Die immer aufopfernde Ärztin arbeitet bis zur Erschöpfung und zeigt Anzeichen von Übermüdung und Todessehnsucht. Ihre Unachtsamkeit bei Blutentnahmen und der Umgang mit Glasampullen deuten auf eine innere Zerrissenheit hin. Zu ihren PatientInnen gehört eine HIV-positive Frau aus Zaire. Während einer Routineuntersuchung erfährt sie selbst von ihrer HIV-Positivität, was sie in einen emotionalen Strudel stürzt. Ihre Beschreibungen der Gefühle und der Kampf um die Anerkennung ihrer HIV-Positivität als Berufsunfall sind nachvollziehbar, doch ihre Spekulationen über die Übertragungsrisiken im Krankenhaus schüren eher Ängste als dass sie aufklären. Sie bietet keine fundierten Hintergründe, sondern lässt wichtige Informationen über die Risiken im Krankenhaus unbeachtet. Zudem behandelt sie relevante Themen zu HIV und Aids nur oberflächlich und veraltet, ohne wissenschaftliche Quellen anzugeben. Persönliche Berichte über HIV und Aids gibt es viele, und die oberflächliche Behandlung der Thematik in diesem Werk trägt nicht zur Aufklärung bei. Insgesamt erscheint das Buch nicht empfehlenswert.
Sonja Auras Libros
