Ein facettenreiches Lebensbild des großen Aufklärers Christoph Martin Wieland und eine lebendige Zeitreise in das Weimar des Jahres 1779.
Hans-Jürgen Perrey Libros






Serjoschas Eltern sind in Rußland verfolgte Sozialdemokraten. Nur knapp entgeht Serjoscha der Verhaftung. Er schließt sich einer Kinderbande an
Drei Helden kennt diese Geschichte: den überirdisch schönen, edlen Ritter Huon von Bordeaux. Er wird von Kaiser Karl dem Großen nach Babylon geschickt, eine mörderische Nahost-Mission, von der man im 13. Jahrhundert ebenso abraten muss wie heutzutage. Am Ende hat Huon nicht nur zwei ausgewachsene Riesen und etliche angriffslustige Sarazenen zur Strecke gebracht, sondern auch die Frau fürs Leben gefunden. Eine orientalische Prinzessin, versteht sich. Nicht weniger interessant ist Oberon, den viele von Shakespeare, Wieland oder Carl Maria von Weber her kennen. Er, der Gnom und Feenkönig, ist eine zwielichtige Figur. Mal ist er Retter in höchster Not, ein andermal stürzt er seinen geliebten Huon in allergrößte Gefahren. Er ist ein enger Mitarbeiter Gottes, sein Wort zählt im Himmel, was sich von Kaiser Karl nun gar nicht behaupten lässt. Er ist der halsstarrige Alte, dem die Felle davonschwimmen, dessen Uhr abgelaufen ist. Warum aber trachtet er Huon nach dem Leben?
Neustadt an der Bille, nahe der Weltstadt Hamburg, zwischen den 50er- und 60er-Jahren. Hier scheint die Welt zunächst noch in Ordnung zu sein. Aber der Schein trügt. Schulstreiks, der Besuch der Beatles in Tremsbüttel, die revolutionäre Popkultur und der Widerstand gegen das Establishment – das alles drängt nun auch in die norddeutsche Provinz. Der engagierte Schuldirektor Traugott Busch ist ein Kämpfer für Fortschritt und Aufklärung. Er setzt den Neubau des städtischen Gymnasiums und pädagogische Neuorientierungen durch. Doch Busch macht sich nicht nur Freunde. Am Ende macht er sich angreifbar und wird zur tragischen Gestalt. Die 60er sind mehr als APO, Rudi Dutschke, Vietnam-Krieg und Gruppensex – das wird dem Stadt-Chronisten, der in dem Roman in die Rahmenhandlung eingebettet ist, schnell klar. Und er hat nicht unrecht. Atemlos verfolgt der Leser seine Protagonisten auf ihrem Weg durch eine Zeit voller Veränderungen. Eine Art Schelmenroman und eine wunderbare Chronik der Ereignisse.
Emil Ludwig
Biographischer Roman
Emil Ludwigs (1881-1948) Lebensgeschichte ist spannend wie ein Roman: Sie handelt vom Aufstieg eines mittellosen Bohemien zum Bestsellerautor der 1920er Jahre, dessen Biographien über historische Persönlichkeiten in mehr als 20 Sprachen übersetzt werden. So gerät Ludwigs Buch über den Exkaiser Wilhelm II. zur Abrechnung mit der Monarchie und zum politischen Skandal der Weimarer Republik. Ludwig selbst wird weltweit zum Vertreter des »anderen«, des demokratischen Deutschland. Aufsehen erregt der rastlose Publizist u. a. durch seine Interviews mit Josef Stalin, Benito Mussolini sowie US-Präsident Franklin D. Roosevelt. 1933 gehört Ludwig zu den Autoren, deren Bücher die Nazis verbieten und verbrennen. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wird er zu einer zentralen Figur des deutschen Exils in den USA. Als deutschlandpolitischer Berater der US-Regierung tritt er für eine radikale Umerziehung der Deutschen ein. Bei alldem spielt der Mensch Emil Ludwig eine wichtige Rolle: der Künstler und Goethe-Enthusiast, der Lebenskünstler, der kein Verhältnis zum Geld hat und dessen Ehe ähnlich turbulent verläuft wie seine Liebesbeziehung zu der Schauspielerin Lilly Kardorff. Eine wahre Geschichte!
Emil Ludwig (1881-1948)
- 325 páginas
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Emil Ludwig (1881–1948) war zu Lebzeiten ein weltberühmter Schriftsteller, dessen historische Biographien zu Goethe und Wilhelm II. hohe Auflagen erzielten. Er bekämpfte nicht nur als kritischer Publizist die Nationalsozialisten, die 1933 seine Bücher verbrannten, Aufsehen erregte er auch durch seine Gespräche mit Stalin, Mussolini und Roosevelt, den er in deutschlandpolitischen Fragen beriet. Als Exilschriftsteller provozierte er schließlich mit seinen Vorschlägen zu einer durchgreifenden Re-Education für das geschlagene Deutschland. Der Autor zeichnet ein umfassendes Bild vom Menschen Emil Ludwig, der sich ganz und gar als Künstler begriff; hierbei werden zahlreiche unbekannte Zeugnisse aus dem Nachlaß des Schriftstellers einbezogen. Neben den „Anmerkungen zu Emil Ludwig“ enthält der Band weitere Aufsätze, die sich beispielsweise mit Ludwigs Verhältnis zu Bismarck und Fontane auseinandersetzen. Eine biographische Chronik und ein umfassendes Werkverzeichnis beschließen diese grundlegende Arbeit zu Emil Ludwig.
Dieses Buch lädt zu einer literarischen Entdeckungsreise ein. Im Mittelpunkt steht Johann Heinrich Voß' Idyllen-Dichtung »Luise«, ein Text, der heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist. Doch das war nicht immer so. Im 19. Jahrhundert gehörte die »Luise« zum nationalen Bildungsgut und war fest im Kanon der Schullektüren verankert. Sie wurde nicht nur zum Hausbuch der Deutschen, sondern stellt auch ein poetisches wie politisches Vermächtnis des Spätaufklärers Voß dar. Perreys Studie bietet eine ebenso originelle wie unterhaltsame Einführung in die »Luise«, die ausführlich vorgestellt und kommentiert wird. Dabei erfährt auch der literarhistorische Werdegang dieses einstigen Bestsellers Beachtung.