Wirtschaft, Wohlfahrt, Wunder
Alltag in Hessen 1956-1961






Alltag in Hessen 1956-1961
Salonnière, Unternehmerin und Zeugin einer bewegten Zeit
Clotilde Koch-Gontard, die im Revolutionsjahr 1848 einen politischen Salon in ihrem Haus in Frankfurt am Main führte, wird vorgestellt. Dabei soll vor allem die Rolle der Frauen während Revolutionszeit näher beleuchtet werden. Anhand einschlägiger Quellen und Literatur kann hier nachgewiesen werden, dass Frauen schon im 19. Jahrhundert durchaus politisch interessiert und engagiert waren. Sie gaben sich nicht mit der Rolle der Zuschauerinnen und Dulderinnen der Ereignisse zufrieden, sondern griffen entsprechend ihren geistigen Fähigkeiten und ihrem tatsächlichen Handlungsvermögen ein. Bei dieser Biografie handelt sich um eine gendergerechte Aufarbeitung der Geschichte der Revolutionszeit, wobei der Salon in seiner Bedeutung als Forum für Frauen nicht nur deutschland-, sondern auch europaweit in den Mittelpunkt rückt, was ebenso die Zeit nach der Revolution betrifft.
Ein hessischer Politiker im Kampf gegen rechts und links
Der Band umfasst fünf Beiträge. Klaus Ries (Universität Jena) stellt unter dem Titel „Burschenturner, politische Professoren und die Entstehung einer neuen Öffentlichkeit“ die hohe Zeit der Burschenschaft im aktuellen Forschungszusammenhang dar. Karl Gundermann erläutert das Verhörprotokoll eines Frankfurter Wachenstürmers von 1833, des „armen Teufels“ Ludwig Silberrad. Björn Thomann beschreibt anhand des Albums des Mediziners Georg Friedrich Heinrich Abegg (1826-1900) mit Porträtsammlungen aus Breslau, Heidelberg, Erlangen und Leipzig die Geschichte der Breslauer Burschenschaft der Raczeks in Vormärz und Revolution. Jens Carsten Claus schließt mit der Mitgliederliste der Greifswalder Burschenschaft Rugia (1856-1944) die Bearbeitung der Greifswalder Burschenschafterlisten ab. Harald Lönnecker zeigt, warum die Entwicklung der Burschenschaft der Ostmark und deren Vorläufer (1889-1919) so anders verlief als die burschenschaftliche Geschichte an den Universitäten im Deutschen Reich.
Mit dieser Arbeit, in deren Mittelpunkt Bismarcks Rolle als preußischer Ministerpräsident von 1862 bis 1890 steht, wird eine weitere Forschungslücke geschlossen. Mehr auf die Innen- als auf die Außenpolitik beziehen sich die inhaltlichen Schwerpunkte, ebenso auf Bismarcks Persönlichkeit und dessen Beziehungen zu seinen Zeitgenossen, vor allem zu Wilhelm I. sowie zu den einzelnen Staatsministern. Nach kurzer Einführung in die Vorgeschichte des Staatsministeriums bis 1862 wird Bismarcks spannungsgeladenes, von starkem Machtbewußtsein geprägtes Verhältnis zu seinen Kollegen, die er zum Teil wie Untergebene behandelte und sich dabei nach wechselnden politischen Einflüssen richtete, vor dem Hintergrund wichtiger Ereignisse in der preußischen bzw. deutschen Geschichte der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beleuchtet. Auszüge aus einschlägigen Quellen sowie Tabellen zu sämtlichen Staatsministern aus jener Zeit finden sich im Anhang.