Ellen Widder Libros






Am Beispiel der Kurpfalz untersucht Ellen Widder das spätmittelalterliche Kanzleiwesen. Hierbei widerlegt sie zahlreiche ältere Ansichten. Stellte man sich früher die spätmittelalterlichen Kanzleien in Deutschland als institutionalisierte, fest gefügte und hierarchisch strukturierte, ortsfeste Behörden vor, so zeigt Widder mit ihrem neuen, multiperspektivischen Ansatz, dass dies nicht zutrifft. Über lange Zeit hinweg bediente man sich der vor Ort verfügbaren und daher vielfach wechselnden öffentlichen Notare. Erst allmählich wurden die Kanzleiaufgaben an universitär ausgebildete Juristen übertragen. Starke Impulse für eine Entwicklung des Kanzleiwesens in der Pfalzgrafschaft waren der Aufstieg der Pfalzgrafen zur Kurwürde (1356), das Königtum Ruprechts (1400-1410) und die Herrschaft Friedrichs des Siegreichen (1451-1476).
Geboren, um zu herrschen?
Gefährdete Dynastien in historisch-interdisziplinärer Perspektive
Zu allen Zeiten und in ganz unterschiedlichen Regionen der Welt haben Menschen dazu tendiert, Besitz, Macht, Ämter und Status an die nächste Generation weiterzugeben, um sich selbst und ihr eigenes Wirken in eine Linie der Kontinuität zu stellen. Ob in deutscher oder internationaler Politik und Wirtschaft, Wissenschaft oder sogar im Sport ‒ dynastische Kontinuitäten bestimmen auch unsere Gegenwart mehr, als sich auf den ersten Blick vermuten lässt. Was Dynastien ausmacht, zeigt sich besonders in solchen Momenten, in denen sie in ihrem Fortbestand unmittelbar bedroht sind: Wenn Nachkommen fehlen, sterben oder aus anderen Gründen als Erben ausfallen, wenn die Nachfolge umstritten ist und diese Situation von Konkurrenten herausgefordert oder ausgenutzt wird. Dieser Band versammelt erstmals Vertreter verschiedener Disziplinen, die sich mit der Bedrohung dynastischer Ordnungen in verschiedenen zeitlichen, räumlichen und kulturellen Kontexten beschäftigen.
Vom luxemburgischen Grafen zum europäischen Herrscher
- 420 páginas
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Am 28. August 1997 feierte Peter Johanek, Lehrstuhlinhaber für westfälische Landesgeschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, seinen 60. Geburtstag. Zu diesem Anlass überreichten ihm Mitarbeiter und Schüler einen Sammelband, der nun veröffentlicht wird. Die Vielfalt der Themen und Ansätze spiegelt eindrucksvoll Johaneks facettenreiche Lehr- und Forschungstätigkeit wider. Der Inhalt umfasst verschiedene Bereiche: - In der Historiographie thematisiert Norbert Kersken das Verstummen der Historiographie im Mittelalter, während Ulrike Stein die Darstellung der Grafen Wilhelm II. und III. von Henneberg in der Geschichtsschreibung untersucht. - Wilfried Ehbrecht behandelt die Gemeinschaft der Heiligen des Bundes und der Städte, und Ellen Widder analysiert eine Hofordnung für Amberg aus dem Jahr 1472. - Christoph Meyer beleuchtet die Ars memorativa im 12. Jahrhundert, während Klaus Peter Schumann die dominikanischen Partikularstudien im spätmittelalterlichen Westfalen thematisiert. - Marie-Luise Heckmann erforscht das Reichsvikariat des Dauphins im Arelat 1378, und Dieter Veldtrup präsentiert Auszüge aus einer vergessenen Memorialüberlieferung des Prager Veits-Domes. - Nikolaus Gussone behandelt die Anfänge der Schriftkultur in Oberschlesien, und Bärbel Brodt diskutiert die Wahrheit im englischen Kriminalroman im Vergleich zu mittelalterlichen Gegenstücken. - Abschließend beleuchten Gerd Dethleffs und Wilfrie
Mitarbeiter und Absolventen des historischen Seminars der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster haben dem dort als Honorarprofessor wirkenden Wilhelm Janssen zum 60. Geburtstag aus ihren Forschungsergebnissen einen farbigen Strauß gebunden. Dankenswerterweise ist dem inhaltlich und gestalterisch gleichermaßen gut gelungenen Band eine Bibliographie des Geehrten beigegeben.