Hans Joachim Ulbrich Libros





Katalysator Medienbildung
Auf dem Weg zur Medienschule in Mecklenburg-Vorpommern
Aktuell werden Bildungsprozesse auf das Erlernen von Kompetenz, Anpassung und Konkurrenz getrimmt. Die Texte von Judith Klemenc hingegen skizzieren Bildungsverhältnisse, die dieser Reduktion aufs Verwertbare nicht nur widersprechen, sondern deren letztliche Unbestimmbarkeit ansprechen. Mit dem Durchque(e)ren des Bildungsgeländes ist ein Thema fokussiert, das in den Bildungsdiskursen wie im Bildungshandeln virulent die Frage nach dem geschlechtlichen Subjekt oder der sexuellen Nicht-Identität aller am Bildungsgeschehen Beteiligten. Im Rekurs auf die widersprüchlichen Genderdebatten der letzten Jahrzehnte wird hier ein Engagement für reflexive Räume formuliert, die für unkalkulierbare Erfahrungen im Selbst- und Weltverständnis offen bleiben.
Wozu noch Medienbildung in der Schule, wo doch in Sachen Medien alle Experten sind ? Die Entwicklung der digitalen Medien zwingt dem Lern-Ort Schule eine Dynamik der Veränderung, der Öffnung und des Umdenkens geradezu auf. Medienbildung kann diesen Prozess steuern und konzeptionell bewusst gestalten, wo Schulen sich diesem Prozess offensiv stellen. Moderne Medien sind Teil des Schulalltags, nicht so sehr als Digi-Board und Personalcomputer, sondern in erster Linie in Gestalt des Wissens und des Bewusstseins der Schüler von der Welt. In einem dreijährigen Schulversuch profilierten sich neun Schulen aller Schularten in Mecklenburg-Vorpommern zu Medienschulen. Jede von ihnen hat dabei eine eigene Geschichte. Es braucht vor allem engagierte Lehrkräfte und außerschulische Partner, die zur Förderung von Medienkompetenz beitragen können sowie Zeit und Mittel. Wie man sich ernsthaft und erfolgversprechend dieser Herasuforderung stellen kann und welche Schwierigkeiten dabei zu bewältigen sind, den eigenen Weg für die Medienbildung in der Schule zu finden, wird in diesem Buch praxisnah und übertragbar beschrieben. Wolfgang Schill, Computer + Unterricht 1/2013