Wenn die Demokratie in der Krise steckt und der gesellschaftliche Zusammenhalt bröckelt, geht es ans Kerngeschäft der Intellektuellen. Doch allzu oft münden die hitzigen Debatten in fatale Polarisierungen. Ackermann plädiert für eine Rückbesinnung auf antitotalitäre und liberale Traditionen, um die politische Mitte intellektuell neu zu besetzen.
Es gärt im Wissenschaftsbetrieb. An den deutschen Hochschulen zeichnet sich eine Entwicklung ab, die den Spaltungsprozessen der Gesellschaft Vorschub leistet. Neue kollektive Identitäten verhängen Redeverbote und stellen den Universalismus infrage. Ulrike Ackermann plädiert für eine breite Debatte ohne Denkverbote und ideologische Scheuklappen.
Im Unternehmenskontext wird das Erzählen als strategisches Werkzeug zur Imageförderung genutzt, insbesondere im Internet. Die Publikation analysiert, wie Unternehmen narrative Techniken einsetzen, um Konzepte wie Corporate Responsibility effektiv zu kommunizieren und den Arbeitsalltag ansprechend zu gestalten. Die Autorin identifiziert vier Grundtypen der (Selbst)Darstellung, die jeweils spezifische narrative Rhetorik und Realisierungsformen aufweisen. Die sprachwissenschaftlichen Erkenntnisse sind interdisziplinär eingebettet und bieten Verbindungen zu anderen Fachbereichen.
des John Stuart Mill Instituts für Freiheitsforschung
171 páginas
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Erstmalig liegt mit dem »Freiheitsindex Deutschland« ein Instrument vor, das
die Wertschätzung der Freiheit in der Bundesrepublik Deutschland mit
wissenschaftlichen Methoden zuverlässig und nachprüfbar misst. Auf einer
Skala, die sich von -50 bis +50 erstreckt, befindet sich der für 2011
ermittelte Zahlenwert des »Freiheitsindexes Deutschland« bei -3, das heißt:
Freiheit ist damit gegenüber konkurrierenden Werten wie Gleichheit,
Gerechtigkeit oder Sicherheit im Hintertreffen. In fast allen Bereichen nimmt
der Ruf nach Verboten zu. Die Bürger der Bundesrepublik Deutschland sehen
offensichtlich keinen Widerspruch zwischen der Zustimmung zum Wert der
Freiheit einerseits und der Forderung nach mehr staatlichen Verboten
andererseits. Der Index wird in Zukunft jedes Jahr erstellt. Er wird hilfreich
sein, sich über den Zustand und die Wertschätzung der Freiheit öffentlich
auseinanderzusetzen und liefert den Anlass, sich über die Einstellungen der
Bürger zum Wert der Freiheit, ihre »gefühlte« Freiheit oder Unfreiheit neu zu
vergewissern. Auch als E-Book: www.humanities-online.de
Seit der Antike streiten die Menschen über das ›gute Leben‹ und die unterschiedlichen Weisen, glücklich zu werden. Gegenwärtig befindet sich der in seinen Grundlagen bis zur Antike zurückreichende westliche Lebensstil unter erhöhtem Druck. Ernährung, Kulinarik und Esskultur sind dabei besonders in den Fokus geraten. Sowohl vonseiten des Staates als auch in der Gesellschaft wird der Ruf nach ›Moral‹ und ›Enthaltsamkeit‹ vernehmbar lauter. Wo bleiben dabei die Freiheit des Individuums und der Genuss? Was hat sich im Laufe der Zeit konkret gewandelt? Und worin gründen die Veränderungen? Was lässt sich wissenschaftlich fundiert über den Umgang mit Genuss, Askese und Moral in Geschichte und Gegenwart aussagen? Welche Trends und Tendenzen werden womöglich die Zukunft prägen? Zahlreiche renommierte Autoren und Autorinnen, die vom John Stuart Mill Institut im Rahmen des Forschungsprojekts »Genuss – Askese – Moral. Über die Paternalisierung des guten Lebens« versammelt wurden, bringen ihre Expertise ein. Grundsätzliche Überlegungen eröffnen den Band, ausgewählte Fallstudien konkretisieren die Problemlage. Auch als E-Book: www.humanities-online.de
Die individuelle Freiheit gilt als die größte Errungenschaft der Moderne, doch eine Neubestimmung des Verhältnisses zwischen politischer und individueller Freiheit ist dringlich. Der Essay beleuchtet die Fallstricke und Potenziale der Freiheit sowie das Dilemma, das seit der Aufklärung besteht: die Sehnsucht nach Freiheit, die mit der Angst vor ihr ringt. Mit der deutschen und europäischen Wiedervereinigung sind nicht nur der Sozialismus, sondern auch der Wohlfahrtsstaat in Westeuropa an Grenzen gestoßen. Diese historische Zäsur hätte eine Chance für eine Modernisierung und den Aufbruch in die Freiheit bieten können, doch stattdessen dominiert bis heute die Angst vor Veränderung und Innovation. War die Liebe zur Freiheit in Deutschland und der Bürgersinn nie stark ausgeprägt? Lässt sich Freiheit nur über den Sozialstaat definieren? Kann es eine gesellschaftliche Ordnung ohne Utopien geben? Ulrike Ackermann geht diesen Fragen nach und betont, dass die dunkle Seite der Freiheit integriert werden muss, da sie auch eine Quelle von Fantasie und Kreativität darstellt. Nur so kann ein Bewusstsein für die Zerbrechlichkeit der Freiheit entstehen. Die Autorin verteidigt eindrucksvoll die individuelle Freiheit als Herzstück der westlichen Zivilisation.
In dieser Streitschrift verteidigen verschiedene Autoren die zentrale Bedeutung der Freiheit als Grundwert des Zusammenlebens in Zeiten politischer Unsicherheit und neuer totalitärer Bedrohungen. Freiheit ist so selbstverständlich geworden, dass wir oft nicht bemerken, wo sie in Frage gestellt oder bereits eingeschränkt wird. Die versammelten Autoren zeigen auf, wie unser Selbstverständnis und die Realität auseinanderklaffen und plädieren leidenschaftlich für eine Rückbesinnung auf diesen fundamentalen Wert, der in den Idealen der Französischen Revolution verankert ist: Freiheit, gefolgt von Gleichheit und Brüderlichkeit. Sie betonen das Streben nach Freiheit, Individualisierung und persönlichem Glück. Auf intellektueller und politischer Ebene mahnen sie zur Selbstbesinnung auf die Freiheit und berufen sich auf klassische liberal-europäische Denker. Zitate wie „Die persönliche Unabhängigkeit ist das allererste Bedürfnis der modernen Menschen“ verdeutlichen, dass persönliche Freiheit unentbehrlich ist. Die Anthologie zielt darauf ab, eine öffentliche Debatte zu fördern, in der Freiheit nicht nur als abstraktes Konzept, sondern als bedeutende Errungenschaft und Lebenselixier wahrgenommen wird.
Auf dem 1950 gegründeten »Kongreß für kulturelle Freiheit«, dessen Entstehungs- und Wirkungsgeschichte Ulrike Ackermann anhand der zeitgenössischen Quellen rekonstruiert, fanden sich europäische Intellektuelle zusammen, die sich in der Ablehnung beider Totalitarismen einig waren. Für das Gros der französischen Linksintelligenz jener Zeit stand fest, man müsse die Sowjetunion und ihre »Errungenschaften« um jeden Preis verteidigen. Erst Ereignisse wie die von Budapest (1956) und Prag (1968) sowie der »Gulag-Schock« der siebziger Jahre öffneten ihnen die Augen. Französische Intellektuelle begannen einen intensiven Austausch mit den Dissidenzbewegungen Osteuropas und unterstützten sie. Anders die westdeutschen Linksintellektuellen: Ihr »Sündenfall« bestand darin, nach 1968 auf einen politisch blinden Antifaschismus zu setzen, der sie daran hinderte, sich mit der Realität des kommunistischen Totalitarismus angemessen auseinanderzusetzen. Deshalb konnte von tätiger Solidarität mit den verfolgten osteuropäischen Dissidenten keine Rede sein.