Ausgehend von der Theaterarbeit stehen Elfriede Jelineks Bezüge zu den verschiedenen Kunstformen im Zentrum. Jelineks Gattungsüberschreitungen, ihr Umgang mit Medien wie Klang/Akustisches, Hörspiel, Film/Video, Musik, Oper, Tanztheater, bildende Kunst und Installation werden ebenso behandelt wie intermediale Realisierungen ihrer Texte am Theater (z. B. durch Einar Schleef, Ulrike Ottinger und Christoph Schlingensief) und durch KünstlerInnen anderer Sparten wie Olga Neuwirth, Valie Export und Elke Krystufek. Gezeigt wird, dass Jelinek über ihre Romane und Dramen hinaus mit den unterschiedlichsten Gattungen und Medien arbeitet, sie miteinander vernetzt oder gegeneinander setzt und dadurch komplexe Texturen entwickelt. Die interdisziplinär ausgerichtete Publikation umfasst Beiträge internationaler WissenschaftlerInnen, ÜbersetzerInnen und Theaterleute, u. a. von Evelyn Annuß, Bärbel Lücke, Sabine Treude, Ute Nyssen, Evelyn Polt-Heinzl, Allyson Fiddler, Yasmin Hoffmann, Gitta Honegger, Bernd R. Bienert, Peter Weibel, Joachim Lux, Tilman Raabke. Gespräche u. a. mit Olga Neuwirth, Nicolas Stemann, Elke Krystufek, Emmy Werner, Ulrike Ottinger und Irene Dische geben Einblicke in künstlerische Zusammenarbeiten der Autorin, aus denen intermediale Werke entstanden sind. Die Publikation basiert auf einem Symposium des Elfriede Jelinek-Forschungszentrums zu Jelineks 60. Geburtstag im Oktober 2006.
Pia Janke Libros






Das „Elfriede Jelinek Werkverzeichnis“ ist ein umfassendes philologisches Grundlagenwerk, das erstmals alle Werke von Elfriede Jelinek bibliographisch erfasst. Es beinhaltet eine vollständige Liste der Übersetzungen ihrer Werke in andere Sprachen sowie alle Interviews, die sie gegeben hat. Zudem werden die gesamte Forschungsliteratur und Rezensionen dokumentiert. Eine Übersicht über thematische Sendungen zu Jelinek in Radio und Fernsehen sowie Bearbeitungen ihrer Werke durch andere KünstlerInnen ergänzt das Verzeichnis. Erstmals wird Jelineks Werk in seiner gesamten Dimension erfasst, einschließlich bislang unbekannter Bereiche wie ihre eigenen Übersetzungen, essayistische Texte, Kurzprosa, Lyrik und Kompositionen. Das Werkverzeichnis dient nicht nur als bibliographisches Nachschlagewerk, sondern bietet auch Basisinformationen zu den jeweiligen Werken und Werkgruppen, die eine fundierte Grundlagenforschung ermöglichen. Es werden Anlässe der Werke, Produktionsdaten und Aufführungsverzeichnisse dargelegt sowie inhaltliche Kurzkommentierungen vorgenommen. Darüber hinaus enthält es Werkausschnitte und Texte, die einen ersten Eindruck der Werke vermitteln und zur weiteren Beschäftigung anregen. Geplant ist, das Werkverzeichnis nach der Veröffentlichung fortzuführen und in regelmäßigen Abständen überarbeitete Neuauflagen herauszugeben.
Komik und Subversion - Ideologiekritische Strategien
- 574 páginas
- 21 horas de lectura
Der vorliegende Band widmet sich dem Spannungsfeld von Komik und Subversion. Neben komiktheoretischen Beiträgen, Aufsätzen zur politischen und gesellschaftlichen Dimension von Komik und methodischen Überlegungen bildet die Komik im Werk Elfriede Jelineks einen Schwerpunkt der Publikation. Untersucht werden jene Formen von Komik, die als subversives Verfahren eingesetzt werden, um politisch-gesellschaftliche Ordnungen, Ideologien und Machtstrukturen in Frage zu stellen. Der Band ist das Ergebnis eines großangelegten interdisziplinären Projekts, das die Forschungsplattform Elfriede Jelinek der Universität Wien von 2017 bis 2019 in Zusammenarbeit mit dem Elfriede Jelinek-Forschungszentrum durchgeführt hat. Er umfasst die Beiträge von vier international vernetzten Arbeitsgruppen, die sich aus Jelinek-ExpertInnen und Komik-ForscherInnen zusammensetzten
Elfriede Jelineks Burgtheater - eine Herausforderung
- 490 páginas
- 18 horas de lectura
Elfriede Jelineks Posse mit Gesang „Burgtheater“ thematisiert das opportunistische Verhalten und die ideologische Mittäterschaft von SchauspielerInnen im Nationalsozialismus sowie die Kontinuitäten der österreichischen Kunstproduktion von den 1930er Jahren über die NS-Zeit bis in die 1950er Jahre. Das Stück, das bereits vor der Waldheim-Affäre die Mitschuld Österreichs am Nationalsozialismus zur Sprache brachte, wurde bei seiner Uraufführung 1985 als Schlüsselstück zur Schauspielerfamilie Paula Wessely – Attila Hörbiger skandalisiert. Die öffentlichen Debatten begründeten Jelineks Ruf als „Nestbeschmutzerin“. Aufgrund seiner politischen Brisanz und ästhetischen Form nimmt „Burgtheater“ eine besondere Stellung im Werk der Autorin ein und stellt auch heute noch eine Herausforderung dar. Der Band ist das Ergebnis einer interdisziplinären Veranstaltungsreihe, die 2017 von der Forschungsplattform Elfriede Jelinek und dem Elfriede Jelinek-Forschungszentrum realisiert wurde. Analysen der dramatischen Form und der Sprache von „Burgtheater“ bilden einen Schwerpunkt, wobei besonderes Interesse den im Text verarbeiteten Intertexten aus Literatur, Musik und Film sowie den komischen Verfahren gilt. Zudem werden die für das Stück relevanten zeitgeschichtlichen Kontexte und das Spannungsfeld von Kunst und Politik untersucht, ebenso wie die Aufführungsgeschichte und die Skandalisierung des Theatertextes.
Schreiben als Widerstand
- 503 páginas
- 18 horas de lectura
Elfriede Jelinek und Herta Müller sind zwei Literaturnobelpreisträgerinnen, die sich als politische Autorinnen engagieren und in ihren Werken sowie öffentlichen Äußerungen Stellung zu Diktatur, Totalitarismus und Repression beziehen. Beide wurden für ihre Systemkritik und ihren Mut, gegen Gewalt und Ausgrenzung zu schreiben, sanktioniert und als „Nestbeschmutzerinnen“ diffamiert. Ihr zentrales Anliegen ist die Sprache und deren Zusammenhang mit Machtstrukturen und Ideologie. Der vorliegende Band, der die beiden Autorinnen in diesen Aspekten verknüpft, entstand aus einem interkulturellen und interdisziplinären Projekt der Forschungsplattform Elfriede Jelinek und des Elfriede Jelinek-Forschungszentrums zwischen 2015 und 2017. Durch drei interdisziplinäre Symposien in Bukarest, Wien und Temeswar sowie länderübergreifende Lehrveranstaltungen wurde der interkulturelle Dialog zwischen WissenschaftlerInnen und Studierenden österreichischer und rumänischer Universitäten gefördert. Zudem wurde die Wahrnehmung österreichischer Literatur in Rumänien und rumänischer Literatur in Österreich gestärkt. Analysiert wurden auch die politischen Kontexte in beiden Ländern, die anhaltenden alten Strukturen und Ideologien sowie die Beziehungen zwischen Österreich und Rumänien.
Elfriede Jelinek: Werk und Rezeption
- 1155 páginas
- 41 horas de lectura
„Elfriede Jelinek: Werk und Rezeption“ ist ein umfassendes, kommentiertes Verzeichnis von Elfriede Jelineks umfangreichem Werk und dessen Wirkung seit den 1960er Jahren. Es erfasst alle Werke der Autorin, geordnet nach Gattungen, sowie deren Bearbeitungen durch andere KünstlerInnen, einschließlich relevanter Informationen wie Abdrucken, Ausgaben, Aufführungsdaten und Erstsendungen. Die Inhalte werden prägnant aufgeschlüsselt und durch wichtige weiterführende Informationen zu Anlässen, Quellen, formalen Aspekten sowie intertextuellen und thematischen Bezügen ergänzt. Ein übersichtliches Verweissystem unterstützt die Navigation. Zudem werden alle Interviews der Autorin inhaltlich erschlossen und die internationale Rezeption dokumentiert, einschließlich eines internationalen Aufführungsverzeichnisses und der Erfassung weltweiter Übersetzungen, Preise, Symposien und wissenschaftlicher Auseinandersetzungen. Textausschnitte aus den Werken und Interviews bieten direkte Einblicke in Jelineks Schaffen. Als eine der bedeutendsten österreichischen AutorInnen nach 1945, die durch den Literaturnobelpreis 2004 international Anerkennung fand, ist diese Publikation für die österreichische Literaturforschung von großer Bedeutung. Die systematische Erschließung von Jelineks Werk und dessen Rezeption schafft eine gesicherte Quellenlage für zukünftige wissenschaftliche Auseinandersetzungen.
Jelinek-Handbuch
- 433 páginas
- 16 horas de lectura
Zu Leben, Werk und Rezeption der Nobelpreisträgerin. Das Handbuch umfasst Biografisches, künstlerische Kontexte, das feministische und politische Engagement der Autorin, ihre ästhetischen Strategien und Schreibverfahren. In den Besprechungen ihrer Werke geht es um inhaltliche und formale Aspekte ebenso wie um Entstehung, Quellen und Intertexte. Mit einem lexikalischen Teil zu Themen wie Frauenbilder, Heimat, Natur, Nationalsozialismus u. v. m. Das Kompendium greift die öffentlichen Debatten über die Autorin und Skandale auf.
Der Gesamtkünstler Christoph Schlingensief
- 493 páginas
- 18 horas de lectura
Christoph Schlingensief (1960-2010) war ein Künstler, der die politischen, gesellschaftlichen und medialen Entwicklungen seiner Zeit aktiv gestaltete. Mit seinen Aktionen und Projekten stellte er konventionelle Wahrnehmungsmuster in Frage und sprengte traditionelle Theaterformen. Diese Buchpublikation bietet die erste umfassende wissenschaftliche Analyse seiner Arbeiten als „Gesamtkünstler“. WissenschaftlerInnen aus den Bereichen Theater-, Literatur-, Film-, Medien- und Kunstwissenschaft sowie Praktiker beleuchten Schlingensiefs künstlerischen Anspruch und seine theatrale Ästhetik. Es wird sowohl seine Position innerhalb der Theatertradition als auch seine Innovationen in Bezug auf Fiktion und Realität, Kunst und Leben sowie Bühne und öffentlicher Raum thematisiert. Die Beiträge untersuchen die Prozesshaftigkeit seiner Projekte, seine spezifische Arbeitsweise und die Vernetzung der Künste, die zu medialen Verdichtungen und Kollisionen führt. Auch seine Strategien zur Offenlegung latenter gesellschaftlicher Konflikte und die Mechanismen öffentlicher Erregungen werden analysiert. Schlingensiefs Arbeiten werden in einen größeren Kunst-Kontext eingeordnet, der die Avantgarden des 20. Jahrhunderts von Dada über Fluxus bis hin zum Gesamtkunst-Konzept von Joseph Beuys umfasst. Ein bedeutender Aspekt ist zudem seine Zusammenarbeit mit Elfriede Jelinek.
Elfriede Jelinek erhielt 2004 den Literaturnobelpreis, was weltweit für große Reaktionen sorgte. Journalisten, Politiker, Künstler und Leser äußerten Freude, Wut, Begeisterung und Entrüstung. Die Medien berichteten umfassend über die Preisverleihung. Das Buch dokumentiert die Nobelpreisverleihung an Jelinek und die vielfältigen Reaktionen darauf. Es erfasst die Entscheidungsfindung der Schwedischen Akademie sowie Jelineks eigene Reaktionen und Interviews mit verschiedenen Medien. Ein Schwerpunkt liegt auf der Preisverleihung in Stockholm, bei der Jelinek nicht persönlich anwesend war, ihre Dankesrede jedoch per Video übertragen wurde. Die weltweiten Übersetzungen und Reaktionen auf diese Rede werden ebenfalls festgehalten. Zudem wird die künstlerische Auseinandersetzung mit der Preisverleihung dokumentiert, einschließlich Essays, Dramolette und Karikaturen. Veranstaltungen in Theatern und Literaturhäusern sowie ein Verzeichnis der weltweiten Radio- und Fernsehsendungen zur Preisverleihung runden die Dokumentation ab. Ausschnitte aus den wichtigsten Berichten machen das Buch zu einem lesenswerten Werk, das auf unterhaltsame Weise Einblicke in die Reaktionen und Beiträge bietet.
Elfriede Jelinek und Österreich - das ist ein Reizthema ersten Ranges. Politische und mediale Hetze, Stilisierung und Mythisierung bestimmen seit den achtziger Jahren die Auseinandersetzung mit Elfriede Jelinek. Wie keine andere Autorin des Landes sonst hat sich Jelinek, die als „Nestbeschmutzerin“ und „Staatsfeindin“ diffamiert wurde, politisch exponiert. Die Reibungen, Debatten und Skandale werden hier erstmals in Form von Originaldokumenten präsentiert. Elfriede Jelineks politische Texte, ihre Reden, Statements, Essays und Leserbriefe, aber auch ihre Theaterstücke, in denen sie Stellung bezieht und auf aktuelle politische Ereignisse reagiert, werden unmittelbar in den Kontext der medialen Berichterstattung gestellt, die Reaktionen auf Jelineks Äußerungen umfassend dokumentiert. Wie Stimmen stehen so die einzelnen Haltungen, Meinungen, Urteile und Attacken gegeneinander. Die Auseinandersetzungen, die dokumentiert werden, spiegeln nicht nur die österreichische Zeitgeschichte seit den achtziger Jahren wider, sondern geben auch ein präzises und zugleich erschreckendes Bild des Umgangs mit Kunst und KünstlerInnen. Die Dokumentation enthält neben Verzeichnissen aller Aufführungen und Veranstaltungen in Österreich auch eine Gesamtbibliographie der politischen Texte Jelineks.