Der Kampf ums Recht
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Abstracts des 2. Kongresses der deutschsprachigen Rechtssoziologischen Vereinigungen, Wien, September 2011






Abstracts des 2. Kongresses der deutschsprachigen Rechtssoziologischen Vereinigungen, Wien, September 2011
In den letzten Jahren ist ein globaler Trend zur Abschaffung der Todesstrafe zu beobachten. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts zeigt sich eine positive Bilanz: Europa ist nahezu eine „todesstrafenfreie Zone“, und die Mehrheit der Staaten lehnt die Todesstrafe ab. Dennoch leben nur etwas über ein Viertel der Weltbevölkerung in Ländern ohne diese Strafe. Besonders autoritäre Staaten in Asien und Afrika sowie rechtsstaatliche Demokratien wie die USA und Japan setzen sie weiterhin ein. Der Sammelband untersucht interdisziplinär und international vergleichend, warum einige Staaten dem Trend zur Abschaffung widerstehen, während andere ihn bereits überwunden haben. Dabei werden juristische, kriminologische, politikwissenschaftliche, kultursoziologische, historische und medizinische Perspektiven beleuchtet. Es wird analysiert, wie Geschichte, Kultur, politische Systeme und öffentliche Meinungen die Entscheidungen über die Todesstrafe beeinflussen und welche Rolle internationale Rechtsnormen und regionale Integrationsdynamiken spielen. Die erste Auflage von 1997 gilt als wissenschaftliches Standardwerk, und die überarbeitete zweite Auflage umfasst elf neue Kapitel, um der Debatte über globale Entwicklungen der Todesstrafe neue Impulse zu geben.
Diese Dissertation untersucht aus politikwissenschaftlicher und rechtssoziologischer Perspektive den Rollenbegriff in der Demokratisierungsforschung und der vergleichenden Verfassungsgerichtsforschung. Dabei wird analysiert, wie Gerichte als Träger von Rollen mit unterschiedlichen Publikumstypen (Rechtswissenschaft, Politik, Zivilgesellschaft, internationale Akteure) interagieren. Es wird erörtert, wann Verfassungsgerichte als „Hüter“ von Verfassungsnormen auftreten, wann sie als „Schiedsrichter“ bei politischen und gesellschaftlichen Konflikten agieren und wann sie als „Gründer“ die Werte der rechtlich-politischen Gemeinschaft definieren. Fallstudien umfassen das Bundesverfassungsgericht im postfaschistischen Deutschland (1952-1961) und den ungarischen Verfassungsgerichtshof während der postkommunistischen Systemtransformation (1990-1995), sowie die Teilentmachtung des ungarischen Verfassungsgerichts in den Jahren 2010/2011, die in Deutschland trotz zahlreicher Konflikte zwischen dem Bundesverfassungsgericht und der Politik nicht vergleichbar ist. Die Arbeit bietet ein multidimensionales Analyseraster, das Aspekte wie Richterpersönlichkeiten, Regierungssysteme, Öffentlichkeit und historische Mentalitäten berücksichtigt und stellt eine wertvolle Erweiterung der klassischen rechtswissenschaftlichen Perspektive auf die Verfassungsgerichtsbarkeit dar.
Der Band bietet eine Einführung in die Rechtssoziologie und interdisziplinäre Rechtsforschung, die sich aus den Socio-legal Studies und der Law and Society-Forschung entwickelt hat. Die 16 Beiträge beleuchten exemplarisch die theoretischen, methodischen und inhaltlichen Grundlagen der Rechtsforschung in verschiedenen Disziplinen wie Soziologie, Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft, Kriminologie, Ethnologie und Philosophie. Die LeserInnen erhalten einen fundierten Überblick und eine Bestandsaufnahme sowie Einblicke in zentrale Fragestellungen zukünftiger Forschungen. Durch beispielhafte Forschungsfragen entsteht ein multiperspektivisches Bild der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Recht als sozialem Phänomen. Der Fokus liegt auf empirischen, zeitgenössischen und gesellschaftswissenschaftlichen Fragestellungen in den Bereichen „Funktion, Genese und Wirkung Recht“, „Anwendung und Durchsetzung von Recht“ sowie „Wandel von Recht“. Dies verdeutlicht den Charakter der interdisziplinären Rechtsforschung als Grundlagendisziplin, die auf einer langen Tradition in Rechtssoziologie, Rechtstatsachenforschung und Rechtswirkungsforschung aufbaut. Die Herausgeber sind Dr. Christian Boulanger, Dr. Julika Rosenstock und Prof. Dr. Tobias Singelnstein, die an renommierten Institutionen tätig sind.
Interdisziplinäre Rechtsforschung zwischen Rechtswirklichkeit, Rechtsanalyse und Rechtsgestaltung
Ausführliche Abstracts und Tagungsprogramm des ersten Kongresses der deutschsprachigen rechtssoziologischen Fachgesellschaften „Wie wirkt Recht?“ im September 2008 in Luzern. Mail: info@orlux-ag. ch
Wie schreibe ich einen Literaturbericht? Was gehört in einen Exzerpt? Wer sich mit den Schwierigkeiten des wissenschaftlichen Schreibens herumschlägt, kann sich an den WeltTrends – Lehrtext Nr. 4 wenden. In kurzen und präzisen Kapiteln wird dem Leser der korrekte Umgang mit den verschiedenen Anforderungen wissenschaftlicher Arbeit, wozu auch Protokolle und Referate zählen, nahe gebracht. Insbesondere die klare, strukturierte Darstellung der jeweiligen Anforderungen kann eine große Hilfe für den Anfänger darstellen.
Die jüngsten Veränderungen in den Gesellschaften Mittel- und Osteuropas wurden bisher vor allem unter den Stichworten „Demokratisierung“ und „Marktwirtschaft“ debattiert. Aber wie wurde der Umbruch in Politik und Wirtschaft rechtlich verankert? Welche Probleme entstehen, wenn westliche Normen wie die Vorschriften der EU nach Osteuropa übertragen werden und welche Rolle spielt das Recht beim Aufbau der Wirtschaft? Dieser Band versucht Antworten zu geben, indem er theoretische Fragestellungen mit empirischen Fallstudien aus Ostmittel- und Südosteuropa sowie Zentralasien verbindet.