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Bärbel Dalichow

    Sandmann auf Reisen
    Hans Albers - ein Leben in Bildern
    Abseits mit Montaigne/Abseits mit Montaigne IV
    Abseits mit Montaigne/Abseits mit Montaigne V
    Abseits mit Montaigne/Abseits mit Montaigne VI
    Die Welte Kinoorgel
    • 2018, wieder ein Trauerjahr, das Jahr des Glutsommers, das Jahr, in dem mein Mann mir sagt, er werde meine Bücher nie lesen. Wie den Tod unseres Kindes überleben? Was macht die Trauer aus uns? Aus Gewohnheit rede ich wieder mit meinem Freund Michel de Montaigne, seine Gedanken füttern meine. Er und ich sind Leser, daher leben unsre Gespräche auch von Ideen und geglückten Formulierungen geschätzter Autoren. Michel ist ein realistischer Selbstbeobachter. Nachdenken und Schreiben allein genügen ihm nicht: „Was ich jetzt sage ich ungeheuerlich, aber ich sage es trotzdem: Solcherart finde ich immer wieder durch meinen alltäglichen Lebenswandel mehr Halt und Ordnung als durch meine Meinungen und Urteile …“ Er hat ja recht, darum verlasse ich das Haus und mache mir bis zum Einbruch der Dunkelheit im Garten zu schaffen. Wer einen geliebten Menschen verloren hat und nur noch die Gesellschaft eines toten Essayisten erträgt, schaffe sich einen Garten an.

      Abseits mit Montaigne/Abseits mit Montaigne VI
    • Das Jahr 2017 ist ein schwarzes Jahr, ein Trauerjahr. Das fünfte Montaigne-Buch ist Trauernden gewidmet. Es hieße wohl besser „Abseits ohne Montaigne“, denn zum Philosophieren mit meinen Gefährten Michel de Montaigne fehlt mir die Kraft. Ich kann nichts, gar nichts. Von Inger Christensen und Peter Handke fühle mich eher verstanden als von Michel, und dennoch gibt es Momente, in denen ein Gedanke von ihm mich amüsiert oder sogar tröstet, so wie dieser hier: „Jene, die sich damit beschäftigen, ein klares Bild von den menschlichen Handlungen zu gewinnen, stoßen auf die größten Schwierigkeiten, sobald sie versuchen, einen Zusammenhang zwischen ihnen herzustellen und sie unter einem gemeinsamen Aspekt zu betrachten, denn unsere Taten widersprechen sich im allgemeinen auf so verwunderliche Weise, daß ihre Herkunft aus ein und derselben Werkstatt unmöglich scheint.“

      Abseits mit Montaigne/Abseits mit Montaigne V
    • Jahr vier ohne Arbeit, Jahr eins ohne Vater. Mein Gefährte Michel de Montaigne schrieb vor über vierhundert Jahren in seinem Turm die „Essais“, und ich folge seinen Gedanken, nun bereits im vierten Jahr. Wappnet mich dieses Denken, Schreiben, Gärtnern im Abseits gegen die Zumutungen des Lebens? Nein. Kein Gedanke, keine Tat feit uns gegen tiefschwarze Jahre.

      Abseits mit Montaigne/Abseits mit Montaigne IV