In den goldenen Jahren der Hochkonjunktur genoss eine ganze Generation von Jugendlichen eine längere Ausbildung nach der Primarschule, was ihnen Zukunftsperspektiven eröffnete, die für ihre Eltern undenkbar gewesen wären. Doch nicht alle hatten die gleichen Voraussetzungen: Heim- oder Pflegekinder profitierten erheblich weniger von diesen Möglichkeiten. Die vorliegende Studie vergleicht die Kantone Basel, Freiburg, Neuenburg und Luzern und beleuchtet die Schwierigkeiten, mit denen diese Jugendlichen beim Übergang ins Erwachsenenalter konfrontiert waren, bedingt durch Defizite an Human- und Sozialkapital. Trotz dieser Herausforderungen haben viele durch Anstrengung und Erfindungsreichtum ihren Platz in der Gesellschaft gefunden. Während der wirtschaftlichen Blütezeit erlebte die Generation der Jugendlichen, die eine verlängerte Ausbildung erhielt, eine Chance auf eine bessere Zukunft. Die Studie zeigt auf, wie ungleich die Bedingungen für verschiedene Gruppen waren und wie wichtig individuelle Anstrengungen waren, um trotz widriger Umstände erfolgreich zu sein.
Markus Furrer Libros



Aus geschichtsdidaktischer Perspektive ist Zeitgeschichte eine besondere Epoche. Verbindet sich hier doch Historisches mit persönlichen Erfahrungen der Mitlebenden. Die Dringlichkeit der daraus erwachsenden moralischen Fragen sowie der fließende Übergang zum aktuellen politischen Geschehen, stellen hohe Ansprüche an einen zeitgeschichtlichen Geschichtsunterricht. Das „Handbuch Zeitgeschichte im Unterricht“ zeigt mittels Beiträgen zu Methoden und Medien sowie anhand von Praxisbeispielen auf, wie eine „Didaktik der Zeitgeschichte“ hergeleitet, reflektiert und umgesetzt werden kann. Das ist umso notwendiger, als Themen der Zeitgeschichte in den Lehrplänen einen gewichtigen Platz einnehmen. Zudem nährt sich der massenmedial vermittelte Geschichtsboom stark aus zeitgeschichtlichen Fragestellungen. Damit einher gehen geschichtskulturelle Ausprägungen und verlangen ebenfalls nach fachdidaktischen Antworten.
Studienbuchreihe der Pädagogischen Hochschulen Zürich und Zentralschweiz Luzern. Das Buch beleuchtet und akzentuiert die Geschichte der Schweiz in dieser Zeit, eingebettet in ihr europäisches Umfeld. In einem ersten Teil wird die Geschichte der Schweiz in den Strukturen des 'kurzen 20. Jahrhunderts' (nach Eric Hobsbawm) nachgezeichnet. Dabei wird aufgezeigt, dass diese Epoche immer wieder unterschiedlich gesehen wird, was sich im Wandel von Geschichtsbildern manifestiert: Zeitgeschichte, wie sie für das 20. Jahrhundert steht, bewegt sich im Spannungsfeld des kollektiven und kulturellen Gedächtnisses. Daran fügt sich ein zweiter, geschichtsdidaktisch orientierter Teil. Dabei geht es nicht um eine systematische Geschichtsdidaktik im herkömmlichen Sinn, sondern um eine Sammlung geschichtsdidaktischer Kategorien, die exemplarisch je in enge Verbindung mit einem bestimmten Zeitabschnitt der Schweizer Geschichte im 20. Jahrhundert gebracht werden.