Natur ist mehr. Überraschende Betrachtungen eines verkannten Wirtschaftsfaktors. Die biologische Vielfalt der Erde mit ihren Tier- und Pflanzenarten bietet einen ungeheuren natürlichen Reichtum. In den Staatshaushalten und unternehmerischen Bilanzen taucht der Schutz der Natur jedoch vornehmlich als Kostenfaktor auf und die Rolle der Produktivkraft Natur wird systematisch unterschätzt. Die Autoren betrachten den Reichtum der Natur einmal aus ganz anderer Perspektive, nämlich als einen Faktor der Wirtschaft, und bemessen seine Bedeutung in deren Kerngröße - dem Geld. Sie setzen dabei bewusst die nüchterne Brille des Kosten-Nutzen-Kalküls auf. Und sie belegen: Bei genauer Betrachtung erweisen sich Investitionen in das Naturkapital als ein Wachstumsmotor, der in dem Maße Wohlstand hervorbringt, wie die Natur geschützt und entwickelt wird. Es wird deutlich, dass es neben den rein ethischen und emotionalen Motiven viele gute wirtschaftliche Gründe dafür gibt, sich für den Schutz der Natur einzusetzen.
Beate Jessel Libros






In der Diskussion um die Weiterentwicklung der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung spielt das Thema „Flächenpools“ seit längerer Zeit eine wichtige Rolle: Von Poollösungen wird eine Bündelung der anfallenden Kompensationsmaßnahmen und damit eine Effektivierung im Vollzug der Eingriffsregelung erwartet. Für eine zielgerichtete Ausgestaltung von Kompensationsmaßnahmen sind aber auch fundierte naturräumliche Kenntnisse notwendig, wobei gerade in norddeutschen Niederungsbereichen dem Landschaftswasserhaushalt eine zentrale Rolle zukommt. Vor diesem Hintergrund wurde über ein Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben in der Kulturlandschaft Mittlere Havel der Aufbau und die Entwicklung einer sog. Flächenagentur erprobt und wissenschaftlich begleitet. Die Agentur soll als Betreiberin eines regionalen Flächenpools für Kompensationsmaßnahmen zur effektiven und wirtschaftlichen Umsetzung der Eingriffsregelung beitragen. Parallel wurden am Beispiel des Landschaftswasserhaushalts sowie der Pflanzung autochthoner und allochthoner Gehölze die regionalen landschaftsräumlichen Rahmenbedingungen für Naturschutzmaßnahmen untersucht. Der vorliegende Bericht dokumentiert die Ergebnisse.
Es ist unmöglich, komplexe Gebilde wie Landschaften umfassend zu planen. Dennoch bildet Planung in Form von vorausschauend-zielgerichtetem Handeln einen untrennbaren Bestandteil menschlichen Lebens. Von diesem Spannungsfeld ausgehend wird in dem Buch ein Selbstverständnis „ökologisch orientierten" Planens in Landschaften entwickelt. Die Autorin greift dabei auf verschiedene problemadäquat ausgewählte Konzepte der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie zurück, weiterhin auf Fuzzy Logic, Chaostheorie und Systemlehre. Sie setzt diese Hilfsmittel ein, um gängige Vorgehensweisen in der Planungspraxis zu durchleuchten und kritisch zu hinterfragen. Der Beitrag, den die ökologischen Wissenschaften im Hinblick auf eine ökologisch orientierte Planung leisten können, sowie Abläufe von Planungsprozessen werden ebenfalls in dieser Publikation erörtert. Darauf aufbauend werden für die Bereiche Informationsgewinn und Analyse, Prognosen und Wertungsfragen erkenntnis- und wissenschaftstheoretische Grundlagen aufgezeigt, die für Planungsprozesse relevant sind, sowie Konsequenzen für ihr Vorgehen dargelegt.