Der Schäuble Verlag bietet der interessierten Öffentlichkeit ausgewählte Beiträge zu einem Schwerpunkt-Thema des Deutschen Romanistentages in Form eines Sammelbandes an. Die von Eva Kimminich ausgewählten Beiträge zum Romanistentag 1997 in Jena thematisieren das komplexe Verhältnis von Fiktion und Realität. Sowohl Natur- als auch Geisteswissenschaften haben erkannt, dass Realität und Fiktion nicht klar voneinander abzugrenzen sind. Fiktion wird nicht mehr als Gegensatz zur Realität betrachtet, sondern als konstruktiver Verstehensentwurf und Realitätsmodell. Diese Perspektive rückt die Literatur näher an die Naturwissenschaften und wirft Fragen nach dem Einfluss literarischer Weltmodelle auf unsere Wahrnehmung und Gestaltung der Wirklichkeit auf. Beispiele aus der romanischen Erzählliteratur über mehrere Jahrhunderte veranschaulichen diese Konzeption. Der Inhalt umfasst unter anderem Beiträge zu Themen wie dem neuen Literaturbewusstsein, Wirklichkeiten und Fiktionen im Internet, den Paradigmenwechsel im modernen Zeit- und Bewegungsbegriff, die spezifisch dichterische Semiose, literarische und wissenschaftliche Intelligenz sowie die Fiktionalisierung naturwissenschaftlicher Denkmodelle.
Eva Kimminich Libros






Information and its individual interpretations are highly discussed in social media. Their use and misuse is an important subject for cultural and media studies. The theoretical framework of this volume is based on a synopsis of socio-constructivist and semiotic paradigms, which permit insight into ongoing adjustments of the social perception of reality and the thereby changing benchmarks. The assembled micro-studies concentrate primarily on right-wing Internet populism in Germany, France and Italy and allow a more precise idea of the effects the disseminated myths, metaphors and memes can have: Becoming viral, they can have an influence on a society’s semiosphere, i. e. on common sense and social life.
Der Band präsentiert rund ein Dutzend kreative Rap-Texte, die die Herausforderungen von Jugendlichen in französischen Betonghettos thematisieren, darunter Drogen, Aids, Kriminalität sowie Rechtsradikalismus und Fremdenhass. Die Texte sind in der Originalsprache mit Übersetzungen schwieriger Wörter und einem Nachwort versehen.
Kulturelle Identität
- 258 páginas
- 10 horas de lectura
Die interdisziplinär angelegte Reihe setzt sich zum Ziel, das vielschichtige Wechselspiel zwischen Mensch und Welt zu beleuchten, wie es sich im Gebrauch von Stimme, Geste, Schrift und Zeichen manifestiert. Der dritte Band befaßt sich mit dem Schlüsselbegriff der Identität. Identität resümiert den Brennpunkt einer Vielzahl von unterschiedlichen Prozessen, die an der Nahtstelle zwischen Subjekt bzw. Individuum, sozialer, ethnischer Gruppe, nationaler oder kultureller Gemeinschaft bzw. politischer Führungsspitze verlaufen. Es sind Reibungsprozesse, Prozesse der Aneignung und Abgrenzung, bei denen ein hohes Maß an emotionalen Energien freigesetzt und Gewalt ausgeübt wird. In den einzelnen Beiträgen wird Identität in Beziehung zu weiteren problematischen Begriffen unserer Zeit gesetzt und diskutiert: Assimilation, Multikulturalismus, Hybridität oder Globalisierung. Dabei werden grundlegende und richtungsweisende Fragestellungen erörtert, die in naher Zukunft von hoher gesellschaftspolitischer Brisanz sein werden.
Erstickte Lieder
Zensierte Chansons aus Pariser Café-concerts des 19. Jahrhunderts. Versuch einer kollektiven Reformulierung gesellschaftlicher Wirklichkeiten
Die historisch-archivalische Studie beschäftigt sich mit den Auswirkungen der aufklärerischen Reformprogramme Josephs II. und Ignaz Heinrich von Wessenbergs auf populäre Ausdrucksformen religiöser Bedürfnisse. Sie konzentriert sich auf ehemals vorderösterreichische Gebiete des Oberrheins und auf Vorarlberg. An religiösen Volksbräuchen wird das Spannungsverhältnis zwischen Steuerungsmechanismen der Obrigkeit und Verhaltensformen der Bevölkerung untersucht. Dabei stehen die parallel verlaufenden Entwicklungsprozesse der Ideen- und der Mentalitätengeschichte im Blickpunkt. Die Ergebnisse liefern Einblicke in das Zusammenwirken gruppenspezifischer Bedürfnisse und kollektiver Entwicklungen innerhalb einer Gesellschaft.
Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit war die Kostümgestaltung der Nürnberger Schembartläufer sowie der Fastnachtsgewänder im allgemeinen. Bisher noch unberücksichtigtes Text- und Bildmaterial lieferten jedoch neue Erkenntnisse, sodass sich die Untersuchung zu einer Gesamtbetrachtung der Fastnacht erweiterte und vor allem Laster-, Buss- und Vergeltungslehren einer eingehenden Deutung unterzogen wurden. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen Gestaltungsformen und Vermittlungswege der christlichen Lasterlehre. An der Darstellungsweise der Lasterpersonifikationen wird der Ausgangspunkt solcher Motive vom theoretischen Sprachbild theologischer Schriften bis in den Bereich mittelalterlicher Brauchgestaltung nachgezeichnet, wobei der Einfluss abstrakten theologischen Denkens auf populäres Brauchgut am Beispiel der Fastnacht demonstriert wird.
Diese erste Einführung in die Kultursemiotik stellt Kultur als symbolbasierte Programmatik vor, mit der eine Gesellschaft ihre Lebenswelt (um)gestaltet. Dabei wird deutlich, wie die jeweiligen Zielsetzungen der Weltgestaltung aus dem zweckbestimmten Gebrauch ihrer zentralen Denkfiguren hervorgehen. Anschauliche Beispielanalysen und (Um)deutungsprozesse von Konzepten wie Raum, Zeit, Arbeit, Familie, Geschlecht und Wachstum werfen Schlaglichter auf die ambivalente Entwicklungsgeschichte der westlich kapitalistischen Kultur. So lässt sich soziokultureller Wandel im Zusammenhang mit technologischen Entwicklungen und ökonomischem Gewinnstreben als eine fortwährende symbolische (Ver)Formung der Lebenswelt lesen. Erklärvideos sorgen für einen erleichterten Zugang zu Theorien und Analysen.
Mythos Stadt - Stadtmythen
- 220 páginas
- 8 horas de lectura
Die Beiträge des Bandes beleuchten die vielschichtigen Verflechtungen des Mythos Stadt mit (kultur)hegemonialen, ideologischen, städteplanerischen, ökonomischen oder subjektiven Interessen. Sie decken die Konstruktionsebenen ausgewählter literarischer, philosophischer, städteplanerischer und subkultureller Phänomene auf und zeigen, wie der Mythos Stadt und seine Aneignungsformen nicht nur die Gestaltung von Stadt, sondern auch die Art und Weise prägen, wie Stadt erlebt und Identität konstruiert wird.