Wir leben in einer Zeit, die bestimmt ist von Erfahrungen und Eindrücken der Verletzlichkeit. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat uns vor Augen geführt, dass Verletzlichkeit nicht nur ein Merkmal von Menschen in prekären Situationen ist, sondern eine Grundsignatur der menschlichen Existenz. Verletzlich ist der Mensch, weil bei aller Planung das Kontingente nicht abgeschafft werden kann. Wir können jederzeit mit Widrigem konfrontiert werden, niemand ist davor gefeit. In seinem neuen Buch zeigt der Medizinethiker Giovanni Maio, dass Verletzlichkeit und Angewiesenheit trotz aller Autonomiebestrebungen zu den wesentlichen Elementen menschlicher Existenz gehören.
Giovanni Maio Orden de los libros






- 2024
- 2023
Vertrauen in der Medizin
Annäherungen an ein Grundphänomen menschlicher Existenz
Vertrauen ist in aller Munde. Es spielt für das Miteinander der Menschen eine wichtige Rolle. Gleichzeitig wird allenthalben ein Vertrauensverlust beklagt. Es stellt sich jedoch die Frage, was Vertrauen überhaupt ist. Worin genau liegt seine Bedeutung? Hat Vertrauen gar eine therapeutische Kraft? Wo hat das Vertrauen seinen Platz? Diesen Fragen geht das Buch nach, indem die Medizin in einen Dialog mit anderen Disziplinen tritt.
- 2020
Giovanni Maio kritisiert die einseitige Fokussierung der modernen Medizin auf Naturwissenschaft und Technik, die Patienten in Krisen oft allein lässt. Er plädiert für eine Medizin, die Zuwendung und zwischenmenschliche Begegnung in den Mittelpunkt stellt und präsentiert eine überarbeitete Ethik der Medizin.
- 2020
Von Angesicht zu Angesicht
Zur Bedeutung der persönlichen Begegnung in der Medizin
In der modernen Medizin stehen Untersuchungen und durch sie gewonnene Daten im Vordergrund. Auch in den meisten Therapien kommt Technik zur Anwendung, doch zugleich ist diese eingebettet in vielfältige Kommunikation von Mensch zu Mensch. Diese tauschen nicht nur Worte aus, sondern kommunizieren zwischenleiblich: mit Blicken, Gesten, Berührungen. Der persönlichen Begegnung von Patienten und medizinisch oder pflegerisch Tätigen widmen sich in diesem Band Autoren aus den Bereichen Medizin, Pflege, Philosophie, Soziologie und Psychologie. Sie machen deutlich, dass auch im Zeitalter der Durchtechnisierung der Medizin der direkte Kontakt unersetzbar bleibt.
- 2018
Eine neue Ethik der Fürsorge Dieses Buch macht all denen Mut, die sich tagtäglich um ihre Patienten sorgen. Es zeigt ihnen auf, wie wertvoll und unverzichtbar ihre Tätigkeit ist. Denn in der Heilkunde geht es immer um alles. Es geht um Entscheidungen, die sich auf die ganze Biografie eines Menschen auswirken. Dass dabei heute die Ökonomie vorherrscht, widerspricht den Werten, die Grundlage des Heilens sind. Giovanni Maio plädiert daher für eine Rückbesinnung auf Werte wie Geduld, Behutsamkeit, Reflexivität und Demut, ohne die Fürsorge für den Menschen nicht möglich ist. Ein Buch über Werte, die verloren zu gehen drohen und die doch für viele der Motor waren, sich für einen Heilberuf zu entscheiden.
- 2018
Understanding the patient
An Ethical Approach to Medical Care
Becoming ill has the power to plunge people into an existential crisis. Modern medicine reacts to this by applying methods of natural science and by using state-of-the-art technology, but it often leaves the person, who is suffering this crisis, alone. Giovanni Maio draws attention to the one-sidedness of medical treatment which is oriented towards natural science and develops an ethical approach to medicine based on the power of empathy and care. He provides examples of this that are taken from medical practice. In a “condensed phenomenology of illness” he illustrates how, in the case of chronic pain, cancer, dementia or in the final stages of a terminally ill patient’s life, the curative power of understanding can, through empathy in medical care, be brought to bear on the field of medicine.
- 2017
In einer Medizin, die sich zunehmend als wirtschaftlich gesteuerter Betrieb versteht, zählt nur das, was sichtbar gemacht, gemessen und belegt werden kann. Durch diese Selektion der Wahrnehmung geraten zentrale Leistungen des Arztes wie die des Zuhörens vollkommen aus dem Blick, obwohl das aufmerksame Zuhören eine Kernleistung ärztlicher Behandlung ist. Dies führt zu einer immer größeren Entfremdung der Heilberufe von der eigentlichen Erlebniswelt ihrer Patienten, die gerade nicht durch Bilder, Labor- und Messwerte eingefangen werden kann. Diesem unheilvollen Trend muss mit einer neuen Aufwertung des Hörens als Ausdruck echter Aufmerksamkeit begegnet werden.
- 2017
"We cannot be happy without insight into the limits of what is feasible." Modern medicine suggests omnipotence and an image of life as something that can be perfected at any time. Yet our view of things changes when disease throws us into an existential crisis. Then we seek human answers and feel misunderstood and abandoned in the system of modern medicine. Professor Giovanni Maio, the eloquent advocate of a new culture of medicine, poses fundamental questions in this book that no one can really avoid: Where are the promises of reproductive and transplantation medicine leading us? To what extent can health be made, and to what extent is it a gift? Does "prettier, better, stronger" promise us greater happiness? Why is the question of organ donation more difficult than is suggested to us? Does being old have its own intrinsic value? How can we acquire an attitude towards dying that does not leave us feeling powerless? Giovanni Maio's profound plea for an ethics of prudence opens up hitherto unknown perspectives. In this way we could free ourselves from the belief in perfection and find our way to a new serenity as a condition for a good life.
- 2016
Was bedeutet Hoffnung in unserer Zeit? Und was bedeutet Hoffnung fur kranke, speziell fur chronisch kranke Menschen oder gar fur Sterbende? Wie konnen Arzte, Pflegende, Angehorige Hoffnung schenken? Was aber ist, wenn die Medizin falsche Hoffnungen weckt? Arzte, Theologen und Philosophen zeigen in diesem Buch, wie Menschen, die von Krankheit und Leid getroffen sind, Hoffnung als Ressource erfahren konnen. Mit Beitragen von Ingolf Dalferth, Eckhard Frick, Joachim Kuchenhoff, Karl Kardinal Lehmann, Rainer Marten, Frido Ricken, Eberhard Schockenhoff u.a.
- 2015
Leid und Schmerz
Konzeptionelle Annäherungen und medizinethische Implikationen
Schmerz und Leid sind allgegenwärtige Erfahrungen. Sie zermürben das physische und psychische Wohlbefinden, stören soziale Beziehungen, gefährden die gesamte Existenz der leidenden Person. Heute werden Erwartungen der Schmerz- und Leidenslinderung vor allem an die Medizin gerichtet. Dabei wirft dieser Trend zu einer Fokussierung auf einen rein medizinisch-technischen Umgang mit Schmerz und Leiden Fragen auf: Können alle Formen von Leiderfahrung vom physischen Schmerz über psychische Traumata bis hin zu existentieller Verzweiflung angemessen mit medizinischen Mitteln behandelt werden? Wie kann im medizinischen Kontext mit der Frage nach dem Sinn von Schmerz und Leid umgegangen werden? Welche Bedeutung hat dabei der gesellschaftliche Umgang mit Schmerz und Leiden? Welche Rolle spielen diese Erfahrungen für unser Verständnis eines guten Lebens bzw. eines guten Sterbens?
