Wer Grundlagen für ein Konzept des strategischen Qualitätscontrollings entwickeln möchte, steht vor der Herausforderung, dass Controlling bislang nicht klar definiert ist. Es existieren unterschiedliche Ansätze: Einige betrachten Controlling als identisch mit Unternehmensführung, während andere es als Teilfunktion der Unternehmensführung verstehen. Dabei wird zwischen Ansätzen unterschieden, die Controlling als neue Bezeichnung für traditionelle Managementfunktionen verwenden, und solchen, die den Fokus auf die Integration und Koordination dieser Funktionen legen. Der Verfasser hat diese Herausforderung angenommen und ein Meta-Führungskonzept des Controllings entwickelt, das dem Controlling eine eigenständige Rolle im Führungssystem von Unternehmen zuweist. Dieses Verständnis könnte auf Widerstand stoßen, da es dem Controlling eine übergeordnete Funktion im Vergleich zum Management zuschreibt. Zudem steht es im Widerspruch zu gängigen Auffassungen des Controllings in der Praxis. Es ist jedoch notwendig, dass Controlling mehr ist als nur „alter Wein in neuen Schläuchen“ oder ein Sammelsurium von Zielen und Techniken. Dieses Thema gewinnt zunehmend an praktischer Bedeutung und wurde in der Betriebswirtschaftslehre bisher stark vernachlässigt.
Andreas Zenz Orden de los libros

- 1999