Das hohe Interesse am ästhetisch und literarisch innovativen Bilderbuch bleibt ungebrochen. Wissenschaftler/innen aus verschiedenen Disziplinen beleuchten das Feld aus ihren Fachperspektiven. Der vorliegende Band ist das Ergebnis einer Tagung, bei der Forscher/innen aus dem deutsch- und englischsprachigen Raum aktuelle Projekte und grundlegende Fragen zur Diskussion stellten. Im Mittelpunkt der meisten Beiträge steht die Untersuchung, wie Kinder und Jugendliche komplexe oder kontroverse Bilderbücher und Graphic Novels rezipieren, welche Aneignungsleistungen gefordert werden und welche Faktoren Einfluss nehmen. Diese Fragestellungen werden mit vielfältigen Forschungsmethoden bearbeitet. Zudem werden didaktische Überlegungen diskutiert, die aus den vorgestellten Ergebnissen resultieren. Der Einblick in die aktuelle Forschungslandschaft zeigt, dass auch elektronische Produkte des Bilderbuch-Medienverbunds zunehmend in die Diskussion einfließen. Die unterschiedlichen Auslotungsverfahren und analytischen Zugriffe dokumentieren das vielseitige Erfahrungs- und Bildungspotenzial des literar-ästhetisch anspruchsvollen Bilderbuchs.
Gabriela Scherer Libros






Bis daß der Tod euch scheidet ...
- 247 páginas
- 9 horas de lectura
Theoriebewußt und ertragreich liest und interpretiert die Studie zwölf Liebesgeschichten der Goethezeit, bringt diese in Zusammenhang mit zeitgenössischen Theorien zu Körper und Seele und bündelt die Ergebnisse unter der Perspektive von Michel Foucaults Schriften und der Gender Studies: Unter Einbeziehung der Kategorie Geschlecht geht sie so der Konstruktion des bürgerlichen Subjekts im Kontext der Wissenschaften vom Menschen in literarischen Texten um 1800 nach. Die Lesefrüchte werden mit sprechenden Zitaten aus Lichtenbergs Sudelbüchern erhellt und kapitelweise auf den Punkt gebracht. Die Untersuchung leistet damit einen ebenso lesbaren wie originellen als auch kritischen und fundierten Beitrag zur Germanistik als Kulturwissenschaft. Aufgrund der Berücksichtigung von kanonisierten und nicht kanonisierten Erzähltexten im Untersuchungskorpus sowie der Gliederung der Ergebnisse unter Gesichtspunkten, die für die Entstehung des Sexualitätsdispositivs relevant sind, bietet das Buch eine geeignete Grundlage für literaturwissenschaftliche Seminare, die auf eine Verbindung zur Geschlechterforschung Wert legen.
Interkulturelles Lernen mit Kinderliteratur
Unterrichtsvorschläge und Praxisbeispiele
Kinderbücher, die von kultureller Vielfalt erzählen Interkulturelles Lernen ist ein wichtiges Ziel in unserer Migrationsgesellschaft. Wie führe ich Schülerinnen und Schüler an eine wertschätzende Begegnung mit kultureller Vielfalt heran? Wie fördere ich Fremdverstehen und ein soziales Miteinander? Dieses Praxisbuch nimmt diese Ziele ernst und zeigt konkrete Unterrichtsvorschläge zu Kinderliteratur für die Klassen 1–6. Gerade bei jüngeren Lernenden können Bilderbücher und (kinder-)literarische Texte das interkulturelle Lernen unterstützen und fördern. Die vorgestellten Werke verzahnen sprachliches, literarästhetisches und interkulturelles Lernen. Sie sind überwiegend mehrsprachig und erzählen von kultureller Vielfalt. In diesem Band finden Sie ausführliche Analysen und mehrfach erprobte Unterrichtskonzepte, u. a. zu folgenden Titeln: „Yaotaos Zeichen“; „Morkels Alphabet“; „33 Bogen und ein Teehaus“; „Ein Gerücht geht um in Baddbaddpur“; „Eine Träne. Ein Lächeln. Meine Kindheit in Damaskus“; „Viele Grüße, deine Giraffe“. „Interkulturelles Lernen mit Kinderliteratur“ richtet sich an Referendare und Lehrende in der Grundschule, die in ihrem Deutschunterricht interkulturelle Schwerpunkte setzen möchten und zu sozialer Verantwortung anleiten wollen – nicht nur in mehrsprachigen Klassen.
In den letzten Jahren ist das Interesse am Bilderbuch deutlich gestiegen, wie die beträchtliche Anzahl an Publikationen, Tagungen und Unterrichtsvorschlägen zeigt, die das Bilderbuch aus ganz unterschiedlichen Perspektiven in den Blick nehmen. Mittlerweile existiert auch im deutschsprachigen Raum eine vielfältige Forschungslandschaft, die im vorliegenden Band ausschnittsweise vorgestellt wird. Das Buch ist das Ergebnis einer Tagung, die explizit das Ziel verfolgte, deutschsprachige Bilderbuchforscher/innen aus unterschiedlichen Disziplinen (Literaturdidaktik, Kinder- und Jugendliteraturforschung, Literaturwissenschaft, Kunstpädagogik, Sprachdidaktik) miteinander ins Gespräch zu bringen. Bilderbücher als literar-ästhetische Kunstwerke stehen dabei im Mittelpunkt der Analyse. Da sowohl Bilder als auch Text und deren Verhältnis zueinander maßgeblich an der Bedeutungskonstitution komplexer Bilderbücher beteiligt sind, werden auch Rezeptionsanforderungen und -leistungen, Adressatenentwürfe sowie Bildungs- und Erfahrungsmöglichkeiten diskutiert. Eine Auswahlbibliografie schließt den Band ab. Sie will eine erste Orientierungshilfe in der vielseitigen Bilderbuchforschungslandschaft anbieten und zu weiteren Arbeiten anregen. Aufgenommen wurden dazu neben deutschsprachigen Beiträgen auch einzelne Publikationen aus der äußerst vielgestaltigen englischsprachigen Forschungsliteratur zum Bilderbuch und seiner Rezeption.
Die Festschrift enthält 32 Beiträge von Fachwissenschaftlern und -wissenschaftlerinnen, die die facettenreiche Geschichte eines Diskurses abbilden, der von der Unverwüstlichkeit der ans dichterische Wort gebundenen Wahrheitsfrage zeugt. Im Vordergrund stehen Untersuchungen zu Erzählformen, zu Fiktionalitätstheorien und Problemen der Ästhetik. Die historische Spannweite der Forschungsgegenstände reicht von mysthischen Texten des Mittelalters über die Sprachkunst des Barock, der Klassik, Romantik, des 19. und 20. Jahrhunderts bis hin zur jüngsten Vergangenheit der Postmoderne. Gezeigt wird, wie im Spannungsfeld von Geist und Buchstabe, von Begriff und Bild, von Wahrheit und Wahrscheinlichkeit, ja von Männlichkeit und Weiblichkeit die Poesie ihre Gegenwelt errichtet.