Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938) gehört zu den bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts, viele seiner Werke sind zu Ikonen des Expressionismus geworden. Schwankend zwischen Selbstzweifel und Egozentrik schuf der Künstler mit großem Gespür für die Strömungen und Verwerfungen seiner Zeit ein unvergleichlich facettenreiches Werk. Für Kirchner als radikalste Kraft der Künstlergemeinschaft »Brücke« begann eine vielversprechende Karriere. Nachdem er 1917 in Davos eine neue Heimat gefunden hatte, war sein spannungsreiches Leben geprägt von psychisch labilen Phasen und ungebrochener Schaffenskraft. Bemüht um die richtige Rezeption seiner Werke erfand er den Kunstkritiker Louis de Marsalle, unter dessen Pseudonym Kirchner Besprechungen seiner eigenen Werke veröffentlichte. Die schillernde und faszinierende Künstlerpersönlichkeit wird von Thorsten Sadowsky, dem Autor dieses Bandes, anhand exemplarischer Werke und Lebensstationen kenntnisreich und anschaulich vorgestellt.
Thorsten Sadowsky Libros






In her work, New York-based British artist Ellen Harvey makes use of a traditional painterly vocabulary for her strategy of appropriation, whereby she methodically juxtaposes mapping, pasticcio, and institutional critique. For her first solo presentation in Austria and the publication at hand, The Disappointed Tourist, she has chosen the cosmoramas by Hubert Sattler at the Panoramamuseum in Salzburg as inspiration for her question as formulated online: "Is there a place that you have always wanted to visit or revisit that no longer exists?" The locations suggested by the users meanwhile form a cycle of two hundred paintings; they show, for instance, postcard views of the Buddha statues of Bamiyan, which were blown up by the Taliban in 2001 at the outset of the war in Afghanistan, and of Coney Island amusement park in 1943, which burned down the following year. This is how Ellen Harvey enters into dialogue with her audience; topics such as war, racism, ecological catastrophes, and technological change arise quite naturally, even if it is just about one' s personal favorite place.
The exhibition Teasing Chaos. David Tudor at the Museum der Moderne Salzburg is the first to pay tribute to David Tudor's transformation from interpreter to composer-performer, his groundbreaking achievements in the field of live electronics, and his interdisciplinary projects between 1961 and 1996. This book expands the longstanding gap in the perception of this remarkable artist, and turns the spotlight to post-war American artists working on the interfaces between visual art, music, performance & technology.
Joana Vasconcelos
Le Château des Valkyries
Dokumentarische und künstlerische Fotografie zur ZeitgeschichteChristian Skrein (1945 in Wien geboren) lebt heute im Salzkammergut. Seine Karriere als Fotograf beginnt er 1963, den Start seiner Sammlung datiert er auf 1968. Heute ist diese Sammlung weltweit für ihre Vorreiterrolle bei der Rezeption der Amateurfotografie bekannt. Dabei hat Christian Skrein mit den Jahren eine Sammeltätigkeit entwickelt, die für Themen wie kompositorische Formation, Schattenspiel, Spurensicherung und Porträt zugleich auch hochkarätige künstlerische wie dokumentarische Arbeiten heranzieht. Sein Blick reicht dabei zurück in die 1920er- und 1930er Jahre und schließt, sicher auch berufsbedingt durch die eigene fotografische Praxis, auch die zeitgenössische Reportagefotografie ein. In den 1960er Jahren war er der jüngste für die Vogue arbeitende Fotograf und wurde bekannt durch seine aus dem unmittelbaren persönlichen Kontakt entstandenen Porträts der damaligen Wiener Bohème, für die Namen wie Christian Ludwig Attersee, André Heller, Hermann Nitsch, Walter Pichler, Arnulf Rainer oder Oswald Wiener stehen. Ausstellung und Publikation richten indes ihren chronologisch justierten Fokus auf die fotohistorischen wie formalen Kriterien, wodurch sich eine kleine Geschichte der Fotografie in ikonischen Bildern und anonymen Schnappschüssen ergibt. Museum der Moderne Salzburg, 12/6 – 17/10/2021
Ausgeschnittene Holzwege
Asger Jorns Druckgrafik
In seinen Arbeiten feierte Asger Jorn (1914 – 1973) einen fröhlichen künstlerischen Vandalismus, der sich von allen klassischen Wert- und Formbegriffen freimachte und stattdessen die Schaffung des Wunderbaren, Unbekannten, Rätselhaften, Imaginären und Chaotischen zur Aufgabe der Kunst erklärte. Jorn gilt als eine der facettenreichsten Figuren der europäischen Avantgarde nach dem Zweiten Weltkrieg. Wie kein anderer Künstler verbindet er den klassischen Expressionismus des frühen 20. Jahrhunderts mit den figurativ-expressiven Strömungen der Gegenwartskunst. Durch die Synthese von Surrealismus, Informel, Action-Painting und nordischer Volkskunst schuf er eine neue figurative Malerei, die als Vorläufer der Neuen Wilden in Deutschland und Österreich gelten kann. Die Publikation begleitet die erste österreichische Retrospektive des neben Edvard Munch und Per Kirkeby wohl bedeutendsten skandinavischen Künstlers des 20. Jahrhunderts am Museum der Moderne Salzburg. Seine zwischen 1932 und 1972 entstandenen Lithografien, Radierungen, Holz- und Linolschnitte demonstrieren die Experimentierfreude des Künstlers und sein Interesse an den Möglichkeiten des Materials ebenso wie seine reiche Fabulierkunst und seinen Witz.


