Fachtagung Schüttgutfördertechnik 2016 Neue Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis am 12. und 13. Oktober 2016 in Garching, Technische Universität München
Willibald A. Günthner Libros






In diesem Jahr kann die Wissenschaftliche Gesellschaft für Technische Logistik e. V. (WGTL) ein kleines Jubiläum feiern. Als Plattform für den wissenschaftlichen Dialog und Austausch zwischen den Instituten, Wirtschaftsvertretern und Jungwissenschaftlern, findet das Fachkolloquium zum 10. Mal statt. Die Veranstaltung hat sich fest im Jahr etabliert und zeichnet sich durch anwendungsnahe Vorträge und Präsentationen aus, mit dem Ziel die intralogistischen Anwendungen der Zukunft vorzuzeigen. Dieses Anliegen wird seit Gründung der WGTL im Februar 2004 entschlossen verfolgt. Der Zusammenschluss von Experten aus unterschiedlichen Fachgebieten der Planung, Simulation, Steuerung und Konstruktion von Elementen und Systemen, der Förder-, Lager- und Sortiertechnik, war damals nur folgerichtig um den komplexen Anforderungen der Technischen Logistik gerecht werden zu können. Hoch spezialisiertes Wissen wird auch in den nächsten zehn Jahren darüber bestimmen, in wie weit die Logistik die zunehmende Globalisierung mitgestalten kann. Auch weiterhin muss der ständige Wissenstransfer zwischen den Instituten und der Wirtschaft stattfinden. In diesem Jahr konnte sich die WGTL bereits auf der „Weltmesse der Intralogistik“, der CeMAT in Hannover präsentieren. Diese Fachkonferenz bildet deshalb ein weiteres Highlight im zehnjährigen Bestehen der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Technische Logistik. Es ist mir eine besondere Ehre die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Fachkolloquiums am Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik der Technischen Universität München in Garching begrüßen zu dürfen. Neben dem wissenschaftlichen Austausch gehört es schon zur Tradition auch Einblicke in die Lebensstil der jeweiligen Stadt darzubieten. Mit unserer Abendveranstaltung möchten wir die bayerische Wirtshauskultur und Gemütlichkeit nahebringen. In diesem Sinn wünsche ich allen Teilnehmern zwei hochspannende Vortragstage mit zukunftsweisenden Innovationen, die die entscheidenden Impulse für die Technische Logistik der Zukunft in Forschung und Praxis geben. Garching, im September 2014 Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wi.-Ing. Willibald A. Günthner
Hochregallager werden seit über fünfzig Jahren zur platzsparenden Lagerung großer Gütermengen eingesetzt. Traditionell aus Stahlprofilen gefertigt, kommen seit 2005 auch Holzwerkstoffe zum Einsatz. In diesem Forschungsprojekt werden die Vor- und Nachteile der Holzbauweise im Vergleich zur Stahlbauweise analysiert und bewertet. Ziel ist es, Informationen für Hersteller und Betreiber von Holz-Hochregalen bereitzustellen, um Hürden für eine breitere industrielle Anwendung abzubauen. Dazu werden bestehende Holz-Hochregale untersucht und Erfahrungen von Herstellern und Betreibern eingeholt. Es erfolgt eine Analyse der Materialien Holz und Stahl unter verschiedenen atmosphärischen Bedingungen, um ihre Eignung für unterschiedliche Lagergüter und Umgebungen zu bestimmen. Neue modulare Holz-Hochregal-Konstruktionen werden konzipiert und in einem Katalog zusammengefasst. Ein Bewertungsschema beurteilt die Vor- und Nachteile der Bauteilaufbauten. Methoden der Modellierung und Berechnung werden vorgestellt, und eine ausgewählte Konstruktionsweise wird mit bestehenden Bauweisen verglichen. Die ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit der drei Bauweisen wird analysiert. Es zeigt sich, dass automatisch bediente Hochregale in Silobauweise am weitesten verbreitet sind, und Holzregale besonders für aggressive Lageratmosphären geeignet sind. Innovative Brettsperrholzbauteile ermöglichen eine Erhöhung der Regalhöhe. Ökobilanzierungen belegen di
Ziel des im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie geförderten Forschungsvorhabens H2IntraDrive war die Untersuchung des Ressourcenaufwands von wasserstoffbetriebenen Gabelstaplern und Routenzugschleppern an einem innovativen Produktionsstandort sowie deren Betriebsbedingungen. Es sollte nachgewiesen werden, inwiefern der Einsatz dieser Flurförderzeuge hinsichtlich energetischer Effizienz, Zuverlässigkeit, Lebensdauer sowie ökologischer und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit sinnvoll ist. Im BMW Group Werk Leipzig wurde die erste deutsche Wasserstoffinfrastruktur mit Indoor-Betankung aufgebaut. Linde Material Handling rüstete sechs Routenzugschlepper und fünf Gabelstapler für den Einsatz mit Brennstoffzellensystemen um. Erkenntnisse wurden in einem Leitfaden für den Einsatz von wasserstoffbetriebenen Flurförderzeugen zusammengefasst. Messreihen und wissenschaftliche Untersuchungen bewerteten Störmeldungen, Energiebedarfe, Betankungsmengen und Lebensdauern im Vergleich zu konventionellen batteriebetriebenen Flurförderzeugen. Eine Ökobilanz bewertete die ökologische Nachhaltigkeit und verglich das Treibhauspotenzial über den gesamten Lebenszyklus. Für die wirtschaftliche Nachhaltigkeit wurden Kostentreiber identifiziert und ein Life-Cycle-Costing-Modell entwickelt. Der Einfluss verschiedener Kostentreiber wurde analysiert, und im Rahmen eines Benchmarks wurden Unterschiede zwischen d
Ziel des Forschungsprojekts war die Erprobung von Gamification zur Motivations- und Leistungssteigerung in der manuellen Mann-zu-Ware Kommissionierung. Ein Demonstrator sollte entwickelt und erprobt werden, sowie ein Konzept zur Nutzung von Gamification in der Intralogistik. Gamification, ursprünglich aus dem Marketing stammend, integriert Spielelemente in nicht-spielerische Kontexte zur Motivationssteigerung. Im Projekt wurde ein Vorgehen entwickelt, um Gamification-Anwendungen für manuelle Handhabungsprozesse zu gestalten, wobei die Analyse der Ausgangssituation im Mittelpunkt stand. Spielelemente sollten so integriert werden, dass der Prozess nicht beeinträchtigt wird. Eine Interviewstudie erhob die Perspektive der Zielgruppe, während kommerzielle Spiele untersucht wurden, um eine Liste potenzieller Spielmechanismen zu erstellen. Auf dieser Basis wurde ein Demonstrator in einem Lager realisiert und in einer Probandenstudie untersucht. Die Leistung und Motivation der Probanden wurden über Kennzahlen und Fragebögen ermittelt und statistisch ausgewertet. Signifikante Verbesserungen in Motivation und Leistung wurden festgestellt. Gamification erweist sich somit als vielversprechende Intervention zur Steigerung von Leistung und Motivation in der manuellen Kommissionierung und anderen Bereichen der Intralogistik. Das Buch dokumentiert das Vorgehen und die Ergebnisse des Forschungsvorhabens.
Die automatische Identifikation durch UHF-RFID gewinnt in logistischen Prozessen zunehmend an Bedeutung. Um die Zuverlässigkeit der Transpondererfassung bei der Installation oder Umrüstung solcher Systeme nachzuweisen, sind aktuelle Verfahren oft mit hohem Aufwand verbunden. Eine schnelle und effiziente Beurteilung der Transpondererfassung wäre durch eine Darstellung der Feldstärke im elektromagnetischen Lese-feld von großem Nutzen. Ziel des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung einer Methode zur einfachen, mobilen und ressourcenschonenden Erfassung und Visualisierung von UHF-RFID-Lesefeldern. Diese Methode ermöglicht es, schnell an verschiedenen Punkten die Feldstärke zu messen und die Daten dreidimensional zu visualisieren. Ein Softwarekonzept mit grafischer Benutzeroberfläche wird entwickelt, um die Steuerung zu erleichtern. Die Erfassung der Feldstärkewerte erfolgt durch die Kombination eines Trackingsystems mit Hochfrequenzmesstechnik, das parallel zur Messung die Position der Sensoren erfasst. Es werden zwei Varianten des Systems konzipiert: eine hochwertige State-of-the-Art-Variante und eine kostengünstige Low-Cost-Variante. Die Evaluation der beiden Konzepte zeigt, dass auch mit preiswerter Messtechnik ein System realisiert werden kann, das eine schnelle Messung und Visualisierung von UHF-RFID-Lesefeldern ermöglicht und eine zügige Bewertung der Installation erlaubt.