Nigeria 100 years ago
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Der deutsche Ethnologe Leo Frobenius reiste zwischen 1904 und 1938 durch Afrika, begleitet von Künstlern, die die traditionelle Kultur dokumentierten. Ab 1913 fertigten hauptsächlich junge Frauen Kopien prähistorischer Felsbilder an, die sie während abenteuerlicher Reisen in die Sahara und die Savannen des südlichen Afrika entdeckten. Diese Kunstwerke, die das Leben, die Glaubensvorstellungen und die Naturbeziehungen der Menschen vor Tausenden von Jahren darstellten, gehören heute zum Weltkulturerbe. Frobenius sammelte bis zu seinem Tod rund 5.000 Felsbild-Kopien, die im Frobenius-Institut in Frankfurt am Main aufbewahrt werden. Viele dieser faszinierenden Leinwände sind in Originalgrößen von bis zu 2,5 x 11 Metern und zeigen die prähistorischen Originals mit großer Genauigkeit. In den 1930er Jahren wurden diese Werke in zahlreichen europäischen und amerikanischen Städten ausgestellt und beeinflussten bedeutende Künstler der Avantgarde wie Picasso und Pollock. Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet die Sammlung in Vergessenheit, wurde jedoch kürzlich wieder öffentlich gezeigt, unter anderem in der Ausstellung „Kunst der Vorzeit“ im Berliner Martin-Gropius-Bau. Die aktuelle Ausstellung in Dakar präsentiert eine Auswahl prähistorischer Kunstwerke aus Afrika, deren Originale bis zu 10.000 Jahre alt sind. Trotz des Verlusts der Lebenswelten der ursprünglichen Künstler bleibt die ästhetische Kraft dieser Werke bis heute inspirierend und