Gerhard Vinken takes readers to twelve cities on three continents and analyses the diverse and contradictory heritage formations that have had a lasting impact on urban life. The vitality of urban heritage, as these vivid and in-depth case studies show, lies in the dynamic and often conflictual processes of social appropriation and interpretation.
Im Begriff des Kulturerbes verschiebt sich der Fokus der Denkmalpflege von einer fachwissenschaftlichen zu einer ethischen und gesellschaftlichen Aufgabe, und damit zu einer Auseinandersetzung um kulturelle Identität. Denn Erbe ist immer Ergebnis konkurrierender Deutungen, die mit vielfältigen Prozessen der Aneignung, Transformation und Zerstörung verbunden sind. Lokale wie globale Deutungsansprüche können gleichermaßen widersprüchlich wie vorläufig sein; auch geteiltes Erbe (shared heritage) ist nicht für Jeden und Jede (und jederzeit) das Gleiche. Wer bestimmt, was (wie?) erinnert, was (wie?) rekonstruiert, erhalten oder eben vergessen werden darf? Wie gehen wir als Wissenschaftler mit den oft konfliktträchtigen Ansprüchen der jeweiligen Gesellschaften um, ihr Erbe zu bestimmen? Ein multinationales Autorenteam geht an markanten Beispielen der Frage nach, was Denkmalpflege im Zeichen zunehmender Globalisierung heißen kann. Die thematisch breit gefächerten Beiträge umfassen das Kulturerbe des Alten Ägyptens und des Osmanischen Reichs ebenso wie iranische und US-amerikanische Denkmalpolitiken, „wanderndes“ Erbe oder aktuelle Deutungskonflikte in Tunesien, Brasilien und Deutschland.
Die überarbeitete und erweitere Neuauflage des Dehio Brandenburg bietet eine Übersicht über die wichtigsten Bau- und Kunstdenkmäler des östlichsten deutschen Bundeslandes. Nach der letzten Auflage von 2000 wurden nicht nur viele Kirchen und Herrenhäuser, sondern auch zahlreiche neuere Bauten seit den 1920er Jahren sowie Industrie- und Militärarchitektur erstmals in den Band aufgenommen. Viele schon bestehende Einträge konnten durch die Ergebnisse mehrjähriger Bauforschung erheblich ergänzt, präzisiert oder korrigiert werden. Zu nennen sind hier u. a. das Kloster Chorin, die Bischofsresidenz Ziesar, die Kirchen in Bad Wilsnack und Frankfurt (Oder) sowie die mittelalterlichen Bauten der Städte Prenzlau und Brandenburg. Berücksichtigt wurden zudem neue Forschungen zu Ausstattungen, Wandmalerei und Parkanlagen. Alle Dehio-Bände im Überblick
Die historische Stadt mit ihren räumlichen und emotionalen Qualitäten ist wieder zu einem Leitbild für die Gestaltung der Stadtzentren geworden. In seiner breit angelegten Studie zeigt der Kunsthistoriker und Stadtforscher Gerhard Vinken, dass die Altstädte weniger authentische Zeugen vergangener Epochen und Lebensweisen sind, als vielmehr Produkt des modernen Städtebaus. Am Beispiel von Basel und Köln zeichnet der Autor detailliert nach, wie die altstädtischen Viertel im Rahmen der Stadterneuerung und der damit einhergehenden räumlichen Differenzierungsprozesse zu 'historischen Vierteln' umgestaltet werden. Sanierung heißt dabei zum einen die Umsetzung der neuen sanitären, sozialen und baupolizeilichen Standards, vor allem aber eine fortwährende vereinheitlichende und historisierende Gestaltung, die in ihrem Ausmaß noch immer unterschätzt ist. Die so geschaffenen Sonderzonen sollen städtische Identität und Kontinuität verbürgen: eben jene Qualitäten, die aus den Funktionsräumen der Moderne verdrängt worden sind.