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Steffen Krogh

    Die Stellung des Altsächsischen im Rahmen der germanischen Sprachen
    Das Ostjiddische im Sprachkontakt
    • Das Ostjiddische im Sprachkontakt

      Deutsch im Spannungsfeld zwischen Semitisch und Slavisch

      Seit ihrer Entstehung ist die jüdische Varietät des Deutschen, die sich im Laufe der Jahrhunderte zu einer eigenen Sprache, dem Jiddischen, entwickelt hat, fast ununterbrochen anderssprachigen Einflüssen ausgesetzt gewesen. Thema der Studie ist das osteuropäische Jiddisch, das Ostjiddische, im Kontakt mit dem Hebräischen und dem Babylonisch-Aramäischen einerseits und den slavischen Sprachen der nicht-jüdischen Umgebung in Osteuropa andererseits. Die Studie verfolgt dabei zwei Ziele: Erstens werden in einer Auseinandersetzung mit der bisherigen einschlägigen Forschungsliteratur ausgewählte Interferenzerscheinungen (tatsächliche und nur scheinbare) im Ostjiddischen nach strengen Kriterien auf ihren Zeugniswert hin überprüft, um zu einer qualitativ vertretbaren Gesamteinschätzung des semitischen und slavischen Einflusses auf das Ostjiddische in den Kernbereichen Phonik, Flexion und Syntax sowie in festeren Teilen der Lexik (grammatische Wörter, Ableitung, Verbalaspekt) zu gelangen; zweitens wird versucht, das Kräfteverhältnis zwischen dem Semitischen und dem Slavischen im Kontakt mit dem Ostjiddischen genauer zu bestimmen. Es läßt sich zeigen, daß Entlehnung phonischer und grammatischer Merkmale aus dem Slavischen ins Ostjiddische in geringerem Umfang stattfand als bisher angenommen und solche Entlehnung zumeist nur dann erfolgte, wenn das Hebräische und das Baylonisch-Aramäische über typologisch vergleichbare Merkmale verfügten.

      Das Ostjiddische im Sprachkontakt
    • Nach der gängigen Forschungsmeinung gliedert sich das westgermanische Sprachgebiet in einen nördlichen, nordseegermanischen und einen südlichen, deutschen Teil. Altenglisch, Altfriesisch und Althochdeutsch lassen sich diesen Blöcken problemlos zuordnen, während das Altsächsische aufgrund seiner variablen Merkmale im Lautstand und Formenbau eine Sonderstellung einnimmt. Diese Janusköpfigkeit hat zu zahlreichen Interpretationen geführt. Jüngste Auffassungen deuten darauf hin, dass das Altsächsische ursprünglich eine nordseegermanische Sprache war, die durch die fränkische Unterwerfung des Sachsenreiches vom Deutschen beeinflusst wurde. Steffen Krogh argumentiert jedoch, dass die Zahl sicherer nordseegermanischer Merkmale im Altsächsischen, vor allem lautlicher Art, geringer ist als bisher angenommen. Zudem zeigt er, dass der altsächsische Formenbau, trotz des Fehlens spezifisch altsächsischer Endungen, nicht ausschließlich nordseegermanisch oder deutsch ist, sondern spezifisch altsächsisch und somit auf eigenen Grundlagen beruht. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Altsächsische eine westgermanische Sprache sui generis darstellt, deren anfängliche Klarheit durch spätere Sprachkontakte mit Englisch, Friesisch und Hochdeutsch teilweise verwischt wurde.

      Die Stellung des Altsächsischen im Rahmen der germanischen Sprachen