Der Literaturhistoriker Karl Otto Conrady urteilte einmal über das OEuvre von Sigrid Damm: „Ein imponierendes Werk. Es besticht durch seine literarische Kunst, die Fernes ins Gegenwärtige holt, neue Sichten öffnet, Übersehenes entdeckt, Erkenntniszugewinn vermittelt und zu alldem anhaltendes Lesevergnügen beschert.“ Leben und Werk der viel gelesenen und mit zahlreichen Preisen (u. a. Feuchtwanger-, Mörike-, Fontane-, Thüringer Literaturund Weimar-Preis) ausgezeichneten Schriftstellerin werden in fünf Gesprächen plastisch, die Ulrich Kaufmann mit der Autorin zwischen 1998 und 2021 geführt hat. Der Band wirft einen Blick auf ihr Frühwerk, lesenswerte Betrachtungen zur DDR-Literatur, und ist zugleich ein Sigrid-Damm-Lesebuch. Er enthält heute vergessene bzw. nur schwer zugängliche Texte über Kollegen, Freunde und bildende Künstler. Zahlreiche Fotos, von denen hier etliche zum ersten Mal veröffentlicht werden, geben Einblick in ein bemerkenswertes Leben, das im thüringischen Gotha begann und über Studium der Germanistik und Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Promotion sowie Mitarbeit im Ministerium für Kultur der DDR bis zu einer mittlerweile mehr als vierzigjährigen Tätigkeit als freiberufliche Schriftstellerin und Herausgeberin reicht.
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Ein Kranich lahm, zugleich Poet
Nachdenken über Jakob Michael Reinhold Lenz - PALMBAUM Texte. Kulturgeschichte Bd. 42
Als Lenz 1776 an den Weimarer Hof kam, nannte er sich einen „lahmen Kranich“. Zwei Versuche in diesem Band betrachten Lenzens Verhältnis zu Weimarer Zeitgenossinnen, zu Herzogin Anna Amalia und Charlotte von Stein. Auch die bislang wenig betrachtete Beziehung zwischen Friedrich Schiller und Jakob Lenz wird beleuchtet. Warum, fragt der Autor, begab sich Lenz niemals nach Dessau? Das dortige Philanthropin hatte ihm ein großzügiges Angebot unterbreitet. Der Jenaer Publizist bietet Lesarten zu Lenz-Texten an. Vorgestellt werden zudem Lenz-Porträtgedichte von Poeten des 20. Jahrhunderts. In dem reich illustrierten Band zeigt der Autor, wie sich junge Künstler heute mit Leben und Werk des Sturm-und-Drang-Dichters auseinandersetzen. Auch ist von Egon Günthers großem „Lenz“-Film (1992) die Rede. Im Zentrum steht Jörg Schüttauf, der einen unvergesslichen Lenz verkörperte.
Die Schmerzgezeichneten müssen es sein ...
- 192 páginas
- 7 horas de lectura
Die vielgelesene Autorin Sigrid Damm, geboren 1940 im thüringischen Gotha, hatte ihre schriftstellerischen Anfänge in der DDR. Ihr Debüt war 1985 ein Lebensbild des Dichters J. M. R. Lenz. Es folgten Bücher über Goethes Schwester Cornelia und seine Frau Christiane Vulpius. Mit der Doppelbiografie „Christiane und Goethe“ hatte sie 1998 einen Riesenerfolg. Charakteristisch für die frühere Literaturwissenschaftlerin ist, dass sie für ihre historischen Bücher genauestens recherchiert, dem Dokument stets einen hohen Rang einräumt. Im vorliegenden Buch widmet sich der Autor ihrem Frühwerk aber auch Betrachtungen zu ihren Gegenwartsbüchern. Hinzu kommen zwei längere Gespräche mit Sigrid Damm und sieben Essays, die sie zur Verfügung stellte.
"Wir hatten Fieber. Das war unsre Zeit"
- 278 páginas
- 10 horas de lectura
Die Friedliche Revolution vor 25 Jahren bot Ulrich Kaufmann Anlass, Aspekte der (ost-)deutschen Literatur rückschauend in ihren Leistungen und Grenzen zu beleuchten. Der Band enthält Momentaufnahmen, die meist nach 1989 entstanden. Der Dichter-Rebell Thomas Brasch „stiftete“ den Buchtitel „Wir hatten Fieber. Das war unsre Zeit“. Einige der Essays widmen sich dem Werk des millionenfach gelesenen Erzählers Erwin Strittmatter. Wirbel gab es, da der Autor der „Laden“-Trilogie seine Biografie geschönt hatte. Was haben namhafte Autorinnen und Autoren des Ostens nach 1989 für Werke geschrieben, wie reagierten sie auf die neue gesellschaftliche Realität? Vorgestellt werden u. a. der Lyriker und Lektor Wulf Kirsten sowie Volker Braun als Prosaautor. Mit Witz und Schärfe hat Braun die gesellschaftliche Entwicklung vor und nach dem Umbruch gestaltet. Das hier und da persönlich getönte Buch des Jenaer Publizisten ist locker komponiert. Neben längeren Studien stehen kürzere Texte, ein Interview, etliche Briefe. Eingeladen wird zu einem literarischen Spaziergang auf den Spuren des Dichters Harald Gerlach. Dieser Nichtarrivierte erlebte in Rudolstadt und Leipzig die „Wende“. Mit Brecht und Seghers setzt der Essayband ein. Anschließend ist von Christa Wolf, Brigitte Reimann, Gisela Kraft, Sigrid Damm, Biermann, Hein, Loest, Kant, Müller, Pitschmann u. a. die Rede.
Dichterwege nach Jena
- 228 páginas
- 8 horas de lectura
Dichters Worte - Dichters Orte
- 223 páginas
- 8 horas de lectura
Dreißig Versuche zur deutschen Literatur vereint in diesem Band verschiedene Perspektiven auf das literarische Erbe von Goethe bis Gerlach. Der Untertitel verweist auf die Auseinandersetzung mit klassischen und zeitgenössischen Autoren. Es wird untersucht, wie heutige Dichter wie Sigrid Damm, Gisela Kraft, Heiner Müller und andere mit den Werken von Goethe, Schiller, Lenz und weiteren klassischen Schriftstellern umgehen. Ulrich Kaufmann, der Autor und Jenaer Publizist, beleuchtet das Spannende und Aktuelle des literarischen Erbes in gut lesbaren Essays, die sich an Literaturinteressierte, Studenten, Schüler und Lehrer richten. Besonders auffällig ist Kaufmanns Fokus auf Thüringen und Mitteldeutschland als literarische Landschaft. Er bietet einen 'besonderen Blick' auf bekannte Figuren: Goethe wird nicht nur in Weimar, sondern auch in seiner Beziehung zu Dingelstädt betrachtet, während Schillers Zeit in Volkstedt thematisiert wird. Auch Brechts ambivalente Haltung zu Goethe und Schiller wird thematisiert. Der Band enthält wertvolle, teils erstmals veröffentlichte Dokumente, Faksimiles und Fotos, ergänzt durch zwei Gespräche mit der renommierten Schriftstellerin Sigrid Damm.
Der vorliegende Band möchte Bausteine zu einer umfassenden, noch zu schreibenden Rezeptionsgeschichte zu Lenz bereitstellen.