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Andreas Rüther

    Bettelorden in Stadt und Land
    • Im spätmittelalterlichen Straßburg gab es sechs Klöster der Bettelorden, darunter Franziskaner und Dominikaner, die im frühen 13. Jahrhundert ansiedelten, gefolgt von Augustiner-Eremiten, Karmelitern und Sackbrüdern in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts. Bis zur Jahrhundertwende kamen die Wilhelmiten hinzu. Diese Ordensgemeinschaften waren nicht nur in der Stadt aktiv, sondern erweiterten ihr Wirken durch ein Netzwerk von Außenstationen im Elsass. Im 14. und 15. Jahrhundert entstand ein regionaler Wirkungskreis, der es den Mönchen ermöglichte, die Stadt zu verlassen, die umliegenden Gebiete zu durchstreifen, zu predigen, Anhänger zu gewinnen und Almosen zu sammeln. Die regelmäßigen Zuwendungen von Getreide- und Geldrenten durch Landbewohner an die Prediger und Barfüßer zeigen die ländliche Präsenz der Bettelmönche. Diese Zuwendungen ermöglichten es, die Verbreitung der Ordenshäuser und deren seelsorgerisches Wirken im agrarischen Umfeld nachzuvollziehen und deren Integration in die soziale Struktur der Landbevölkerung zu erkennen. Während die Fratres anfangs an städtische Zentren gebunden waren, entwickelte sich das Umland allmählich zu einem gleichwertigen Tätigkeitsfeld, wo ein mendikantisches Leben möglich wurde. Die Mobilität, die mit Bettel und Predigt verbunden war, machte das rurale Umfeld zu einem wichtigen Aktionsraum der Konvente.

      Bettelorden in Stadt und Land