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Karin Westerwelle

    Ästhetisches Interesse und nervöse Krankheit
    Charles Baudelaire
    Marcel Proust und die Korrespondenz
    Montaigne
    Flauberts Salammbô
    • Flauberts Salammbô

      Der Tod der schönen Antike

      1862 erscheint Gustave Flauberts Roman Salammbô. Ort und Handlung sind in ferner Vergangenheit angesiedelt. Karthago ist ein blinder Fleck auf der Landkarte der historischen Überlieferung. Gerade deswegen wählt Flaubert diese Stadt. Nordafrikanische Landschaften, Stadtansichten der Seerepublik Karthago, pompöser Reichtum und kulturelle Artifizialität in Speisen, Sitten und Kleidung, monumentale Schlachten, grausame Bilder des Krieges und der ausschweifenden Gewalt an Mensch und Tier bilden die Szenen des neuen Romans. "Leute von schlechtem Geschmack" sind nach Flaubert solche, die "verschönern, reinigen und sich illusionieren, die verändern, kratzen und wegnehmen" und gleichwohl meinen, sie seien Klassiker. Die Aufsprengung der normativen Antike-Ansicht bedeutet für Flaubert, sprachliche Klischees und abgenutzte Phrasen aufzubrechen sowie neue Sprachformen zu erfinden. Er hat damit zugleich den Blick auf eine archaische Antike und auf das Phänomen der Gewalt in der Moderne eröffnet.

      Flauberts Salammbô
    • Montaigne

      Die Imagination und die Kunst des Essays

      „Die Welt ist nichts als eine nimmer ruhende Schaukel. Alle Dinge in ihr schwanken fort und fort: die Erde, die Felsen des Kaukasus, die Pyramiden Ägyptens. Ich male nicht das Sein. Ich male den Übergang“. Welt und Ich sieht Montaigne in ständiger Bewegung und andauernder Veränderung. Um den Dingen im Hier und Jetzt gerecht zu werden, hilft ihm kein gespeichertes, althergebrachtes Wissen. Der Welt zugewandt, ist gegenwärtiges Urteilsvermögen gefordert. Die erkenntnistheoretische Situation des Menschen hat Montaigne in den Essais durch die vermögenspsychologischen Kategorien Imagination und Phantasie neu bestimmt. Traditionell bezeichnen sie die minderen, sinnlich gebundenen Vorstellungsbilder, die der höheren Erkenntniskraft der ratio und ihrer Wahrheitsordnung zu unterwerfen sind. Vor allem in der Auseinandersetzung mit der Skepsis, die im 16. Jahrhundert intensiv rezipiert wird, kristallisiert sich Montaignes Anschauung von Phantasie und damit auch sein skeptisches Que sçay-je? heraus.

      Montaigne
    • Marcel Proust hat eine umfangreiche Korrespondenz geführt, von seiner Schulzeit am Lycée Condorcet bis in sein Todesjahr 1922. Seine Briefe richten sich an die geliebte Mutter, an Freunde, Künstler wie Reynaldo Hahn und André Gide, an Autoren wie Jacques Rivière und Gelehrte wie Émile Mâle, an mondäne Damen der Gesellschaft und Personen des öffentlichen Lebens wie Robert de Montesquiou. In jüngerer Zeit ist die Korrespondenz von Philip Kolb in 21 Bänden (1970 -1993) herausgegeben worden und in französischsprachigen Briefsammlungen präsent; eine deutsche Auswahlausgabe ist im Suhrkamp Verlag geplant. Dieser Kolloquiumsband eröffnet einen Einblick in das faszinierende Panorama der Briefe des Romanciers.

      Marcel Proust und die Korrespondenz
    • Charles Baudelaire

      • 260 páginas
      • 10 horas de lectura

      Die kritische Reflexion über das Verhältnis von Malerei und Dichtung hat in Frankreich eine lange Tradition. Mit den italienischen Künstlern an den Königshöfen der Valois und der Gründung der Kunstakademien im klassischen Zeitalter entstehen Strukturen, die Debatten über das Vorbild der Antike, Farbe und Zeichnung sowie die Darstellung von Leidenschaft und Handlung in beiden Künsten fördern. Im 18. Jahrhundert begründen die Salons von Denis Diderot eine neue Gattung der Kunstkritik. Inspiriert von Diderot, entwirft Baudelaire in den Salons von 1845, 1846 und 1859 seine eigene Ästhetik. In den Gedichten der Fleurs du mal (1857/61) erscheinen Malernamen und Werke als imaginativer Hintergrund, vor dem neue Sprachbilder und Weltdeutungen entstehen. Baudelaires ästhetische Moderne konstituiert sich aus der subjektiven Erfahrung der zeitgenössischen Welt und bestehenden künstlerischen Darstellungsformen. Der abgebildete Stich zeigt eine Variante der Baudelaire-Porträts von Edouard Manet. Kontraste von Hell und Dunkel sowie Bildzitationen aus Dürers Melencolia I und Goyas Caprichos prägen die Regie. Die in diesem Buch versammelten Aufsätze erklären Baudelaires Konzepte der Kunstkritik, wie die Schönheit als Glücksversprechen und das Lachen, und beleuchten seine Auseinandersetzung mit Manet und Constantin Guys sowie sein imaginatives Verfahren, das die Anschauungsformen von Malerei und Skulptur neu analysiert und kombiniert.

      Charles Baudelaire