Challenging the perception of political Islam as inherently violent or authoritarian, the book presents a nuanced analysis that argues for its compatibility with Western democratic values. It explores the complexities of political Islam, offering insights that counter prevalent stereotypes and misconceptions, ultimately advocating for a more informed understanding of its role in contemporary politics.
Die Symptome einer tiefgreifenden Beziehungskrise zwischen der westlichen und der islamischen Welt sind spätestens seit der islamischen Revolution im Iran 1979 offensichtlich: Rushdie-Affäre, Golfkrieg, Algerienkrise, Bosnienkonflikt. Der islamische Fundamentalismus rührt mit seinem Rückgriff auf den Koran und das islamische Recht buchstäblich an die Fundamente des westlichen Selbstverständnisses. Der islamische Orient pendelt in seiner Geschichte stets zwischen Phasen relativer Abgeschlossenheit oder Traditionsverliebtheit und stärkerer Weltoffenheit und Westorientierung. Wer das zweite will, muß etwas dafür tun. Die 'Ostpolitik' der Ära Willy Brandt im Übergang zu den siebzigern Jahren hat gezeigt, daß eine Kombination aus Prinzipienfestigkeit und Gesprächsbereitschaft, aus Protest gegen staatliche Menschenrechtsverletzungen und Förderung der Beziehungen zwischen den Völkern autoritäre und abgeschottete Systeme unter Druck geraten läßt, während Spannungen und Gewalt auf ein Minimum reduziert werden. Dieses Buch plädiert also für ein Gegenmodell zum 'kalten Krieg' zwischen dem Islam und dem Westen: für eine Entspannungs- und Dialogpolitik.
Der Gedenkband für den verstorbenen Politikwissenschaftler Prof. Dr. Alexander Thumfart beleuchtet die komplexen Wechselwirkungen zwischen Demokratie, Transformation und Nachhaltigkeit. Er thematisiert, wie demokratische Partizipation sowohl förderlich als auch hinderlich für den ökologischen Umbau sein kann und wie politische Transformationen, wie die deutsche Wiedervereinigung, Teilhabe einschränken und Machtungleichheiten verstärken können. Thumfarts Lebenswerk, das sich um die Verbindung dieser Themen und die Förderung eines dialogischen Miteinanders drehte, dient als Inspiration für die Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Herausforderungen.
Globalisierung ist eine zentrale Vision unserer Zeit. Globale Kommunikation ist aber auch ein Konfliktfeld, in dem beharrende lokale Strukturen mit kosmopolitischen Formen der Weltbeobachtung und des Dialogs wechselwirken und Instabilität erzeugen. Ihre globale Vermittlungsfunktion erfüllen Politik, Wirtschaft und Medien noch nicht verlässlich. Menschen und Gesellschaften schwanken zwischen Vernetzung zu einer Weltgemeinschaft und nationaler Abschottung bis hin zu rassistischer Abwehr. Das Handbuch bietet die erste Gesamtübersicht aller wesentlichen Felder der globalen Kommunikation in organisierten Sozialsystemen (Massenmedien, Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft) und Lebenswelten (Netzgemeinschaften, Kleingruppen, Individuum) auf einer einheitlichen und interdisziplinären theoretischen Basis.
Zahlreiche Studien weltweit belegen, dass das Islambild westlicher Massenmedien eine oft stereotype und bisweilen islamophobe Negativprägung aufweist. Die demokratischen Revolutionen in Tunesien und Ägypten wirkten wie ein positiver Schock, der viele Klischees in Frage stellte. Die vorliegende Studie eines Autorenteams der Universität Erfurt geht der Frage nach, ob der „Arabische Frühling“ als großes Medienereignis in der Lage war, eingefahrene journalistische Nachrichtenroutinen der deutschen Presse aufzubrechen und zu verändern. Wurde das Islambild differenziert oder wurde es lediglich kurzfristig überlagert von dem populären Bild eines scheinbar jugendlichen und nach „westlichen“ Werten strebenden Volksaufstandes? Neben einer umfangreichen Inhaltsanalyse wurden Interviews in den Redaktionen der überregionalen deutschen Presse geführt.