater, zum Tanz und zu anderen Bereichen des Theaterspielens werden hergestellt, indem gemeinsame Grundkategorien herausgearbeitet werden - nämlich insbesondere die Funktion der Bewegung als Geste bzw. das gestische Gestalten, das Spiel im Raum und mit dem Raum, in der Zeit und mit der Zeit, die Verwandlungen der Spielobjekte/Requisiten und das Verständnis von Handlung und Kreativität. - Ein ausführlicher Teil ist den konkreten Fragen des Spielens, Lernens und Vermittelns gewidmet. Das Buch wendet sich an Sportpädagogen sowie Bewegungs- und Spielerzieher, die in verschiedenen Tätigkeitsfeldern und mit verschiedenen Altersgruppen bis ins Erwachsenenalter arbeiten, Sportstudierende ausbilden, sich für die Ausdrucks- und Gestaltungsmöglichkeiten der Bewegung, für spielgemäße und kreative Bewegungsangebote, ferner sowohl für grundlegende als auch praktisch-methodische Aspekte des Bewegungstheaterspielens interessieren.
Eike Jost Libros



Die Arbeit untersucht indonesische Bewegungsspiele, die im Sommer 1983 auf Sumatra und Java beobachtet wurden. Von Interesse ist dabei u. a. die traditionelle Dramatisierung dieser Spiele, die zugleich zukunftsweisende Auseinandersetzungen der Spieler mit ihrem Lebensraum und ihrer Gegenwart sind. Die Untersuchung findet auf einer theoretischen Grundlage statt, die die "Normalität" des Spielalltags und die Sicht der Beteiligten ausdrücklich einbezieht. Auf diese Weise ist es möglich, in den Spielhandlungen auch Interpretationen von Lebensverhältnissen zu erkennen - von Interpretationen, die die Spieler selbst unbewusst liefern. Das wird in der Wahl der Themen deutlich, in den impliziten Raum- und Zeitdeutungen, in unverwechselbaren Fliessmustern der Handlungen, in Verabredungen und Festlegungen, in einem für uns unbekannten Umgang mit Gegenständen, in Ritualen, Spielstrafen, Expressionen und Darstellungen. Die Ergebnisse der Untersuchung fordern dazu heraus, das Nachdenken über traditionelle Bewegungsspiele, ihre Aktualität und Zukunftsbedeutung zu forcieren. Dabei geht es u.a. um die "Transformationen" zwischen Spiel und Leben, die von den Spielern in ihren Dramatisierungen zustande gebracht werden, und um die kulturelle Funktion solcher Leistungen.