Als erfolgreichster Integrationsversuch in Lateinamerika wurde der Gemeinsame Markt des Südens, der Mercado Común del Sur (MERCOSUR), schon wenige Jahre nach seinem Inkrafttreten gefeiert. Als Erfolgskriterien, die den bisher eher frustrierenden Integrations- oder Kooperationserfahrungen des Subkontinents zu widersprechen schienen, galten seine außergewöhnlich rasche Entwicklung zu einer (noch nicht ganz vollständigen) Zollunion, seine flexible und somit reaktionsschnelle institutionelle Anlage, vor allem aber die Steigerung des internen Handels um weit mehr als ein Vierfaches binnen sieben Jahren. Dieser wirtschaftliche Erfolg ließ den MERCOSUR rasch für weitere potentielle Mitglieder und Assoziierte, namentlich die Andenländer, attraktiv erscheinen, verwandelte ihn in einen Schlüsselakteur für die künftige gesamtamerikanische Freihandelszone und machte ihn nicht zuletzt zu einem interessanten Kooperationspartner für die interregionalen Beziehungen. In jüngerer Zeit hingegen mehren sich vor dem Hintergrund wachsender Spannungen zwischen den Mitgliedsländern und der Krise in Brasilien die Unkenrufe. Ist das Projekt MERCOSUR etwa bereits gescheitert? Die Autoren dieses Sammelbandes verneinen dies mehrheitlich. Sie ziehen eine Zwischenbilanz aus vier verschiedenen Disziplinen: Politikwissenschaft, Volkswirtschaft, Geschichts- und Rechtswissenschaft.
Petra Bendel Libros






The transfer of sovereignty from the member states to the European Union in decisions about migration and asylum, justice and order has been one of the most surprising task expansions in the European project. This book sheds light on these extraordinarily dynamic institutional developments and the resulting policy outcomes. Comprising both conceptual and empirical contributions, the volume asks whether established theoretical schools of thought still hold true or whether the institutional conditions induced by the Lisbon Treaty have led to new modes of interaction and given weight to rival explanations.
Die Studie analysiert die kommunale Integrationspolitik in 92 ausgewählten deutschen Kommunen und untersucht deren strategische Reaktionen auf die Zuwanderung 2015/2016 sowie die Nachhaltigkeit der aufgebauten Strukturen. Zudem werden die Beziehungen zwischen den Kommunen und anderen politischen Ebenen betrachtet.
Demokratie und Staatlichkeit
- 292 páginas
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Der Band untersucht den Transformationsprozess von Staaten in Osteuropa, Asien, Lateinamerika und Afrika. Die AutorInnen gehen der Frage nach, warum in der jüngeren Zeit in vielen Staaten der Prozess der Demokratisierung ins Stocken geraten ist.
Mit verschieden weitgefasstem Begriffsverständnis und aus unterschiedlichen Blickwinkeln - Politik, Soziologie, Volkswirtschaft, Ethnologie - wird die Problematik der sozialen (Un-)Gerechtigkeit analysiert.
1. 1 Fragestellung Die vorliegende Studie fragt nach den Ursachen : fiir die Ausprägung der ganz unterschiedlichen Strukturen in den Parteiensystemen der Länder Zen 1 . tralamerikas: Honduras, Guatemala, El Salvador, Nicaragua und Costa Rica Den vier erstgenannten Ländern, die demselben geographischen area an gehören, kann ein hohes Maß an Gemeinsamkeit hinsichtlich ihrer histori schen Entwicklung, ihrer geographischen, wirtschaftlichen, sozialen und poli 2 tischen Struktur unterstellt werden . Sie verfügen über eine gemeinsame Kolonialgeschichte (Rausch 1983) und erlangten zusammen die Unabhängig keit von Spanien. Alle zentralamerikanischen Länder erlebten gegen Ende des 19. Jahrhunderts grundlegende wirtschaftliche, politische und gesellschaftli che Umstrukturierungen im Zeichen der sogenannten Liberalen Revolution, die eine Anhindung an den Weltmarkt und eine starke und dauerhafte Durch dringung der einheimischen Wirtschaft durch ausländisches Kapital nach sich zogen3. In allen vier Ländern kam es nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer dynamischen Wirtschaftsentwicklung, die bis in die siebziger Jahre anhielt; nicht zuletzt im Rahmen des Gemeinsamen Zentralamerikanischen Marktes 4 (MCCA) erfolgte eine Diversifizierung und Modernisierung der Wirt schaftsstrukturen, die tiefgreifende Veränderungen in der sozialen Struktur zur Folge hatten. Die achtziger und neunziger Jahre standen in allen Ländern im Zeichen der Wirtschaftskrise, auf welche die Regierungen mit der Durch führung von Strukturanpassungsprogrammen reagierten. Hinsichtlich der politischen Entwicklung waren Honduras, El Salvador, Guatemala und Nica- Zentralamerika wird in historisch-politischer Hinsicht definiert.