In den letzten Jahren ist der englische Sozialwissenschaftler A. Giddens immer mehr in den Vordergrund Sein ehrgeiziges Projekt einer Vermittlung von objektivistisch-strukturalistischen und humanistisch-hermeneutisch inspirierten Theoriedesigns (postmoderne «Dezentrierung des Subjekts» vs. Überhöhung desselben als «homo creator»), wird in der Arbeit einer differenzierten Kritik Der Autor diskutiert die Giddenssche «Theorie der Strukturierung» als Versuch der theoretischen und methodischen Grundlegung der Sozialwissenschaften und macht da, wo er auf Schwachstellen stösst, einen über Giddens hinausführenden Lösungsvorschlag.
Bernd Kießling Libros



Kundenforum
Wie Unternehmen herausfinden, was ihre Kunden wirklich wollen
Da die Ansprüche der Kunden ständig steigen, kann langfristig nur im Wettbewerb bestehen, wer seine Kunden auch begeistert. Das Buch zeigt, welche Faktoren dazu beitragen und wie die Bedürfnisse der Kunden in der Praxis auf effektive Weise ermittelt werden können. Es stellt das in den USA erfolgreich eingesetzte Instrument Kundenforum vor. Dabei werden Kunden zu Veranstaltungen in das Unternehmen eingeladen mit dem Ziel, Informationen über deren Wünsche zu erhalten. Sie bilden die Grundlage für die Verbesserung und Neuentwicklung von Produkten. Auf diese Weise werden die Kunden mittel- bis langfristig zu maßgeblichen Akteuren im unternehmerischen Change-Management. Dieser Effekt wird dadurch verstärkt, daß die beteiligten Mitarbeiter eine neue Beziehung zu den Kunden gewinnen. So kann sich eine von innen getragene Kultur der Kundenorientierung im Unternehmen entwickeln und erhalten.
Die aktuelle Diskussion über die "Renaissance" der kleinen und mittleren Unternehmen zeigt, dass der selbständige Mittelstand der industriellen Entwicklung nicht zum Opfer gefallen ist. Im Gegenteil, die Forschung hebt zahlreiche relative Vorteile der Kleinproduktion hervor, insbesondere deren Innovations- und Flexibilitätsfähigkeit. Auffällig ist jedoch, dass in der Kleinbetriebsforschung oft nur organisatorische, technologische und ökonomische Faktoren betrachtet werden. Diese Studie kritisiert diese reduktionistische Perspektive und legt den Fokus auf die politische Dimension: Sie untersucht, inwiefern die Erfolgschancen kleiner Unternehmen auch politisch und staatlich beeinflusst werden. Die Untersuchung beginnt mit einem historischen Rückblick auf die Entwicklung der modernen Marktwirtschaft seit dem 19. Jahrhundert und zeigt, dass die Unternehmensgrößen stark von den wirtschaftspolitischen Interessen der Nationalstaaten geprägt waren. Im Hinblick auf die Bundesrepublik seit 1949 wird deutlich, dass die ordnungspolitischen Auseinandersetzungen eng mit der Gestaltung der Betriebsgrößenverhältnisse verbunden sind. Die Studie belegt, dass der Erfolg kleiner Unternehmen in der modernen Industriegesellschaft nicht allein durch ökonomische und technologische Faktoren bestimmt wird; entscheidend sind auch die staatlichen Interessen. Dies verdeutlicht die grundlegende "politische Vermitteltheit" der Ökonomie.