Gerda Taro
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Gerda Taro und Robert Capa in Leipzig
Gerda Taro (1910–1937) und Robert Capa (1913–1954) schufen die moderne Kriegsfotografie und revolutionierten den Blick auf den Krieg. Sie gingen „nah ran“, riskierten ihr Leben für Bilder, die die Weltöffentlichkeit sehen sollte und schrieben damit Geschichte. Im Spanischen Bürgerkrieg machte das junge Fotografen- und Liebespaar die Kamera zum Zeugen für Gewalt und Leid. Die beiden hatten aber nicht nur eine besondere Beziehung zueinander, sondern auch zu Leipzig. Gerda Taro war 1929 mit ihrer Familie in die Messestadt gezogen. Hier wurde die junge Jüdin im Kampf gegen den Nationalsozialismus und den spürbar wachsenden Antisemitismus rasch politisiert und im März 1933 verhaftet. Von hier floh sie nach Paris, wo sie Robert Capa kennenlernte. Was Taro zu diesem Zeitpunkt nicht wissen konnte: Sie wird ihre Familie und Leipzig nie wiedersehen. Statt ihr kam Robert Capa zwölf Jahre später nach Leipzig – im April 1945 mit der US-Armee. Leipzig war eine wichtige Station in Gerdas kurzem Leben gewesen. Der mittlerweile weltbekannte Kriegsfotograf wollte nun die Befreiung der Stadt von den Nazis mit seiner Kamera dokumentieren. Im heutigen Capa-Haus, unweit vom damals noch existierenden Freibad am Elsterflutbecken, wo Gerda Fluchtpläne geschmiedet hatte, schoss er das ikonische Foto vom „letzten Toten des Zweiten Weltkrieges“.
Gerda Taro gilt als Pionierin der modernen Kriegsfotografie, doch jahrzehntelang geriet sie in den Schatten ihres Lebenspartners Robert Capa. Geboren 1910 in Stuttgart als Gerta Pohorylle, war sie eine engagierte Kämpferin gegen Hitler und Franco. Ihre Fotos dokumentieren das Spanien der Revolution und des Bürgerkriegs sowie den Kampf gegen den Faschismus. Nach einer kurzen Inhaftierung in Deutschland floh Taro 1933 nach Paris, wo sie mit André Friedmann, ihrem Partner, eine Karriere als Fotografin aufbaute. Gemeinsam traten sie als Gerda Taro und Robert Capa auf. Mit dem Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs 1936 reisten sie nach Spanien, wo Taro an nahezu allen Fronten fotografierte. Sie war die erste Kriegsfotografin, die im Kampfgeschehen arbeitete und die erste, die dabei ums Leben kam, im Alter von nur 26 Jahren. Ihre dramatischen Bilder des Bürgerkriegs wurden häufig veröffentlicht. Bei ihrem Begräbnis säumten Zehntausende die Straßen. Eine Biografie von Irme Schaber führte vor fast zwei Jahrzehnten zur Wiederentdeckung Taro. Fotoausstellungen, die in Zusammenarbeit mit dem International Center of Photography entstanden, machten sie international bekannt. Neueste Forschungsergebnisse und der Fund des „Mexikanischen Koffers“ mit über 800 Fotografien von Taro werden in dieser überarbeiteten Neuauflage präsentiert.