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Stephan Westphalen

    Die Odalar Camii in Istanbul
    Die Basilika am Kalekapi in Herakleia Perinthos
    • Während der Ausgrabungen in Marmara Ereğlisi wurde ein architektonisches Ensemble des 5. Jahrhunderts freigelegt, bestehend aus der Basilika am Kalekapı und einem Abschnitt der Stadtmauer. Diese Struktur entstand, als Herakleia Perinthos Hauptstadt der spätantiken Provinz Europa war und über das Marmarameer sowie die „Via Egnatia“ mit den Fernhandelswegen verbunden war. Die Nähe zu Konstantinopel spiegelt sich in den architektonischen Details wider, die in diesem Bericht zusammen mit Fragen zur Metrologie und Bautechnik behandelt werden. Die Innenwände waren mit Marmor, Stuck und Mosaik verkleidet, während die Seitenschiffe bemalte Decken aufwiesen. Besonders hervorzuheben sind die großflächig erhaltenen Mosaikböden in den Seitenschiffen und Atriumshallen. Nach der Zerstörung der Basilika begann eine Phase der Nachnutzung, in der im Atrium eine Kapelle mit einem „opus sectile“-Boden errichtet wurde. Ein Friedhof erstreckte sich über das Areal, aus dem rund 70 Gräber mit den Überresten von etwa 150 Individuen geborgen und anthropologisch untersucht wurden. Keramik und Kleinfunde werden hier erstmals für eine byzantinische Siedlung im türkischen Teil Thrakiens präsentiert. Die Auswertung zeigt, dass die ersten Bestattungen im späten 6. oder frühen 7. Jahrhundert stattfanden und das Areal im Lauf des 13. Jahrhunderts aufgegeben wurde.

      Die Basilika am Kalekapi in Herakleia Perinthos
    • Die Odalar Camii ist ein weitgehend unbekanntes byzantinisches Monument in Istanbul, dessen Geschichte, Architektur und Malereien unklar sind. Die Identifizierung der im 17. Jahrhundert zur Moschee umgebauten Struktur mit einer der schriftlich überlieferten Klosterkirchen in der Altstadt ist nicht möglich. Nach einem Brand 1919 begann der Verfall des Gebäudes. In den Jahren 1934 und 1935 führte der Bauforscher Paul Schazmann archäologische Untersuchungen durch, bei denen mehrere Bauphasen und eine unbekannte Krypta entdeckt wurden. Zudem wurden Wandmalereireste freigelegt, die den umfangreichsten Bestand an mittelbyzantinischer Monumentmalerei in Istanbul darstellen und die stilistische Vielfalt der damaligen Produktion zeigen. Das Material dieser Grabungen blieb weitgehend unveröffentlicht, doch die Fotos und Zeichnungen aus Schazmanns Nachlass sind von großer historischer Bedeutung. Stephan Westphalen präsentiert und wertet diese Quellen in einer Monographie aus. Er stellt die Odalar Camii als gewachsenes Ensemble mit einer einzigartigen Baugeschichte dar und ordnet die Fresken in eine gesicherte relative Chronologie ein. Die Arbeit behandelt die Architektur und Malerei der Odalar Camii und dokumentiert ihren Bestand in den dreißiger Jahren, ergänzt durch einen Katalog der Werkstücke.

      Die Odalar Camii in Istanbul