Susanne Keuchel Libros





Seit der Aufklärung bildet Normativität ein Feld unterschiedlicher Diskurse und Praktiken, die verschiedene Ansatzpunkte, Ziele, Reichweiten und Methoden haben. Besonders herausfordernd wird Normativität in der Kulturellen Bildung, für die selbst keine verbindliche Definition existiert und die als ein heterogenes pädagogisches Feld unterschiedliche Referenzen zur Gesellschaft, Politik, Ökonomie, Natur und Ãsthetik aufweist. Hierbei geht es einerseits um Normen und Werte, die der Kulturellen Bildung "von aussen" vorgehalten werden und zu denen sie aufgefordert wird. Andererseits geht es um Normen und Werte, die durch die Kulturelle Bildung selbst initiiert und propagiert werden. Somit entsteht Kulturelle Bildung als ein Spannungsfeld unterschiedlicher Normativitäten, die einer Aushandlung bedürfen. In einer kunstbasierten, spielerischen und experimentellen Auseinandersetzung mit Normen aller Art werden diese zu Gegenständen Kultureller Bildung. Sie können affirmiert, aber auch verändert werden
Diversität gilt als Grundprinzip und die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen als große Stärke der Kulturellen Bildung. Nicht selten hebt künstlerische Bildungspraxis interkulturelles bzw. transkulturelles Lernen als explizites Bildungsziel hervor. Doch was bedeutet eigentlich diversitätsbewusste Bildung? Und wie offen ist die Kulturelle Bildung wirklich für die vielfältigen Bedürfnisse unterschiedlichster Zielgruppen? Das Buch beleuchtet diese und weitere Aspekte systematisch aus verschiedenen Blickwinkeln. Neben allgemeinen fachlichen Perspektiven werden Erkenntnisse und Belange aus der kulturellen Bildungspraxis sowie daraus resultierender Fortbildungsbedarf aufgegriffen.