Karl Heinz Boeßenecker Libros





In dieser Neuausgabe der Einführung wird über die aktuellen Veränderungen in den Organisationsstrukturen und Handlungsfeldern der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege informiert. Die Bedeutung dieser Verbände als Anbieter sozialer Dienstleistungen und Arbeitgeber wird hervorgehoben. Die soziale Arbeit in Deutschland ist stark von der Aufgabenverteilung zwischen öffentlicher und freier Wohlfahrtspflege geprägt. In der bisherigen Entwicklung hatte die freie Wohlfahrtspflege oft einen bedingten Handlungsvorrang gegenüber der staatlichen Wohlfahrtspflege und privat-gewerblichen Trägern. Wettbewerbliche Rahmenbedingungen und neue Rechtsregelungen auf nationaler und europäischer Ebene führen zu Veränderungen im korporatistischen Verhältnis zwischen Verbänden und Staat sowie in den Beziehungen der Verbände untereinander. Diese Neuausgabe beleuchtet die bestehenden Organisationsstrukturen und Handlungsfelder der Spitzenverbände und deren Rolle in einem expandierenden Sozialmarkt. Zudem werden die oft undurchsichtigen Finanzierungsbedingungen der freien Wohlfahrtspflege thematisiert. Die Analyse von lobbyistischen Strukturen und den Beziehungen zwischen Konkurrenz und Kooperation zeigt nicht nur aktuelle Entwicklungen, sondern verdeutlicht auch den historischen „roten Faden“ der deutschen Wohlfahrtspflege.
Seit den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts verzeichnen die Fort- und Weiterbildungsangebote im Bereich der Sozialen Arbeit einen großen Aufschwung. Hintergrund dieser Entwicklung ist die wachsende Bedeutung ökonomischer und betriebswirtschaftlicher Fragestellungen bei der Planung und Entwicklung sozialer Dienste gegenüber den traditionell eher psychologisch-pädagogischen Themen. Der von den Hochschulen zunächst weitgehend vernachlässigte Bedarf nach Angeboten im Bereich Sozialmanagement wurde erst jüngst durch neue Lehrangebote kompensiert. Der vorliegende Studienführer gibt einen ordnenden Überblick über die komplexen Differenzierungsprozesse innerhalb der Studienmöglichkeiten des Sozialmanagements. Er verortet zum einen den Stellenwert von Einzelentwicklungen im Kontext allgemeiner Veränderungsprozesse und bietet zum anderen eine detaillierte Orientierungshilfe für jene, die nach speziellen Qualifizierungsmöglichkeiten suchen. Die bestehenden deutschsprachigen Studienmöglichkeiten im Bereich des Sozialmanagements auf dem Stand von Oktober 2003 werden durch eine Erläuterung zu den unterschiedlichen Hochschulsystemen in Deutschland, der Schweiz und in Österreich ergänzt.