Die Basilika am Kalekapi in Herakleia Perinthos
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Während der Ausgrabungen in Marmara Ereğlisi wurde ein architektonisches Ensemble des 5. Jahrhunderts freigelegt, bestehend aus der Basilika am Kalekapı und einem Abschnitt der Stadtmauer. Diese Struktur entstand, als Herakleia Perinthos Hauptstadt der spätantiken Provinz Europa war und über das Marmarameer sowie die „Via Egnatia“ mit den Fernhandelswegen verbunden war. Die Nähe zu Konstantinopel spiegelt sich in den architektonischen Details wider, die in diesem Bericht zusammen mit Fragen zur Metrologie und Bautechnik behandelt werden. Die Innenwände waren mit Marmor, Stuck und Mosaik verkleidet, während die Seitenschiffe bemalte Decken aufwiesen. Besonders hervorzuheben sind die großflächig erhaltenen Mosaikböden in den Seitenschiffen und Atriumshallen. Nach der Zerstörung der Basilika begann eine Phase der Nachnutzung, in der im Atrium eine Kapelle mit einem „opus sectile“-Boden errichtet wurde. Ein Friedhof erstreckte sich über das Areal, aus dem rund 70 Gräber mit den Überresten von etwa 150 Individuen geborgen und anthropologisch untersucht wurden. Keramik und Kleinfunde werden hier erstmals für eine byzantinische Siedlung im türkischen Teil Thrakiens präsentiert. Die Auswertung zeigt, dass die ersten Bestattungen im späten 6. oder frühen 7. Jahrhundert stattfanden und das Areal im Lauf des 13. Jahrhunderts aufgegeben wurde.