Colditz ist geprägt von ständigem Wandel, was sich eindrucksvoll in der Geschichte des Schlosses Colditz widerspiegelt. Ursprünglich als herrschaftlicher Sitz der Wettiner genutzt, diente es im 19. Jahrhundert als Krankenhaus für psychisch erkrankte Menschen. Während des Zweiten Weltkriegs wurde es als Gefangenenlager und bis in die 1990er Jahre als Krankenhaus verwendet, bevor es heute als Museum, Europajugendherberge und Landesmusikakademie fungiert. Auch die Stadt selbst hat sich in ihrer bewegten Vergangenheit immer wieder neu erfunden. Die Ton- und Porzellanherstellung war lange Zeit ein fester Bestandteil des Stadtbildes, erkennbar an der Töpfergasse und dem Topfmarkt. Colditzer Porzellan gilt heute als Kultmarke, obwohl der Industriezweig verschwunden ist. Die Colditzer waren jedoch erfinderisch: Wo einst Porzellanfarben produziert wurden, entstehen heute hochentwickelte Industriefarben. Aus einer Mühle entwickelte sich ein international agierender Lebensmittelproduzent. Kleingewerbe und Handwerk prägen das moderne, traditionsreiche Stadtbild. Das Buch beleuchtet Colditz‘ Wandlungsfähigkeit und zeigt, dass neben Wandel auch Kontinuität bestehen kann. Die Herausforderung für die Zukunft besteht darin, das Alte zu bewahren und gleichzeitig Neues zu schaffen.
Albert Peter Bräuer Libros





