Das Geschichts- und Geschichtenbuch der Rotenburger Werke bietet ein facettenreiches Konzept, dessen Darstellungskraft über Rotenburg hinausgeht. Es zeigt die Nachkriegsgeschichte einer diakonischen Einrichtung anhand historischer Daten und persönlicher Sichtweisen. Vergleichbare Arbeiten sind selten, und insofern kann diese Veröffentlichung als Vorbild dienen. Durch Interviews und Erinnerungsberichte werden Personen und wichtige Ereignisse profiliert und für die Erinnerungen in der Zukunft erhalten. Das Lesebuch zur Nachkriegsgeschichte der Rotenburger Werke spricht neben dem Personal die Menschen aus anderen Einrichtungen und regionalgeschichtlich Interessierte an. Ebenso ein Publikum, das sich für große Einrichtungen der Behindertenhilfe interessiert.
Raimond Reiter Libros






Im Jahre 1968 erschien der erste Band der Urteilssammlung Justiz und NS-Verbrechen . Nach dreißig Jahren zeigt sich, daß der Inhalt der insgesamt 22 Bände nach wie vor seine Aktualität für die Forschung nicht eingebüßt hat, im Gegenteil. Die Monographie umfaßt zwei große Komplexe: zunächst eine vergleichende Untersuchung der Urteile nicht nur nach den Deliktsgruppen, sondern auch nach den vorjuristischen Erfassungen von NS-Verbrechen in den Urteilen. Darüber hinaus enthalten die Urteile eine Fülle von Material zu Einzelthemen, die immer noch von Bedeutung sind, wie die Gewaltverbrechen an Juden, an Fremdarbeitern und Kindern; die Besonderheiten von Frauen als Täterinnen etc. Der zweite Komplex liegt in der Verbindung der Urteilssammlung mit aktuellen Forschungsergebnissen zu den Schwerpunktthemen Euthanasie-Verbrechen im Dritten Reich, Schreibtischverbrechen, Justizverbrechen und Denunziationen.
Das Thema «Nationalsozialismus und Moral» ist eigentlich sehr alt und gleichzeitig neu. Es ist alt, da es schon in den ersten Untersuchungen seit 1930 auftritt, und es ist neu, da diesem Thema in der Forschung bisher kaum systematisch nachgegangen wurde. Ein Grund dafür liegt möglicherweise in der Auffassung, daß der Nationalsozialismus an der Macht die Menschen ohne jegliche Moral beherrscht hat. Es läßt sich aber nachvollziehen, daß das Gegenteil richtig ist: Ein ganzes System von politisch-moralischen Normen, Werten und Gesetzen traf die Menschen im Dritten Reich und versuchte, alle ihre Lebensregungen zu unterwerfen und zu disziplinieren. Bis hin zur aktiven Mitwirkung an der Vernichtungspolitik und dem totalen Krieg . Das Problem der Moral des Nationalsozialismus setzt sich in den Phasen seiner Erforschung fort. Eher selten wurde es direkt thematisiert und in seinen Implikationen bedacht. Deshalb wird hier anhand auffälliger Beispiele die Moral im Nationalsozialismus empirisch befragt und ebenso wie die Forschung interpretiert. Es geht hierbei um Stichworte wie: ideengeschichtliche Wurzeln nationalsozialistischer Moral, die nationalsozialistische Propaganda, die Zwangssterilisationen, die Täter und Helfer, die Opfer, die Psychiatrie und die Fremdarbeiter. Diese Beispiele unterstellen ein weit gefaßtes Verständnis der Moral und ihren Verschränkungen mit den politischen, sozialen und kulturellen Verhältnissen der Menschen.
Dr. Helene Darges-Sonnemann
Erfolgreiche Kinderärztin und Verstrickung in NS-Verbrechen
Mord und Totschlag im Norden Morde beschäftigen seit jeher die Gemüter der Menschen, verbreiten Angst und Schrecken, wecken zugleich auch Neugier bis hin zur Faszination. Die schwarzen Seelen der Täter zu erkunden war und ist nicht nur Aufgabe der Kriminalisten und Richter, sondern fordert auch die Moral und Religion heraus. Wie viel menschlich Fremdes und Abartiges offenbaren die Taten, und wie viel davon steckt womöglich auch in uns? Raimond Reiter hat bekannte und weniger bekannte Fälle aus der Geschichte Norddeutschlandes im 20. Jahrhundert zusammengetragen. In spannenden Schilderungen zeigt er das Spektrum von triebhaften Serienmördern, Totschlag aus sozialer Not oder Mord aus Verzweiflung bis hin zu kaltblütig betriebenem Massenmord durch die Nationalsozialisten. Die Grundlage der Schilderungen bilden Gerichtsakten und Gerichtsurteile. Dadurch ist es möglich, auch die Opfer erkennbar zu machen, die in Pitavalen oft zu kurz kommen. Ein blutiger Streifzug durch den Norden unserer Republik.
Hitlers Geheimpolitik
- 221 páginas
- 8 horas de lectura
Geheimpolitiken im Nationalsozialismus waren kein Zufall, keine Entgleisung oder eine Randerscheinung der NS-Herrschaft. Sie waren vielmehr ein wesentliches Element, sie waren, wie der umfassende Terror, sogar eine der konstitutiven Säulen der totalen Herrschaft, wie über 500 Geheime Reichssachen belegen. Ohne Geheimhaltung wäre Hitlers Außenpolitik nicht erfolgreich gewesen, hätte das System des Terrors nicht aufgebaut werden können, und ebenso wenig die Stufen der Vernichtungspolitiken gegen die eigene Bevölkerung, die mit der Anstiftung des Zweiten Weltkrieges entfacht wurden. Untersucht und dargestellt werden die Geheimen Reichssachen zur Vernichtung der Juden, der Patienten und in der Justiz, das gesamte System der Geheimpolitik des Nationalsozialismus und ebenso die Formen der Geheimhaltung, die den Unterdrückten und den Opfern des Nationalsozialismus aufgezwungen worden sind.
Opfer der NS-Psychiatrie
- 296 páginas
- 11 horas de lectura
Opfer der NS-Psychiatrie – Seit etwa 2000 gibt es in Niedersachsen und Bremen eine Reihe von Initiativen, Gedenkorten, Mahnmalen und Gedenkstätten zu diesem nicht einfachen Thema. Die Gedenkorte bzw. -stätten liegen im Bereich von Landeskrankenhäusern in Niedersachsen und in Bremen. Folgende Gedenkorte sind vertreten: Bremen Göttingen, Hildesheim, Königslutter, Lüneburg, Oldenburg/ Wehnen, Osnabrück und Wunstorf. Darüber hinaus sind überregionale Themen und Orte einbezogen, so u. a. die Tiergartenstraße 4 in Berlin. Auch aktuelle Forschungsprojekte und -ergebnisse werden vorgestellt.
Psychiatrie im Nationalsozialismus und die Bildungs- und Gedenkstätte "Opfer der NS-Psychiatrie" in Lüneburg
- 246 páginas
- 9 horas de lectura
Die Veröffentlichung „Gedenkstättenarbeit in der Psychiatrie“ dient als Handbuch und umfasst wissenschaftliche, methodische und didaktische Aspekte. Anhand der Bildungs- und Gedenkstätte „Opfer der NS-Psychiatrie“ in Lüneburg wird umfangreiches Material aus der Dauerausstellung präsentiert, das die Bedeutung des Projektes für Niedersachsen und darüber hinaus verdeutlicht, insbesondere im Kontext der „Kinderfachabteilungen“. Es werden zentrale Fragen zur Opferzahl und deren angemessener Präsentation behandelt. Die Themen Professionalisierung und Kommerzialisierung spielen ebenfalls eine Rolle. Projektmanagement, Öffentlichkeitsarbeit und Qualitätskontrolle werden als Dimensionen der Gedenkstättenarbeit diskutiert, wobei grundlegende methodische Ansätze und praktische Anforderungen, einschließlich Checklisten, berücksichtigt werden. Auswertungen einer Lehrer- und Besucherbefragung zeigen, dass das Interesse an Gedenkstättenarbeit im Bereich der Psychiatrie hoch ist. Die Akteure sind gefordert, ihre Zielgruppen zu identifizieren und angemessen anzusprechen. Dazu werden verschiedene Mittel vorgestellt, von der Analyse geeigneter Materialien bis hin zur Frage des Mindestalters für den Besuch. Die Autoren entwickeln ihre Themen aus der Arbeit der Gedenkstätte in Lüneburg, was eine facettenreiche Betrachtung der Themen ermöglicht. Dr. Raimond Reiter, Jahrgang 1953, hat über 50 Veröffentlichungen zum Nationalsozialismus verfasst, daru